Auf Initiative des
Bayerischen Landfrauenrats (BayLFR) kamen am 25. April erstmals Politikerinnen der demokratischen Parteien im Bayerischen Landtag zu einem „Runden Tisch“ zusammen. „Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, was getan werden muss, um das Thema ‚gleichberechtigte Teilhabe an politischen Ämtern‘ voranzubringen. Lassen Sie uns gemeinsam die Landtagswahlen in Bayern im Jahr 2023 fest im Blick haben“, so Präsidentin Monika Meier-Pojda.
In dieser ersten Gesprächsrunde ging es darum, parteiübergreifend auszuloten, was junge Frauen hindert, in die Politik zu gehen, welche Hindernisse sie überwinden müssen und wie sie in der männerdominierten Kommunalpolitik bestehen können. Prof. Dr. Barbara Thiessen und Mina Mittertrainer von der Hochschule Landshut stellten den Politikerinnen dazu die Ergebnisse ihres Projekts „
Es werden Fakten geschaffen
Schon im Frühsommer werden sich die jungen Beirätinnen mit Politikerinnen im Bayerischen Landtag treffen und austauschen, denn „Politik muss weiblicher werden“. Doch wie schafft man es, Frauen für die Politik zu gewinnen? Die Ideen reichen von einem veränderten Wahlsystem, über verpflichtende Gleichstellungsbeauftragte in allen bayerischen Gemeinden, bis hin zu Mentoring-Programmen. „Es braucht keine Wahlrechtsreform, wir müssen die Frauen ins Visier nehmen“, sagt Gabi Schmidt. „Die jungen Frauen müssen gezielt gefördert werden“, so Dr. Ute Eiling-Hütig und berichtet, dass sie Männer als Mentoren im Mentoringprogramm eingeführt hat. Margit Niedermeier plädiert für die Schaffung von Vernetzungsangeboten, um jungen Frauen geschützte Räume zum Austausch zu bieten.
Strukturen verändern
Alle Politikerinnen sind sich einig: Strukturen müssen verändert werden. „Wenn uns das nicht gelingt“, so Ruth Müller, „verlieren wir die Demokratie“. Katharina Schulze geht noch weiter: „Wir müssen die Machtfrage stellen, nur so verändern sich Strukturen.“
An der ersten Sitzung des Runden Tisches „Demokratie braucht Politikerinnen“ nahmen teil:
Politikerinnen: Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL, und Petra Högl, MdL (CSU),Eva Lettenbauer, MdL, und Katharina Schulze, MdL (B.90/Die Grünen),Gabi Schmidt, MdL (Freie Wähler),Dr. Simone Strohmayr, MdL, und Ruth Müller, MdL (SPD)
Forschungsprojekt FRIDA, Hochschule Landshut: Prof. Dr. Barbara Thiessen (Leiterin) und Mina Mittertrainer (Mitarbeiterin)
BayLFR-Präsidium: Monika Meier-Pojda, Katharina Geiger und Margit Niedermaier
BayLFR-Geschäftsstelle: Christine Brendel, Evelyn Hartinger undRenate Eder-Chaaban (Honorarkraft)
Die zweite Sitzung des Runden Tisches wird noch vor der Sommerpause im Bayerischen Landtag stattfinden.
Text: BayLFR