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Neuer Greifer für Roboter entwickelt

TZ PULS entwickelt praxisnahe Lösungen für die Industrie

Das Technologiezentrum für Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Dingolfing arbeitet gemeinsam mit dem Labor für Automatisierungstechnik (Labor AT) der Hochschule Landshut an einem zukunftsweisenden Projekt für die Industrie: Ziel ist es, Abläufe in der Produktion durch den Einsatz mobiler Roboter noch effizienter und flexibler zu gestalten.

Konkret geht es um sogenannte Kleinladungsträger – also genormte Behälter, wie sie in vielen Unternehmen zur Lagerung und zum Transport von Bauteilen verwendet werden. Diese Behälter müssen oft an verschiedenen Stellen in einer Firma bereitgestellt werden, etwa am Arbeitsplatz, im Lager oder an Übergabestationen.

Neuer Greifer bringt mehr Flexibilität

Bisherige Roboter-Greifer sind meist nur für bestimmte Behältertypen geeignet. Genau hier setzt das Projekt an: Gemeinsam entwickeln die Forscherinnen und Forscher einen flexiblen Greifer, der verschiedene Arten von Kleinladungsträgern handhaben kann und das möglichst einfach, kostengünstig und schnell umsetzbar.

Herzstück des Projekts ist der Einsatz eines mobilen Roboters und eines sogenannten kollaborativen Roboters – also eines Roboters, der direkt mit Menschen zusammenarbeitet. Beide Roboter kommen in der Lern- und Musterfabrik des TZ PULS zum Einsatz. Diese Testumgebung bildet auf 900 Quadratmetern die wichtigsten Prozesse eines mittelständischen Unternehmens, von Wareneingang bis Warenausgang, ab.

Von der Idee zum Prototypen – mit dem 3D-Drucker

Der neue Greifer wurde im Labor zunächst am Computer entworfen und dann mit einem 3D-Drucker gebaut. Erste Tests zeigen, dass der Prototyp verschiedene Behältertypen sicher und zuverlässig greifen kann. Ziel ist es, eine Lösung zu entwickeln, die auch für kleine und mittelständische Unternehmen einfach nutzbar ist ohne große Investitionen oder lange Entwicklungszeiten.

Lisa Schuler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, erklärt: „Die Idee war es, einen Greifer zu entwickeln, der ohne besonderen Schnickschnack auskommt und einfach mit einem 3D-Drucker hergestellt werden kann. Er sollte die genormten Behälter von allen Seiten aufnehmen können, sowohl an der Längs- als auch an der Breitseite. Das hat in der Endversion gut funktioniert.“

Technologie für die Region und darüber hinaus

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie moderne Technologien wie mobile Robotik, 3D-Druck und sogenannte digitale Zwillinge in der Praxis eingesetzt werden können. Die Ergebnisse sollen nicht nur den Firmen in der Region zugutekommen, sondern auch bundesweit als Vorbild für kostengünstige Automatisierungslösungen dienen.

„Unser Ziel ist es, praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die direkt in der Industrie anwendbar sind“, betont Prof. Dr. Markus Schneider, Leiter des TZ PULS. „Durch den Wissens- und Technologietransfer stärken wir die Region nachhaltig und bereiten Unternehmen optimal auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 vor.“

Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). In Zukunft sollen weitere Verbesserungen folgen, wie etwa durch den Einsatz von Sensoren, die erkennen, ob ein Behälter korrekt aufgenommen wurde.


Foto:Hochschule Landshut
(Frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)


Bildunterschrift: Innovationskraft für die Industrie: TZ Puls setzt auf moderne Robotik in der Produktion