Zum Hauptinhalt springen

Tanzende Roboter, Laserpointer und das Auto der Zukunft

Girls‘ Day an der Hochschule Landshut

Beim Bau eines Drawdios wurde gelötet (Quelle: Brey)
Beim Bau eines Drawdios wurde gelötet (Quelle: Brey)

Mit acht spannenden Workshops fand auch dieses Jahr wieder der Girls‘ Day an der Hochschule Landshut statt. Etwa 80 Schülerinnen der achten bis elften Klassen aus Gymnasien, Mittel- und Realschulen aus Landshut und Umgebung hatten sich angemeldet. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, bei den technischen Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik/Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik „reinzuschnuppern“ und Berufe kennenzulernen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. In allen Workshops ging es um das „Selbermachen“ von Technik – und die Mädchen waren mit Begeisterung dabei! Im Kurs „Wir lassen NAO-Roboter tanzen“, organisiert von der Doktorandin Sophie Engelsberger, beschäftigten sich die Schülerinnen mit den putzigen NAO-Robotern, die sich auf Computerbefehle hin bewegen. Die Mädchen programmierten mehrere Roboter auf ganz individuelle Art und Weise und brachten ihnen Bewegungsabläufe und sogar Tänze bei. Ganz andere Aufgaben können die Mindstorm-Roboter lösen: Die Lego-Autos wurden von den Schülerinnen im Workshop von Prof. Dr. Gudrun Schiedermeier programmiert, so dass sie autonom ihren Weg von einer Startposition zu einer Zielposition fanden. Die Autos mussten dabei um Kisten kurven oder mit Tastsensoren Hindernisse erkennen und diese umfahren. Die Mädchen lernten, wie die Motoren der Autos anzusteuern sind, damit sich das Fahrzeug vorwärts oder rückwärts bewegt oder wie eine 90 Grad Kurve gelingt. Ganz nebenbei wurden dem Roboter auch noch Töne entlockt. Sechs junge Damen hatten bei Herrn Jobstmann, dem Doktoranden bei Prof. Dr. Ivanov, das Vergnügen, die grundlegendste Disziplin der Elektroindustrie zu vertiefen: das Löten. Anhand eines Spielzeugbausatzes, dem Drawdio, wurde so Schritt für Schritt das nötige Handwerkszeug erlernt. Dazu gab es noch einen kleinen Exkurs in die Schaltungstechnik, um die Funktion der verwendeten Bauteile etwas näher zu erläutern. Programmiert wurde auch im Kurs von Thomas Franzke, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fakultät Informatik. Die Mädchen erstellten ein lustiges Spiel und lernten so spielerisch die Programmiersprache Java kennen. Inzwischen inspirierte Prof. Dr. Carsten Röh eine weitere Gruppe, die Automobilindustrie kennenzulernen und auf Kärtchen die gewünschten Eigenschaften eines Autos der Zukunft zu notieren. Von der leichten Bedienbarkeit über Komfort und Erschwinglichkeit zu umweltfreundlichen Lacken reichten die Wünsche der Schülerinnen, die den Zugang zum Thema Auto überraschend schnell fanden.  Mit dem Laboringenieur Richard Winkler aus dem Fachbereich Elektrotechnik durchlief eine andere Gruppe das Praktikum „Product Engineering in der Elektroindustrie“, das normalerweise für Studenten im 6.Semester durchgeführt wird. Hierbei konnten die Mädchen bei allen Schritten von der Idee, der Herstellung bis zur Vermarktung eines Laserpointers tätig werden. Die technische Fertigung der elektronischen Schaltung von diesem Produkt stand dabei im Vordergrund. Zudem bekamen die Mädchen eine Führung durch das Labor für elektronische Hybridschaltungen, wo ihnen die dort verwendeten Geräte näher erläutert wurden. Die Schülerinnen durften im Anschluss ihren selbst zusammengebauten Laserpointer mit nach Hause nehmen. Weitere 17 Mädchen bauten unter der Anleitung von Prof. Barbara Höling ihre eigenen kleinen Elektromotoren mit Magneten, Draht und Batterien. Dabei wurden sie tatkräftig unterstützt von Maschinenbau-Studentin Stefanie Kirsch, die auch gleich die Fragen der interessierten Mädchen zu ihrem Studium beantworten konnte.  Zum Schluss gab es noch kurze Ausschnitte aus einem Film zu sehen, den die Mädchen im Workshop von Thomas Holzberger von Isar TV gedreht hatten. Die Begeisterung war groß, als sich viele der Mädchen bei der Arbeit an ihren technischen Projekten und bei Interviews auf der Leinwand bewundern konnten. Bei der Verabschiedung durch den Präsidenten der Hochschule, Prof. Dr. Karl Stoffel, verkündeten die meisten Teilnehmerinnen, dass sie auch nächstes Jahr wieder beim Girls‘ Day in Landshut dabei sein möchten. Und eine Mehrheit erklärte, sich nach dem Schulabschluss auf jeden Fall auch an der Hochschule Landshut bewerben zu wollen – vielleicht sogar in einer der technischen Fakultäten!  

Beim Bau eines Drawdios wurde gelötet (Quelle: Brey)
Frau Prof. Dr. Schiedermeier erklärt wie man Roboter programmiert (Quelle: Brey)