Technologietransferzentren stärken den ländlichen Raum
Seit vier Jahren setzt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst auf Technologietransferzentren, 15 dieser Zentren entstanden bereits. Sie unterstützen die angewandte Forschung und Entwicklung und vertiefen die Kooperation von Hochschulen und Unternehmen in der Region. Dabei ist das Engagement der Kommunen und Landkreise ein wichtiger Eckpfeiler zur Verankerung der Technologietransferzentren in der Region. Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß, erwartet sich vom Technologiezentrum Produktions- und Logistiksysteme "einen Gewinn primär für die Stadt Dingolfing, die Hochschule Landshut und die Region, aber auch darüber hinaus für den gesamten Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bayern." Die Zentren sind Impulsgeber für die Region, wirken sich positiv auf den demographischen Trend aus und bringen junge Studierende und Unternehmen zusammen.
Hintergrund des Technologiezentrums der Hochschule Landshut in Dingolfing
Produktionsunternehmen müssen sich im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft mit Themen beschäftigen, die über den heutigen Standard der Anwendung von Methoden des Produktionsmanagements hinausgehen. Gerade die Region in Niederbayern, zum einen als Teil eines Hochlohnstandortes, zum anderen geprägt durch gewachsenen Mittelstand im industriellen Umfeld, sieht sich gezwungen, mit spezifischen Reaktionen auf die Verschärfung des Wettbewerbs um Produktionsfaktoren, aber auch um die besten Köpfe zu bestehen. Mit der Idee, im Rahmen einer Leitfabrik Anwendungen und deren Auswirkungen zu simulieren und spezifisch die Folgen des demographischen Wandels auch in die Aus- und Weiterbildungsangebote zu integrieren, wird diesen Anforderungen auf wissenschaftlichem Niveau anwendungsbezogen Rechnung getragen.
Standort und Schwerpunkt des Technologiezentrums der Hochschule Landshut
Die Hochschule Landshut ist im Wirtschaftsraum Niederbayern u.a. durch ihre Cluster stark verwurzelt und seit Jahren für ihre hochwertige Lehre bekannt. Im Rahmen der Hochschulstrategie ist der Ausbau dieser Vernetzung vor allem mit Industrieunternehmen der Region wesentliche Komponente. An der Hochschule Landshut hat sich in den letzten Jahren ein neuer Forschungsschwerpunkt „Produktions- und Logistiksysteme“ entwickelt. Dieser Forschungsschwerpunkt soll mit vier Professoren nach Dingolfing umziehen. Das Technologiezentrum in Dingolfing passt mit dem neuen dualen Studiengang „werteorientiertes Produktionsmanagement“ sowie der Leitfabrik „Produktions- und Logistiksysteme“ inhaltlich ideal in die strategische Ausrichtung und Zukunftsentwicklung der Hochschule Landshut.
Technologiezentrum für Zukunft junger Menschen und Stadt von großer Bedeutung
Für die Stadt Dingolfing bedeutet das Technologiezentrum der Hochschule Landshut im Zentrum eine deutliche Stärkung des Standortes. „Die Partnerschaft von Studium und Betrieb wird es der Wirtschaft erleichtern, die vor uns liegenden Aufgaben zu bewältigen. Auch unserer Jugend eröffnen sich damit erhebliche Zukunftschancen“, sagt Bürgermeister Josef Pellkofer. Ein Grundstück am Altstadtrand bietet ausreichend Platz, um Leitfabrik, Hochschulgebäude, Freianlagen und Parkplätze des Technologiezentrums unterzubringen. Derzeit müssen die Visionen in eine ansprechende Planung umgesetzt werden, es laufen die Abstimmung mit den Fachbehörden und die Baugenehmigung. 2014 ist der Baubeginn geplant. Die Stadt Dingolfing rechnet nach vorläufigen Schätzungen mit einem Investitionsvolumen zwischen 5 und 10 Millionen Euro, bevor das Technologiezentrum der Hochschule Landshut in Dingolfing im Jahr 2016 den Betrieb aufnimmt.
Angebot am Technologiezentrum der Hochschule Landshut in Dingolfing
Im Technologiezentrum der Hochschule Landshut werden vier Professoren des Forschungsschwerpunktes Produktions- und Logistiksysteme ein reichhaltiges Aus- und Weiterbildungsangebot und die Etablierung einer sogenannten Leitfabrik realisieren. Keimzelle der künftigen Leitfabrik bildet die heute bereits in Landshut etablierte PULL-Lernfabrik. Im Rahmen der Leitfabrik sollen zahlreiche thematisch relevante Forschungsvorhaben realisiert werden. In Netzwerken mit der Industrie soll der intensive Austausch und der Aufbau von Best-practice-Plattformen umgesetzt werden. Zahlreiche derzeit in Landshut verankerte Veranstaltungen zum Thema Produktions- und Logistiksysteme sollen künftig in Dingolfing angeboten werden. Kern der Bildungsangebote wird neben dem heute existierenden Angebot, etwa dem berufsbegleitenden Masterstudiengang „Prozessmanagement und Ressourceneffizienz“, ein neuer dualer Masterstudiengang „werteorientiertes Produktionsmanagement“ sein.
Förderung und Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen
Als Netzwerkpartner des künftigen Technologiezentrums engagieren sich regional ansässige Produktionsunternehmen wie BMW AG (Standort Dingolfing), Dräxlmaier Group, Mann + Hummel GmbH (Standort Marklkofen), SAR Elektronik GmbH. Weitere Unternehmen und Institutionen werden in Kürze ebenfalls teilnehmen. Wesentlicher Charakterzug des Technologiezentrums der Hochschule Landshut in Dingolfing ist die vorgesehene starke Vernetzung, um individuelle Situationen und strategische Zielsetzungen von Unternehmen im Zusammenhang mit Produktions- und Logistiksystemen in generelle Lösungserarbeitungen einfließen zu lassen. Gemeinsam mit den Partnerunternehmen können unterschiedliche Formen der dauerhaften Zusammenarbeit realisiert werden. Deutschlandweit ist eine durchgängig konzeptionierte Initiative und gemeinsam mit Partnerunternehmen etablierte Netzwerke dieser Größenordnung im Themenumfeld „Produktions- und Logistiksysteme“ einzigartig.