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Studierende erkunden die Soziale Arbeit in Israel

Neunzehn Studierende des Bachelorstudiengangs „Soziale Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe“ besuchten im Rahmen einer einwöchigen Studienreise in Israel soziale Einrichtungen und Initiativen.

Neunzehn Studierende des Bachelorstudiengangs „Soziale Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe“ besuchten im Rahmen einer einwöchigen Studienreise in Israel soziale Einrichtungen und Initiativen. Geleitet wurde die Studienreise von Prof. Dr. Mechthild Wolff, das Programm wurde mit Unterstützung des israelischen Bildungsministeriums und Prof. Emmanuel Grupper von der ONO Academy in Tel Aviv erstellt.

Die Studierenden besuchten von Tel Aviv aus das „Youth Village Hakfar Hayarok“, auf dessen Gelände Kindergärten, Schulen, ein Internat, aber auch Heimgruppen untergebracht sind. Trotz der Größe des Campus hinterließ die Einrichtung u.a. einen bleibenden Eindruck, weil der Leiter, der die Studierenden über das Gelände führte, fast alle jungen Menschen kannte und sie mit ihren Namen direkt ansprach.

Auch der Besuch in Jerusalem in einer beeindruckenden Inobhutnahmestelle für über 18-jährige drogenabhängige, wohnungslose junge Menschen war inspirierend, weil dort mit einem akzeptierenden Ansatz gearbeitet wird. Mit den jungen Menschen wird in der Einrichtung eine Lebensperspektive entwickelt, d.h. es wird eine Möglichkeit gefunden, wie Schulden abbezahlt werden können, wo und wie eine kleine Arbeit aufgenommen werden kann und wo die jungen Mensch zukünftig wohnen können. Während der intensiven Phase der sozialpädagogischen Arbeit mit den jungen Menschen dulden die Profis einen kontrollierten Drogenkonsum. Sie wissen, dass ein Abstinenzgebot dazu führt, dass zu viel Energie in die Drogenbeschaffung fließt. Diese Energie setzen die Profis vielmehr für die Entwicklung einer Zukunftsperspektive ein. Die Einrichtung in einem beindruckenden alten Steinhaus mit einem direkten Blick auf die Altstadt Jerusalems warf interessante Diskussionen in der Gruppe der Studierenden auf.

An den Folgetagen wurde auch das Kinderschutzzentrum Haruv der Hebrew University in Jerusalem besucht, eine einzigartige multidisziplinäre Einrichtung, die Kinder und Jugendliche unter einem Dach psychosozial und juristisch nach erlittener Gewalt unterstützt, betreut und begleitet. Forschungserkenntnisse aus den Hilfeverläufen fließen in die Fortbildung von Fachpersonal zurück.

Ein weiterer Besuch führte in eine andere einzigartige Initiative, das Friedensdorf „Neve Shalom“. Hier leben israelische und palästinensische Familien in einer Dorfgemeinschaft zusammen, sie betreiben eine eigene freie Schule für die eigenen Kinder, aber auch für Kinder von außen. Zudem haben die Dorfbewohner*nnen ein friedenspädagogisches Fortbildungszentrum für Menschen aus aller Welt aufgebaut.

Neben weiteren Besuchen in einem anderen Youth Village und in dem großen Jugendhilfeträger Orr-Shalom, der über ganz Israel verteilt stationäre Kinder- und Jugendwohngruppen betreibt, erkundete die Gruppe auch das Weltkulturerbe Massada in der Wüste Negev und das Tote Meer. „Auch wenn das intensive Programm die ganze Gruppe herausgefordert hat, hat es viel zum Nach- und Weiterdenken angeregt, ein solches Lernen im Rahmen einer Studienreise bleibt manchmal mehr im Gedächtnis als ein Seminar im Semester“, so resümiert Prof. Wolff die Studienreise. Sie unternimmt regelmäßig Studienreisen, dies war die vierte Studienreise nach Israel.   Fotos: Hochschule Landshut