Am 27. April nahm die Frauenbeauftrage Christiane Heigermoser gemeinsam mit ihrem Gast, der Bürgermeisterin Stefanie Lang (Gemeinde Taching am See), auf der blauen Couch Platz und „ratschten“ in lockerer Atmosphäre über deren beruflichen Weg ins Bürgermeisteramt. Die ein oder andere skurrile Anekdote aus dem Alltag als Bürgermeisterin machte dabei auf Zuschreibungsprozesse und Unterschiede qua Geschlecht aufmerksam. Denn dieses Amt ist in ganz Deutschland noch immer männerdominiert. Auf Basis einer Forsa-Studie von 2020 liegt der Anteil derjenigen Rathäuser, die von einer Bürgermeisterin regiert werden, bei lediglich neun Prozent und stagniert damit seit Jahren auf niedrigem Niveau. Dabei zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Amt und Gemeindegröße: Je kleiner die Gemeinde desto höher der Frauenanteil. Aufgrund dessen führen Frauen dieses Amt verhältnismäßig häufiger im Ehrenamt aus - auf fast die Hälfte der Bürgermeisterinnen trifft das zu, aber nur auf ca. ein Viertel ihrer männlichen Kollegen. Frau Lang appellierte an die Studierenden, Mut zu zeigen und vor Stellen, die eine Führungsverantwortung mit sich bringen, nicht zurück zu schrecken. Auch wenn die eine oder andere Hürde auftaucht, helfen ihr die im Studium der Sozialen Arbeit erlernten Kommunikationsfertigkeiten zuzuhören, miteinander zu reden und bewusst die Verantwortung zu übernehmen, um dann entsprechend Stellung zu beziehen. Den wichtigsten Vorteil ihres Berufs als Bürgermeisterin sieht Frau Lang in der aktiven Mitgestaltung von Dingen, anstatt sie nur zu verwalten.
Die von der AG Gleichstellung initiierte Podiumsdiskussion „Gespräch auf der blauen Couch – Karriere können wir auch!“ wird mit einer zweiten Diskussionsrunde im hybriden Format am 31. Mai 2022 fortgesetzt und lädt ganz herzlich zum Zuhören und mitdiskutieren ein.