Ab dem Wintersemester 2025/26 bildet die Hochschule Landshut Architektinnen und Architekten aus. Der erste niederbayerische Architekturstudiengang zeichnet sich durch einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeitsfragen aus. Gleichzeitig ist das Angebot an der Hochschule Landshut äußerst praxisnah: Die Studierenden lernen von erfahrenen Architektinnen und Architekten, Projekte selbst zu entwerfen und umzusetzen. Das verspricht exzellente Berufsaussichten. Die Bewerbung für das kommende Wintersemester ist noch bis zum 15. Juni 2025 möglich.
Nachhaltigkeitsfragen im Fokus
„Im Bauwesen brauchen wir dringend ein Umdenken. Die Branche ist allein für 40 Prozent des globalen des CO2-Ausstoßes und für 60 Prozent des globalen Mülls verantwortlich. Das ist eine Wahnsinns-Stellschraube“, erklärt Stephan Rauch. Der erste Professor für den Studiengang Architektur wurde im März 2025 an die Hochschule Landshut berufen und arbeitet seitdem intensiv am Aufbau des neuen Studiengangs: „Dadurch, dass wir hier völlig neu starten, können wir Fragen der Nachhaltigkeit von Anfang an im Lehrplan verankern“, freut sich der Architekt.
Fächer, wie der Umbau oder die Weiternutzung von Gebäuden, bilden einen besonderen Schwerpunkt der Ausbildung in Landshut. So sollen angehende Architektinnen und Architekten dazu befähigt werden, die Bauwende in der Region voranzutreiben. Die Studierenden lernen, mit dem Baubestand und den lokalen Bautraditionen ressourcen- und klimaschonend zu arbeiten.
Lehrveranstaltungen auch in Leerständen innerhalb Stadt
„Die Weiter- und Umnutzung von Gebäuden ist bei uns nicht nur Theorie, sondern wir wollen diese Nachhaltigkeitsstrategien in die Tat umsetzen“, ergänzt Veronika Kammerer. Die Architektin wird ab dem kommenden Wintersemester als Professorin für Entwerfen und Gebäudelehre ebenfalls im neuen Studiengang lehren und ist schon jetzt stark an den Planungen beteiligt. „Unsere Lehrveranstaltungen werden sowohl auf dem Campus als auch in Leerständen innerhalb der Stadt Landshut stattfinden. Gemeinsam mit den Studierenden werden wir Konzepte entwickeln, wie wir diese Räume nutzen und auf sie aufmerksam machen können“, erläutert Kammerer.
Landshut idealer Studienort für Architektur
Ohnehin sei Landshut aus architektonischer Sicht ein „wahres Schatzkästchen“ und damit der ideale Standort für den Studiengang, findet Kammerer. „Von der wundervollen Altstadt mit ihren zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden können wir viel über einen respektvollen Umgang mit dem Baubestand lernen“. Gleichzeitig gehe es aber nicht nur darum, schöne, denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten. „Wir müssen mit dem Baubestand arbeiten, der da ist, und diesen weiternutzen, auch wenn er nicht so erhaltenswert aussieht.“
Zahlreiche internationale Exkursionen geplant
Neben einem Fokus auf die Stadt Landshut und die ländlichen Strukturen im Umland, möchte das Professorenteam den Studierenden internationale Erfahrungen ermöglichen. „Für angehende Architektinnen und Architekten ist sehr wichtig, auch einmal über den Tellerrand hinauszublicken“, erläutert Rauch. Deshalb seien zahlreiche Exkursionen ins Ausland geplant. Schon im kommenden Wintersemester möchten Rauch und Kammerer mit ihren Studierenden nach Venedig fahren, eine Stadt in der man als Architekt immer „sehr demütig“ wird, findet Rauch.
Ausgezeichnete Karrierechancen für Absolvierende
Was erwartet die Studierenden nach ihrem Abschluss? Gut ausgebildete Architektinnen und Architekten würden händeringend gesucht, berichtet Kammerer. Durch das beginnende Umdenken hin zu einem nachhaltigeren Bauwesen werde dieser Bedarf in der Zukunft noch steigen, prognostiziert Rauch: „Die Architektur ist eines der größten Zukunftsthemen überhaupt, in der Region aber bislang ein blinder Fleck. Mit unserem Nachhaltigkeitsschwerpunkt bilden wir genau die Leute aus, die später gebraucht werden“. Auch er selbst stellte in seiner Ausbildung und seinem beruflichen Werdegang die Nachhaltigkeit in den Vordergrund.
Praxiserfahrenes Professorenteam
„Mit unseren unterschiedlichen Hintergründen, können wir den Studierenden verschiedene Herangehensweisen“ aufzeigen, betont Kammerer. Sie studierte zunächst Innenarchitektur, bevor sie sich der Architektur widmete. Gemeinsam haben Kammerer und Rauch, dass beide ihre eigenen Architekturbüros von Null aufgebaut haben. „Wir mussten uns erstmal einen Platz in der Baubranche erarbeiten. Ich glaube es gibt keine Frage zum Thema, wie baue ich mir ein Standbein auf, die wir nicht beantworten können“, erklärt Rauch. Zusätzlich ist bereits eine dritte Professur im Bereich Städtebau ausgeschrieben.
Online-Bewerbung bis zum 15. Juni 2025 möglich
Interessierte können sich noch bis zum 15. Juni 2025 auf der Homepage der Hochschule Landshut für den neuen Studiengang bewerben. Zusätzlich zum Antrag auf die Zulassung zum Studium ist eine Mappe mit Arbeitsproben sowie ein Bewerbungsschreiben einzureichen. Online-Fragestunden am 27. Mai und am 03. Juni 2025, jeweils um 16:30 Uhr, bieten die Geleigenheit, das Professoren-Team persönlich kennenzulernen und offene Fragen zu klären.
Foto 1: Christian Bauer
Foto 2: Hochschule Landshut
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