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Dezentrale Gesundheitsförderung nach dem Präventionsgesetz in Nürnberg: Evaluationsergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt "Gesundheit für alle im Stadtteil"

Autoren

Sarah Hentrich
Martina Tyrach
Martina.Tyrach@haw-landshut.de
Katharina Seebaß
Sebastian Ottmann
Dennis John

Medien

Gesundheitswesen

Veröffentlichungsjahr

2024

Band

86

Heft

2

Seiten

103-110

Veröffentlichungsart

Beitrag in Fachzeitschrift

DOI

https://doi.org/10.1055%2Fa-2206-1612

Zitierung

Hentrich, Sarah; Tyrach, Martina; Seebaß, Katharina; Ottmann, Sebastian; John, Dennis (2024): Dezentrale Gesundheitsförderung nach dem Präventionsgesetz in Nürnberg: Evaluationsergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt "Gesundheit für alle im Stadtteil". Gesundheitswesen 86 (2), 103-110. DOI: 10.1055%2Fa-2206-1612

Peer Reviewed

Ja

Dezentrale Gesundheitsförderung nach dem Präventionsgesetz in Nürnberg: Evaluationsergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt "Gesundheit für alle im Stadtteil"

Abstract

Hintergrund

Das Projekt „Gesundheit für alle im Stadtteil“ wurde in Nürnberg von Mai 2017 bis Oktober 2022 im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (PrävG – Präventionsgesetz, SGB V §20a) mit Fördermitteln der AOK Bayern umgesetzt. Das Ziel war es, durch dezentrale Gesundheitsförderung in vier deprivierten Stadtteilen gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen und so vor Ort eine Verbesserung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit zu bewirken. Durch eine externe Evaluierung wurden unter anderem die Programmtreue, die Projektreichweite und -akzeptanz, Zielgruppenverhalten und Wohlbefinden, sowie die Etablierung dauerhafter Strukturen bewertet.

Methodik

Im Rahmen der Evaluation wurden eine quantitative Paper-Pencil-Befragung mit Daten aus den Feedbackbögen der Maßnahmen (n=580), vier qualitative Fokusgruppeninterviews mit Akteur*innen des Projekts (n=20) sowie eine vertiefende teilstandardisierte, überwiegend quantitative Onlinebefragung von Akteur*innen und Kursleiter*innen aus den Stadtteilen (n=67) durchgeführt und ausgewertet.

Ergebnisse

Frauen, Senior*innen und Personen mit Migrationshintergrund konnten durch die Angebote gut erreicht werden. Die sehr hohe Zufriedenheit mit den Maßnahmen und der gute Alltagstransfer der Maßnahmeninhalte zeigen die Chancen einer lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung in Bezug auf deprivierte Zielgruppen. Die Vorgaben des Leitfadens Prävention des GKV-Spitzenverbandes stellen eine Hürde für die langfristige Etablierung der Maßnahmen in den Stadtteilen dar.

Fazit

Das Projekt „Gesundheit für alle im Stadtteil“ stellt einen lebensweltrelevanten und niedrigschwelligen Ansatz der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung im kommunalen Setting dar und ist dazu geeignet, deprivierte Zielgruppen mit gesundheitsfördernden Maßnahmen zu erreichen. Anpassungen des Leitfadens Prävention könnten dabei helfen, in breiterem Umfang dauerhafte Strukturen zu schaffen.