Digitale Lehre
Lehr- Lernprozesse bestehen aus unterschiedlichen Komponenten, die bei der Digitalisierung der Lehre berücksichtigt werden können. Hierzu gehören z.B. die Bereitstellung von Lernumgebungen, Lernmaterialien und Lernaufgaben, die Distribution und Produktion von Lehrinhalten und auch die Unterstützung und Ermöglichung von Kooperation, Kommunikation und Kolaboration.
Der Einsatz digitaler Technologien und Szenarien erweitert damit die Methoden- und Medienvielfalt im Lehren und Lernen und bietet folgende Möglichkeiten:
- Ermöglichung von zeit- und ortsunabhängigem synchronen und asynchronen Lehren und Lernen
- Förderung von adaptivem, inklusivem, individualitäts- und diversitätsorientiertem Lehren und Lernen
- Ausrichtung an den Bedürfnissen und Erfahrungen von Lernenden und Lehrenden bei gleichzeitiger Berücksichtigung disziplinär-fachlicher Erfordernisse
- Bereicherung verschiedener Lernphasen durch den Zugriff auf digitale Informationsressourcen, Daten, Medien und Lernobjekte
- Schaffung von Dialogräumen und Verbesserung der Kommunikation zwischen Lernenden sowie zwischen Lernenden und Lehrenden
- Ermöglichung eines interaktiven inter- und transdisziplinärem Umgangs mit Lernobjekten



Medien-/Videoproduktion
Sie möchten Ihre Lehre mit digitalen Lehreinheiten ergänzen und bspw. Lehrvideos drehen? Aber was genau sind denn Lernvideos? Welche Unterschiede gibt es? Wofür setze ich welchen Typ am besten ein? Und wie erfolgt die Produktion?
Lernvideos sind Videos die speziell für den Lehr-/Lernkontext entwickelt wurden. Sie verfolgen ein konkretes (Lehr-/ Lern-)Ziel und sind in dem jeweiligen Kontext der Lehr-/ Lernsituation zu betrachten. Das Ziel kann dabei inhaltlicher Natur sein, sich aber auch auf eine emotionale Komponente beziehen oder ein Element im Rahmen von Gamification sein. Grundsätzlich sind vielfältige Videotypen für Lernvideos verwendbar.
Es gibt jedoch keine eindeutige Klassifizierung von Lernvideos. Erste Annäherungen findet man bei Handke (Video) und auf den Seiten des ifV NRW. Hier sollen die Lernvideos ausgehend vom Erstellungsprozess und somit aus Sicht des Lehrenden, der eigene Lernvideos produzieren möchte, erfolgen. Wir unterscheiden folgende Lernvideotypen:
- Screencast (Beispiel der Software Videomaker FX)
- Folienbasierte, Powerpoint Videos (Beispiel zum Thema "Digital Footprint")
- Sketch-Videos (Beispiel zum Thema "Dual coding theory")
- Khan Style Videos (Beispiel zum Thema "Inflation")
- Virtuelle Szenarien (2D und 3D) (Beispiel zum Thema "Teamwork")
- Veranstaltungsaufzeichnungen, Vorlesungsaufzeichnungen (Beispiel zum Thema "Relativitätstheorie")
- Interviews (Beispiele)
- Talking-Head, Nachrichtensprecher Videos (Beispiel)
- Tafel-Videos (Whiteboard-Videos) (Beispiel)
- Stift- und Legevideos (so geht´s)
- Realvideos (Beispiel zum Thema "Social Media Fallen")
Wie lassen sich Lernvideos im Lehr-/Lernkontext einbinden?
In der Regel werden die Lernvideos zur Vermittlung von Inhalten genutzt. Sie lassen sich aber genausogut verwenden um Emotionen auszulösen und Betroffenheit zu wecken, um in eine Problematik einzuführen oder um beim Online-Lernen eine Nähe zum Lerner aufzubauen. Lernvideos können auch als Teil von Übungen oder (Online-)Assessments verwendet werden. Zum Beispiel wenn es um die Analyse einer Videosequenz geht Grundsätzlich lassen sich Lernvideos sowohl im Rahmen der Präsenzlehre, des Blended-Learning und des Online-Lernens einsetzen. Ihre größte Stärke spielen Lernvideos durch ihren asynchronen Abruf beim selbstgeteuerten Online-Lernen aus.
Darüber hinaus müssen Lernvideos nicht immer von den Lehrenden erstellt werden. Es ist genauso möglich, dass Lernvideos von den Lernenden selbst erstellt werden und somit eine andere Art der medienbezogenen, nhaltlichen Auseindersetzung stattfindet. Die aktuell bekanntesten Varianten sind sicherlich der Einsatz von Lernvideos im Rahmen von flipped classroom und den MOOCs. Darüber hinaus spielen Videos auch beim anchored instruction Ansatz eine zentrale Rolle und können gut als Story-Aufhänger bei Webquests, Online-Rallyes oder Plan-Rollenspielen verwendet werden.
Nicht wirklich neu aber inzwischen stärker im Fokus sind interaktive Lernvideos mit Quiz-Elementen und Hypervideos.
Welche Technik wird benötigt?
Welche Technik genau benötigt wird, ist abhängig vom gewählten Lernvideotyp. So benötigt man beispielsweise für einen Screencast andere Dinge als für ein Talking-Head Video. Trotzdem gibt es ein paar zentrale Elemente, die für die Erstellung der meisten Lernvideos notwendig sind. Hierzu zählen:
- Mikrofon
- Kamera und/oder Aufnahmesoftware
- Aufnahmeplan (Storyboard, Skizze)
- Nachberabeitungssoftware
- Ablage- und Speicherplatz für die fertigen Lernvideos
Wie entwickelt man Lernvideos?
Für die Umsetzung von Lernvideos hat sich folgendes Vorgehen bewährt:
Was sind Erfolgsfaktoren für Lernvideos?
- gute Tonqualität, verständliche Sprache
- kurze Dauer, Konzentration auf das Wesentliche, lieber mehrere kurze als ein langes Lernvideo
- sinnvolle Passung und Einbettung in das gewählte Lehr-/Lernszenario
- Zielgruppenorientierung
- Dynamische, motivierende Umsetzung
Zum Weiterlesen
- Guo, Philipp J., Juho Kim und Rob Rubin (2014). How video production affects student engagement: An empirical study of MOOC Videos.
Empirische Untersuchung - Schön, Sandra und Martin Ebner (2013). Gute Lernvideos ... so gelingen Web-Videos zum Lernen!
Sehr empfehlenswerter und praxisbezogener Artikel rund um die "einfache" Produktion von Lernvideos. - Videos in der (Hochschul-)Lehre. Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE), Jg. 9/Nr. 3, 2014
Viele interessante Artikel zu unterschiedlichen Video-Aspekten. - Dethloff, Ingrid (2016). Tipps zur Erstellung von Lehr-/Lernvideos
Kurze, prägnante Übersicht - Through the looking glass.
Video zum Thema "lightboard".
Moodle
Moodle ist die zentrale Lehr- und Lernplattform (auch Lern-Management-System genannt) der Hochschule Landshut. Moodle bietet vielfältige Funktionalitäten, mit denen Lehr- und Lernprozesse unterstützt, Lernangebote bereitgestellt und Möglichkeiten zum Austausch und zur Zusammenarbeit geschaffen werden können. Das Lern-Management-System eignet sich aber nicht nur für einen Einsatz in Seminaren, Vorlesungen und Praktika, sondern lässt sich auch für Studierende in Projekt- und Arbeitsgruppen verwenden. Weitere Informationen zum Einsatz von Moodle finden Sie hier. Zur Moodle-Lernplattform gelangen Sie hier.