Schadensanalyse durch Reverse Engineering mit einfachen Mitteln
Autoren |
Prof. Dr. Raimund Kreis |
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Medien | Vortrag auf dem 19. Bayreuther 3D-Konstrukteurstag, Universität Bayreuth |
Veröffentlichungsjahr | 2017 |
Veröffentlichungsart | Konferenzbeitrag |
Zitierung | Kreis, Raimund (2017): Schadensanalyse durch Reverse Engineering mit einfachen Mitteln. Vortrag auf dem 19. Bayreuther 3D-Konstrukteurstag, Universität Bayreuth. |
Schadensanalyse durch Reverse Engineering mit einfachen Mitteln
Abstract
3D-CAD-Systeme sind zum selbstverständlichen Handwerkszeug der Bauteilkonstruktion geworden. In großen Unternehmen gehört auch die Dimensionierung mechanisch belasteter Bauteile mit den Methoden der Finiten Elemente (FEM) zum Standard. Häufig finden dort aber Konstruktion und Berechnung in unterschiedlichen Abteilungen statt. Bei komplexen Anwendungen macht diese Spezialisierung Sinn. Es können jedoch Probleme hinsichtlich Abstimmung, Zeit und Budget entstehen.
In kleineren Unternehmen fehlt dagegen oft noch entweder das Know-how oder die Berechnungssoftware. Weitere Hemmschwellen vor dem Einstieg in die Berechnung können sein: mangelnde Kenntnisse mechanischer Grundlagen oder Angst vor der Komplexität bei der Erstellung von Berechnungsmodellen und der Interpretation der Berechnungsergebnisse. Möglicherweise werden auch die Kosten zur Beauftragung eines externen Dienstleisters gescheut.
In manchen Branchen, in denen z. B. nicht so starke gesetzliche Anforderungen bestehen wie im Automobilbereich oder Branchen, die durch Klein- und Kleinstunternehmen geprägt sind, kann es daher vorkommen, dass nicht-belastungsgerechte Produkte auf den Markt gebracht werden. Da Deutschland stark durch eine mittelständische Struktur geprägt ist, sollten nicht nur Konstrukteure, sondern Absolventen der Ingenieurwissenschaften allgemein, Grundfertigkeiten der Computergestützen Berechnung erlangen und einsetzen, um Experten von Routineaufgaben zu entlasten, Iterationsschleifen einzusparen oder Schadensfälle zu vermeiden.
Der Autor unterrichtet an der Hochschule Landshut hauptsächlich Wirtschaftsingenieure in den Fächern Technische Mechanik sowie Konstruktion und Entwicklung. Mit dem Beitrag soll ausgehend von einem realen Schadensfall gezeigt werden, dass mit heute verfügbaren Mitteln und mechanischen Grundkenntnissen auch interdisziplinär ausgebildete Ingenieure, die keine ausgewiesenen Berechnungsexperten sind, Schadensanalysen bzw. Bauteiloptimierungen bis zu einem gewissen Grad selbstständig durchführen können.