Digital Tag am TZ PULS in Dingolfing im Zeichen der Künstlichen Intelligenz
Unter dem Motto „praxisnah und umsetzbar“ versammelten sich rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft zum Digital Tag 2025 am 13. Mai im Technologiezentrum Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Dingolfing.
Im Zentrum der Veranstaltung standen die fünf hochaktuellen Themenfelder „Smart Factory“, „Digitales Marketing“, „Kompetent mit KI“, „Zukunftsfähige Unternehmensstrategie“ sowie „Zukunft ist kein Zufall“. Diese Schwerpunkte wurden in unterschiedlichen Formaten aufgegriffen – von inspirierenden Keynotes über Fachpanels bis hin zu interaktiven Workshops mit direktem Anwendungsbezug.
„Digitalkompetenz ist gefordert“, betonte Prof. Dr. Sebastian Meißner (TZ PULS). Zusammen mit Florian Brunner und Niklas Bauer (BMW Group), ging er im Panel „Smart Factory“ darauf ein, wie Künstliche Intelligenz (KI) die Produktion durch flexible, selbstoptimierende Fertigungsprozesse revolutioniert. „Dabei möchte ich jedoch immer wieder betonen, dass der Mensch in so einem System unverzichtbar ist.“, so Meißner.
Im anschließenden Praxisimpuls gingen die Wissenschaftlichen Mitarbeiter des TZ PULS Corinna Huber, Marion Lemke, Christoph Müller, Lisa Schuler und Jakob Wittmann zusammen mit Prof. Dr. Reimer Studt und Prof. Dr. Carsten Röh in der Innovationsfabrik des Technologiezentrums weiter darauf ein, wie die Smart Factory die Produktion revolutioniert. Von Beschaffung über den digitalen Zwilling und Robotik bis hin zum Produktionssystem der Zukunft – den Teilnehmern boten sich wertvolle Impulse, die sie direkt im Unternehmen umsetzen können.
„KI muss sich lohnen“
Auch im Panel „Digitales Marketing“ drehte es sich um Künstliche Intelligenz. Doch in einem war sich Referentin Prof. Dr. Eva Schuckmann (OTH Regensburg) sicher: „KI muss sich lohnen.“ Wichtiger als der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sei vor allem die Performance-Messung von Marketing-Maßnahmen. So zeigte sie zusammen mit Christina Hofer und Ingo Kamps von MOR Munich Online Rebels die Grundlagen und Erfolgsfaktoren von Content- und Performance-Marketing. Doch auch eines sei sicher „Es gibt nicht das eine Rezept für alle“, so Schuckmann. Was für ein Produkt funktioniert, müsse nicht auch für ein anderes gelten. Ergänzend dazu stellten Vertreter von wiasano, Mozaik und malmachen innovative KI-Tools für mehr Effizienz im Marketing vor.
Gutes Briefing ist unverzichtbar
Im dritten Panel „Kompetent mit KI“zeigten Veronika Hackl (Universität Passau) und Sebastian Henneberg (synsugar GmbH) praxisnah, wie KI im Alltag kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sinnvoll eingesetzt werden kann. „Man darf sich jedoch nicht darauf verlassen, dass KI alles alleine macht“, sagte Henneberg. So ließen sich zwar Teilbereiche digitalisieren, nicht jedoch komplette Prozesse. Ein interaktiver Workshop mit Judith Mosandl (data mAlnd) vermittelte den Teilnehmenden, welche KI-Tools sofort einsetzbar sind und wie sie effizient und sicher verwendet werden können. Vor allem in der Arbeit mit Sprachmodellen sei es umso wichtiger richtige Eingaben zu machen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. „Ein guter Prompt ist wie ein gutes Briefing, an einen Kollegen“, so Mosandl.
Eine Zukunft ohne Künstliche Intelligenz? Für Prof. Dr. Carola Jungwirth (Universität Passau), Prof. Dr. Theresa Veer (Universität Regensburg) und Benedikt Kulzer (SK Technology GmbH) undenkbar. „Wenn wir hier von KI reden, reden wir allerdings nicht nur von ChatGPT“, so Veer. Im Panel „Zukunftsfähige Unternehmensstrategie“ ging es vor allem darum, wie Unternehmen durch den gezielten Einsatz von KI widerstandsfähige und zukunftsorientierte Geschäftsmodelle entwickeln können. Den Praxisimpuls nutzten die Referenten um theoretische Strategiemodelle mit einem praktischen Fallbeispiel aus der Präzisionstechnik zu verbinden.
„Es gibt nicht die eine Zukunft“
In seiner abschließenden Keynote „Zukunft ist kein Zufall“ zeigte Andreas Lovric (LIWEST nextLAB, FH OÖ Campus Wels), wie Unternehmen die Zukunft aktiv gestalten können – mit Hilfe von Strategic Foresight, der systematischen Beobachtung von Megatrends und der frühzeitigen Erkennung von Innovationssignalen. „Wir müssen uns jedoch bewusst sein: Es gibt nicht die eine Zukunft“, weiß Lovric. So sei es wichtig, sich viele Zukünfte vorzustellen. „Und erst wenn wir wissen, wohin wir wollen, haben wir einen Grund, dort hin zu gehen.“, sagte Lovric.
Der Digital Tag 2025 bot nicht nur informative Vorträge und Workshops, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten zum Networking. Teilnehmende aus kleinen und die Veranstaltung, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und neue Kooperationen zu initiieren.
Veranstalter und Ausblick
Der Digital Tag wird seit 2019 vom TZ PULS der Hochschule Landshut, dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern (GZDN) und dem Netzwerk INDIGO organisiert. Die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung 2025 unterstreicht die Bedeutung des Digital Tags als Plattform für praxisnahe Digitalisierungsthemen in Ostbayern.
Weitere Informationen und Eindrücke zur Veranstaltung sind auf der offiziellen Website unter www.digital-tag.org verfügbar.