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Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung

Projekt home and care. Abschlussevaluation

Veröffentlichungsart

Abschlussbericht

Forschungsprojekt

home and care

Medien

Publikationsserver Hochschule Landshut

Veröffentlichungsdatum

2023-07-21

DOI

https://doi.org/10.57688/374

Zitierung

Döllner, Andrea; Liel, Katrin (2023): Projekt home and care. Abschlussevaluation . Publikationsserver Hochschule Landshut. DOI: 10.57688/374

Autoren

Prof. Dr. rer. biol. hum. Katrin Liel
Andrea Döllner

Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung

Projekt home and care. Abschlussevaluation

Abstract

Kernanliegen und Ziel des Projektes „home and care“ ist die Entwicklung und Erprobung einer innovativen und übergreifenden Antwort auf die Herausforderungen des andauernden Arbeitskräftemangels im Care-Bereich (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Kinderbetreuung) sowie der finanziellen Benachteiligung und organisatorischen Herausforderungen von müttergeführten Einelternfamilien bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Abschlussevaluation beinhaltet die Bewertung und Analyse der operativen Umsetzung des Wohnprojektes in seiner Praxisphase durch die quantitative und qualitative Befragung der Bewohner*innen zu drei Messzeitpunkten. Zentrale Interessenskategorien waren hierbei: a) Effekte auf das Familienleben b) Die Reduktion des Armutsrisikos von Alleinerziehenden im urbanen Raum (u.a. Arbeitszeitumfang und Einkommen) c) Die Effekte der flexiblen Kinderbetreuung d) Die Beschaffenheit der Sozialkontakte (Mütter und Kinder) e) Die Möglichkeit von Weiterbildung für alleinerziehende Mütter f) Die Lebensqualität (u.a. bezogen auf das Einkommen und Freizeitgestaltung).

Insgesamt zeigen die Ergebnisse ein heterogenes Bild. Einerseits bietet home and care den Frauen eine Verbesserung ihrer beruflichen und finanziellen Situation und gibt ihnen durch bezahlbaren Wohnraum Sicherheit. Zudem kann das Projekt deutlichen Erfolg in der kurzfristigen Verbesserung der Lebensqualität der teilnehmenden Ein-Eltern-Familien verbuchen. Andererseits wurde eine solch offensichtliche Besserung in anderen Lebensbereichen, wie den sozialen Kontakten oder dem Wohlbefinden der Kinder nicht erreicht. Insbesondere der Aspekt der Freizeit nimmt einen negativen Verlauf während der Teilnahme am Projekt. Das innovative Tür-an-Tür-Konzept wird von den Bewohnerinnen zwiespältig beurteilt. Zum einen wird die theoretische Überlegung eines Angebots von Kinderbetreuung in Randzeiten willkommen geheißen. Zum anderen ist die operative Umsetzung davon mit vielen Konflikten verbunden und nur wenige Wohnpartnerschaften gelingt eine regel- und planmäßige Nutzung der Zwischentür. Die kontroversen Rückmeldungen macht die Notwendigkeit zur Entwicklung alternativer Konzepte deutlich, die den Anspruch einer Kinderbetreuung in Randzeiten gewährleisten können. Letztendlich ist eine dauerhafte Unterstützung, Begleitung und Beratung der BewohnerInnen notwendig, um das Potenzial des Projekts auszuschöpfen und um eine langfristige Verbesserung in der Lebenssituation von Ein-Eltern-Familien zu erreichen.