Soziale Arbeit Dual mit vertiefter Praxis

Kurzbeschreibung

Ziel des grundständigen Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit dual mit vertiefter Praxis ist die Befähigung zu selbständigem professionellen Handeln in unterschiedlichen Praxisfeldern der Sozialen Arbeit auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und begründeter Handlungsmethoden. Durch ein intensiviertes praxisorientiertes Lehrangebot sowie den begleitenden Praxisphasen und dem praktischen Studiensemester werden die erworbenen Kenntnisse direkt durch selbstständiges, professionelles Handeln vertieft und durch entsprechende Seminare in verschiedenen Modulen während des gesamten Studiums reflektiert. Damit wird eine intensive Verzahnung von Theoriewissen und Praxiserfahrungen gewährleistet. Im fünften Semester ist zudem ein praktisches Studiensemester vorgesehen, in dessen Rahmen ein zusammenhängendes 22-wöchiges Pflichtpraktikum abzuleisten ist.

Das vermittelte Theorie-, Organisations- und Methodenwissen wird im Laufe des Studiums systematisch in fachpraktisches Handlungs- und Anwendungswissen überführt (TOMA-Matrix). Hierzu gehört auch die Aneignung des notwendigen rechtlichen, behördlichen und fiskalischen Fachwissens. Querschnittsthemen sind die kritische Reflexion von Gender und Diversity.

  • Regelstudienzeit: 7 Semester (incl. eines Praxissemesters), 210 ECTS
  • Akademischer Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.) mit Staatlicher Anerkennung
  • Studienform: Vollzeit

Studierende sind nach erfolgreichem Abschluss des Studiums in der Lage, soziale und gesellschaftliche Probleme zu erfassen, zu beschreiben, zu analysieren und zu erklären. Darüber hinaus sind sie fähig, entsprechende Handlungspläne zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen sowie das eigene professionelle Handeln theoriebezogen und gemessen an den ethischen Prinzipien professioneller Sozialer Arbeit zu reflektieren.

TOMA-Struktur

Der Studiengang ist im 3., 4. und 6. Semester in die sogenannte TOMA-Matrix gegliedert. Diese Module sind inhaltliche Schwerpunktsetzungen anhand von vier für die Soziale Arbeit zentralen Querschnittsthemen - Diversität, Sozialraum, Gesundheit und soziale Ungleichheit. Diese Themen werden aufeinander aufbauend zunächst unter theoretischen Aspekten, dann unter methodischen und schließlich unter dem Aspekt der Anwendungsorientierung betrachtet. Das vermittelte Theorie-, Organisations- und Methodenwissen wird im Laufe des Studiums also systematisch in fachpraktisches Handlungs- und Anwendungswissen überführt."

TOMA Soziale Arbeit und Diversität

Diversität ist ein wesentliches Merkmal moderner, offener Gesellschaften, die gleichwohl durch Ungleichheit(en), Teilhabebarrieren und Diskriminierungsrisiken gekennzeichnet bleiben. Dabei prägt Diversität zunehmend sowohl schicht- als auch milieuübergreifend sämtliche Lebenswelten und das Zusammenleben der Menschen untereinander. Mit dem beobachtbaren Sozialen Wandel und den gesellschaftlichen Entwicklungen umzugehen, erfordert fachliche, methodische, soziale und individuelle Kompetenzen, die sich von der Wertschätzung und Achtung von Vielfalt leiten lassen und es ermöglichen, Krisen und Herausforderungen im Sinne eines professionellen und berufsethisch reflektierten Selbstverständnisses gestaltend zu begegnen. Zu den grundlegenden Qualifikationen einer Praxis Sozialer Arbeit in diesem Sinne gehört daher die Ausbildung und Förderung diversitätssensibler professioneller Handlungskompetenzen. Die TOMA-Module „Soziale Arbeit und Diversität“ umfassen die Vermittlung theoretischer Grundlagen, Methoden und Anwendungsfelder Soziale Arbeit in Handlungskontexten, die durch Diversität gekennzeichnet sind. Gemeinsam ist ihnen ein sozialkonstruktivistisches Verständnis kultureller Vielfalt, ein intersektionaler Blick auf Gleichheit und Differenzsetzung sowie eine macht- und herrschaftskritische Perspektive, die strukturelle, institutionelle und haltungsbedingte Diskriminierungsrisiken und Teilhabebarrieren fokussieren.

Die SDGs 5 „Gender Equality“ und 10 „Reduced Inequalities“ beinhalten u.a. wichtige Zielsetzungen im Bereich Soziale Arbeit und Diversität.

 



TOMA Soziale Arbeit und Sozialer Raum

Die TOMA-Module „Soziale Arbeit und Sozialer Raum“ beschäftigen sich mit theoretischen Zugängen, Methoden und Anwendungsfeldern sozialraumorientierter Ansätze der Sozialen Arbeit. Im Theoriemodul 3.4 werden Grundlagen für ein differenziertes Verständnis von räumlichen Bezügen in der Sozialen Arbeit geschaffen und Sozialraumorientierung in ihren Facetten diskutiert. Raum bzw. Sozialraum werden hier als soziales Konstrukt interpretiert. Ausgehend von diesen theoretischen Grundlagen werden im Methodenmodul 4.4 verschiedene Settings, Akteure und Ansätze Sozialraumorientierter Sozialer Arbeit thematisiert. Es wird aufgezeigt, in welchen Kontexten und mit welchen Zielen Akteure sozialraumorientiert arbeiten und welche Formen raumbasierter Ansätze (z. B. Gemeinwesenarbeit, Quartiersmanagement) verfolgt werden. Das Anwendungsmodul 6.4 bietet einen tiefergehenden Einblick in die Umsetzung des Fachkonzepts Sozialraumorientierung in verschiedenen Arbeitsfeldern und differenziert dabei unterschiedliche räumliche Settings sowie zielgruppenspezifische Ansätze. Ein besonderer Fokus liegt hier auf der Ressourcenorientierung und der Anwendung verschiedener Methoden der Ressourcenerkundung.
Ziel ist es, den Studierenden das Paradigma der Sozialraumorientierung mit all seinen Einsatzmöglichkeiten näher zu bringen und einen (kritischen) Blick auf den Perspektivenwechsel „vom Fall zum Feld“ zu ermöglichen.

Einen grundlegenden Bezug nimmt der TOMA Strang „Soziale Arbeit und Soziale Arbeit“ auf das SDG 1 „Keine Armut“ und das SDG 11 „Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten“, denn die Sozialräumliche Soziale Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung lebenswerter, inklusiver und nachhaltiger Wohn- und Lebensumfelder und setzt sich für den Abbau sozialer Ungleichheiten ein. Die Sozialraumorientierung stärkt Koproduktion und Partizipation im Gemeinwesen und fördert die Bildung leistungsfähiger Netzwerke der Akteur*innen in der Sozialen Arbeit.





TOMA Soziale Arbeit und Gesundheit

Die TOMA-Module „Soziale Arbeit und Gesundheit“ umfassen Grundlagen, Methoden und Anwendungsfelder gesundheitsbezogener Soziale Arbeit. Ausgehend von den theoretischen Grundlagen der Ressourcenorientierung, Salutogenese und Resilienz werden darauf aufbauend in den Folgesemestern Methoden (z.B. Diagnostik; psychosoziale Indikations-/ Prognosestellung; Dokumentation, Berichtsführung und Evaluation; Beziehungsarbeit; Selbstreflexion; Motivationsarbeit; Interventionskompetenz; Methoden der Verhaltensänderung; Krisenintervention; Gruppenarbeit; Psychoedukation; Skill-Training; Selbsthilfeunterstützung; Angehörigenarbeit; Milieugestaltung, etc.) und Anwendungsfelder von Klinischer Sozialarbeit als gesundheitsbezogener Fachsozialarbeit vorgestellt und diskutiert (u.a. Suchthilfe, Arbeit mit Menschen mit psychischen Erkrankungen, straffällige Menschen, Menschen in psychosozialen Krisen etc.). Ziel ist es die Studierenden zu befähigen in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit gesundheitliche Themen gemeinsam mit den AdressatInnen professionell zu bearbeiten.

Das SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ ist hierfür grundlegend: Fragen der gesundheitlichen Chancengleichheit und einer Gesundheitsversorgung für Alle werden ebenso adressiert wie die Themen Prävention und Gesundheitsförderung oder Behandlung von Drogenmissbrauch und übermäßigem Alkoholgebrauch.





TOMA Soziale Arbeit und soziale Ungleichheit


Soziale Ungleichheit bezeichnet grundsätzlich die ungleiche Verteilung von (im)materiellen Gütern in einer Gesellschaft. Damit einhergehend ergeben sich unterschiedliche Teilhabemöglichkeiten in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, die bei Individuen oder Gruppen mit weniger Ressourcen zu Exklusionsprozessen führen können. So kann über den Lebensverlauf hinweg eine kumulierte Benachteiligung die soziale, kulturelle und politische Beteiligung in einer Gesellschaft verhindern.
Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels bedarf es fachlicher, methodischer, sozialer und individueller Kompetenzen, die Erklärungen und Analysen gegenwärtiger sozialer Ungleichheiten in den verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit ermöglichen und Vorstellungen über mögliche Formen der sozialen Gerechtigkeit als gegenstandsbezogenem Handlungsprinzip schaffen. Es gilt, anwendungsorientierte Anknüpfungspunkte für das politische Mandat der Sozialen Arbeit zu bilden, um ein professionelles und berufsethisch reflektiertes Selbstverständnis zu begründen.
Die TOMA-Module „Soziale Arbeit und soziale Ungleichheit“ umfassen die Vermittlung von theoretischem, organisationsspezifischem, methodischem und anwendungsbezogenem Wissen in Kontexten der Sozialen Arbeit, die von sozialer Ungleichheit geprägt sind. Verbindend dabei ist die macht- und herrschaftskritische Perspektive, die strukturelle, institutionelle und individuelle Barrieren und Partizipationschancen in den Blickpunkt rückt.


Die SDGs 1 „No poverty“, 3 „Good Health and Well-Being“, 5 „Gender Equality“, 7 „Affordable and Clean Energy“, 8 „Decent Work and Economic Growth“, 10 „Reduced Inequalities“ und 13 „Climate Action“ beinhalten wichtige Zielsetzungen im Bereich Soziale Arbeit und soziale Ungleichheit.





 

 

Anforderungsprofil

Anforderungsprofil (persönliche Anforderungen)

SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen können in äußerst unterschiedlichen Handlungsfeldern tätig werden. Entsprechend vielfältige und differenzierte Kompetenzen werden in der Praxis gefordert und im Studium vermittelt:

  • Fachkompetenzen
  • Methodenkompetenzen
  • Lernkompetenzen
  • Soziale Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen
  • fächerübergreifende Kompetenzen

Grundsätzlich sollten Studieninteressierte ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit und -willigkeit, Flexibilität, Kreativität, Belastbarkeit, psychischer Stabilität und Offenheit mitbringen. Ein ausgeprägtes Interesse für die Komplexität individueller Lebenszusammenhänge sowie Freude an der Arbeit mit Menschen ist unabdingbar.

Zugangsvoraussetzungen

Allgemeine Informationen zum Weg ins Studium und Fragen rund um die Bewerbung finden Sie HIER.

Darüber hinaus setzt der Zugang zum Studium die Vorlage eines Bildungsvertrags bis spätestens zum Ende des ersten Studiensemseters über die Gesamtdauer des Studiums mit einem von der Hochschule anerkannten Kooperationspartner aus einem Handlungsfeld der Sozialen Arbeit voraus.

 

Studienbeginn

Das Studium für Erstsemester beginnt an der Hochschule Landshut zum Wintersemester (Beginn 01.10.). Ein Studienbeginn zum Sommersemester ist nicht möglich.

Für zulassungsbeschränkte Bachelorstudiengänge 1. Semester beginnt die Bewerbungsphase am 24.04.2023

Es ist nicht möglich, sich außerhalb dieses Zeitraumes zu bewerben.
Der Studiengang Soziale Arbeit ist grundsätzlich zulassungsbeschränkt.

Hinweise zur Bewerbung und Einschreibung

Studienverlauf

Struktur und Aufbau des Studiengangs orientieren sich an der Idee der Grundständigkeit bei gleichzeitiger Vertiefung.
Die Regelstudienzeit beträgt insgesamt sieben Semester, wobei im fünften Semester ein 22-wöchiges Pflichtpraktikum vorgesehen ist (praktisches Studiensemester). Zusätzlich sind in der Vorlesungszeit und in der vorlesungsfreien Zeit Praxisphasen zu erbringen, die im Rahmen der Theorie-Praxis-Verzahnung miteinander verknüpft und reflektiert werden.

Der Studienverlauf gliedert sich insgesamt in drei Phasen:
Grundlagen-, Praxis- und Vertiefungsstudium

Die Konzeption des Studiengangs sieht zudem die TOMA-Modul-Struktur im 3., 4. und 6. Semester vor. Theorie-, Organisations- und Methodenwissen - als konstitutive Wissensformen der Sozialen Arbeit - werden systematisch in Handlungs- und Anwendungswissen überführt.
Die TOMA-Module fokussieren jeweils unterschiedliche Aspekte und decken hierbei vier grundlegende gesellschaftlich und sozialpädagogisch relevante Bereiche ab:

  • Soziale Arbeit und Kultur
  • Soziale Arbeit und Gesundheit
  • Soziale Arbeit und Sozialraum
  • Soziale Arbeit und soziale Ungleichheit

Im Verlauf des Studiums werden 28 der insgesamt 30 Module absolviert. Pro Semester sind i.d.R. fünf Module in einem Umfang von 30 Credit Points zu belegen, was einem Arbeitsaufwand von ca. 900 Zeitstunden entspricht. Hierin eingeschlossen sind sowohl Präsenzzeiten in Lehrveranstaltungen als auch Zeiten für Literaturstudium, Übungen, Prüfungsvorbereitungen und Leistungsnachweisen.
In allen Modulen gibt es Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen. Letztere ermöglichen eine weitgehend individuelle Spezialisierung bzw. Schwerpunktsetzung.

Praxisphasen

Neben dem praktischen Studiensemester müssen im Rahmen des Studiums dual mit vertiefter Praxis während des Studium mindestens 900 Stunden in einem Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit absolviert werden. In der Regel werden diese Arbeitszeiten in den vorlesungsfreien Zeiten absolviert, können aber auch nach individueller Absprache mit Blick auf den Vorlesungsplan und die Einsatzmöglichkeiten sowie Bedarfe der Einrichtung auch während des Semeters erbracht werden.

Vorteile für Studierende

  • Sammeln von einschlägiger Praxiserfahrung bereits während dem Studium
  • Vergütung während dem Studium
  • Erwerb und Ausbau von Schlüsselqualifikationen in der Praxis
  • Bindungsaufbau zur Einrichtung und Netzwerkpartnern
  • Steigerung der Übernahmechancen in ein Arbeitsverhältnis (ohne Einarbeitung) und Aufstiegschancen

Vorteile für Einrichtungen

  • Frühzeitige Sicherung von hochqualifizierten und motivierten Nachwuchskräften
  • enge Bindung der Studierenden an die Einrichtung
  • umfassende Praxis- und Trägererfahrung
  • Umfassende Kennenlernphase - es bleibt genügend Zeit, um die optimale Einsetzbarkeit der späteren Absolventen herauszufinden
  • Wegfall von zeitintensiven Einarbeitungszeiten bei Übernahme in ein Arbeitsverhältnis

Studien- und Prüfungsplan mit Modulhandbuch

Studien- und Prüfungsplan WiSe 2023/2024

Nähere Informationen zu den Inhalten der einzelnen Veranstaltungsangebote finden Sie demnächst im kommentierten Vorlesungsverzeichnis.

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Inhalte folgen in Kürze.

Studien- und Prüfungsordnung

Wird in Kürze veröffentlicht.

Studiengangsleitung

Prof. Dr. jur. Bettina Kühbeck

Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit

Lehrgebiete

Rechtliche Grundlagen der Sozialen Arbeit

Kontakt

RAUM:  D0 41
TEL:  +49 (0)871 506-471
E-MAIL: bettina.kuehbeck(at)haw-landshut.de