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Virtuelle Beratungssituation in der Suchthilfe

Interdisziplinäres Projekt zwischen Sozialer Arbeit und Informatik

Im Rahmen eines interdisziplinären, fakultätsübergreifenden Projekts von Prof. Dr. Katrin Liel (Soziale Arbeit) und Prof. Dr. Christopher Auer (Informatik) wurden neue Wege beschritten: Mithilfe von Virtual Reality und Künstlicher Intelligenz entstand eine realitätsnahe Beratungssituation in der Suchthilfe, die authentische Einblicke in den Berufsalltag der Sozialen Arbeit ermöglicht.

Studierende der Informatik entwickelten hierfür einen VR-Avatar, mit dem Nutzerinnen interagieren und ein Beratungsgespräch führen können. Auf Basis eines großen Sprachmodells wie ChatGPT und speziell entwickelter Prompts wurde der Avatar auf die Rolle einer Klientin vorbereitet. So entstand eine virtuelle Gesprächspartnerin mit auffälligem Suchtverhalten, die flexibel, kontextabhängig und glaubwürdig auf Gesprächsverläufe reagiert – ein innovativer Ansatz, um angehende Sozialarbeiterinnen praxisnah auf ihre zukünftige Berufstätigkeit vorzubereiten.

Am 3. November 2025 erhielten zunächst Lehrende der Fakultät Soziale Arbeit die Möglichkeit, das Projekt kennenzulernen und selbst ein Beratungsgespräch mit dem Avatar zu erproben. „Ein Gespräch mit der virtuellen Selin bietet eine gute Gelegenheit, auszuprobieren, wie sich Anliegen herausarbeiten lassen oder wie gemeinsam Ziele für ein Beratungsgespräch gefunden werden können“, erklärt Prof. Dr. Katrin Liel.

Durch den Einsatz der virtuellen Klientin können Studierende Erfahrungen in der Gesprächsführung sammeln und lernen, auf typische Situationen in der Sozialen Arbeit angemessen zu reagieren. Im Anschluss an die Projektvorstellung wurden Einsatzmöglichkeiten im Studium sowie Potenziale zur Weiterentwicklung des Projekts diskutiert. Auch wenn die Interaktion mit dem Avatar an manchen Stellen noch etwas holprig verläuft, gilt das Projekt aufgrund seiner Innovationskraft schon jetzt als voller Erfolg.