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Ressourceneffizienz in Niederbayern und Oberösterreich

Studie der Hochschule Landshut veröffentlicht

v.l.n.r.: Dr. Tobias Nickel (Dräxlmaier Group), Martina Ammer (Umwelttechnik-Cluster), Manfred Reiter (Profactor), Katharina Spanner (HAW Landshut), Prof. Dr. Carsten Röh (HAW Landshut)
v.l.n.r.: Dr. Tobias Nickel (Dräxlmaier Group), Martina Ammer (Umwelttechnik-Cluster), Manfred Reiter (Profactor), Katharina Spanner (HAW Landshut), Prof. Dr. Carsten Röh (HAW Landshut)

Unter dem Motto „Ressourceneffizienz in der Produktion“ stellten Prof. Dr. Carsten Röh und weitere Projektbeteiligte am 27.11.2013 die Ergebnisse einer international ausgelegten Studie vor. Gastgeber der Veranstaltung war die

Dräxlmaier Group in Vilsbiburg. Die Hochschule Landshut schloss damit das, in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit dem

Umwelttechnik-Cluster aus Linz und Forschungsinstitut

Profactor aus Steyr, durchgeführte EU-Projekt rund um das Thema Ressourceneffizienz in Niederbayern und Oberösterreich mit der Vorstellung einer Publikation erfolgreich ab. Im Rahmen der Konferenz befasste sich Dr. Johannes Fresner vom Beratungsunternehmen

STENUM aus Graz, mit den interessanten Anwendungsfeldern von Ressourceneffizienz-Maßnahmen im verarbeitenden Gewerbe. Sehr konkret wurde es dann mit einer Betriebsbesichtigung im Hause Dräxlmaier, die der Marketing- und Kommunikationsverantwortliche Dr. Nickel arrangierte und begleitete.

Ressourcenoptimierung auch für wirtschaftlich schlechte Zeiten

Prof. Dr. Carsten Röh erläuterte den Rahmen der Studie als Vertreter des Forschungsschwerpunktes „Produktions- und Logistiksysteme“ der Hochschule Landshut und als Projektleiter auf deutscher Seite, und stellte die besondere Problemstellung heraus: „Anstieg und Volatilität der Rohstoffpreise stellen gerade klein und mittelständische Unternehmen vor große betriebswirtschaftliche Herausforderungen.“ Die Lage habe sich in den letzten Monaten aufgrund der Staatschuldenkrisen und der damit verbundenen schwächeren Nachfrage nach Vorprodukten etwas beruhigt, jedoch sollten die niederbayerischen und oberösterreichischen Unternehmen aktiv werden, da bei einem erneuten Anziehen der Weltkonjunktur das Angebot an Rohstoffen sich erneut zu verknappen und damit zu verteuern drohe. „Betriebliche Ressourcenoptimierung wirkt dabei nicht nur dem Kostendruck entgegen sondern bieten auch eine wesentliche Grundlage, um Engpässe im Ernstfall überhaupt umschiffen zu können“, so Röh weiter. Eine vom Projektteam durchgeführte Befragung von einhundert niederbayerischen und oberösterreichischen Unternehmen zeigt konkrete Potenziale für weitere Ressourceneffizienzsteigerungen: „Gerade in den Bereichen „energieeffiziente Maschinen“ und „Beschaffung“ sehen viele Unternehmen noch Verbesserungsmöglichkeiten“, so Katharina Spanner von der Hochschule Landshut. Sie wertete hierzu hunderte Datensätze wissenschaftlich aus. Manfred Reiter von Profactor stellte die, im Rahmen von Workshops mit Unternehmensvertretern erarbeiteten, konkreten Instrumente zur Ressourceneffizienzoptimierung vor. Beginnend mit einer gezielten Produktdefinition und endend mit Recyclingmaßnahmen.

Effizienzsteigerung mit einfachen Mitteln möglich

Alle Redner konnten selbstverständlich nur exemplarisch Inhalte aufzeigen und verwiesen auf die, auf der Konferenz präsentierten Publikation „Aufgespürt – Ressourceneffizienz in Niederbayern und Oberösterreich“, in der die Ergebnisse der Studie und alle betrachteten Instrumente dokumentiert sind (Bezugsquelle s.u.).
In seinem Impulsvortrag „Chancen und Wege zur Effizienzsteigerung“ erläuterte Dr. Fresner, von STENUM, einfache und schnell wirksame Ansätze, die Effizienz in verarbeitenden Unternehmen zu steigern und so Kostenvorteile zu erzielen. In Beispielen verdeutlichte er, wie oftmals nur durch wenige Handgriffe große Resultate erzielt werden können. Beeindruckend das Beispiel eines indischen Süßwarenherstellers, der in einer Verpackungsanlage leere Bonbonpapiere vom Förderband zunächst mit energieintensiver Druckluft wegblies. Durch den Einsatz von PC-Lüftern konnte er die Druckluft komplett ersetzen und dies bei einer Projekt-Amortisationszeit von lediglich zwei Tagen. Die Dräxlmaier Group befasst sich seit Jahren aktiv mit der Thematik Ressourceneffizienz und stellte somit eine ideale Plattform für diese Veranstaltung dar. Die Teilnehmer konnten sich so nicht nur theoretisch, sondern auch am praktischen Beispiel mit der Themenstellung auseinandersetzen. „Die Hochschule Landshut wird das Thema Ressourceneffizienz weiter verfolgen und auch neue Ansätze in der Region Niederbayern vorantreiben - insbesondere mit dem für 2016 geplanten Technologiezentrum PULS (Produktions- und Logistiksysteme) in Dingolfing, welches auch durch die Firma Dräxlmaier unterstützt wird“, so Röh. Alle Informationen zu dem Projekt „Von der Rohstoffkrise zur Ressourceneffizienz“ sowie die Publikation samt Anhang, stehen online unter

www.ressourceneffizienz.at zum

Download bereit. Interessenten können die Studie auch bei katharina.spanner@haw-landshut.de bestellen.
v.l.n.r.: Dr. Tobias Nickel (Dräxlmaier Group), Martina Ammer (Umwelttechnik-Cluster), Manfred Reiter (Profactor), Katharina Spanner (HAW Landshut), Prof. Dr. Carsten Röh (HAW Landshut)