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Landshuter Studierende und Kolleg*innen auf der Sektionstagung „Gender und Queer Studies in der Sozialen Arbeit“ an der EAH Jena

Am 9. und 10. Mai 2025 fand an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena die erste Fachtagung der Sektion „Gender und Queer Studies in der Sozialen Arbeit“ der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) statt. Unter dem Titel „Intersektionalität, Heteronormativitätskritik, Professionalität – Feministische Positionierungen in der Sozialen Arbeit“ versammelten sich über 100 Teilnehmende aus Wissenschaft, Praxis und Studium, um aktuelle Diskurse zu diskutieren und neue Impulse für eine politisch positionierte Soziale Arbeit zu setzen.

In ihrer Begrüßung hoben die Tagungsorganisierenden Monique Ritter (Hochschule Landshut) und Jan Wienforth (Hochschule München) die gesellschaftliche Relevanz der Tagung hervor. In Zeiten von Anfeindungen gegen Gender Studies, Kürzungen kritischer Bildungsprojekte und einer zunehmenden Diskursverschiebung nach rechts sei es umso wichtiger, Räume für menschenrechtsorientierte, solidarische und diskriminierungskritische Positionierungen zu schaffen. Die Tagung bot dafür einen Ort des Austauschs, der Reflexion und der Vernetzung.

Das zweitägige Programm begann mit einem einführenden Rückblick auf die Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Sektion, gefolgt von einer Keynote von Prof. Dr. María do Mar Castro Varela (ASH Berlin) zu Intersektionalität, Heteronormativitätskritik und postkolonialen Perspektiven. In zwei Panelphasen diskutierten zahlreiche Expert*innen Themen wie Themen wie Queerfeminismus, Männlichkeiten*kritik, Antisemitismus, rechte Einflussnahme, intersektionale wie digitale Gewalt oder rassismen- und klassismuskritische Soziale Arbeit.

Spannungsverhältnis Professionalisierung

Die zweite Keynote widmete sich dem Spannungsverhältnis von Professionalisierung, sozialen Bewegungen und biografischen Erfahrungen. Den Abschluss bildete eine lebendige Fishbowl-Diskussion, die Resonanzen bündelte und Perspektiven für die Weiterarbeit eröffnete.

Ein zentrales Anliegen der Tagung war es, Raum für respektvolle, diskriminierungssensible und kontroverse Diskussionen zu schaffen. Dabei wurde bewusst Wert auf Austauschmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Praxis gelegt – ein Angebot, das von den Teilnehmenden intensiv genutzt wurde.

Eine große Freude war es, Studierende und Kolleg*innen aus Landshut auf der Tagung in Jena begrüßen zu dürfen.

Die Tagung markiert einen wichtigen Schritt zur Stärkung intersektionaler und heteronormativitätskritischer Perspektiven in der Sozialen Arbeit – mit Nachhall über die zwei Tage hinaus.

Hier geht’s zum Tagungsprogramm (Link wird nachgereicht).

Zwanzigjährige Geschichte der Vernetzung, des Austausches und der Zusammenarbeit

Der Sektion „Gender und Queer Studies in der Sozialen Arbeit“ geht eine über zwanzigjährige Geschichte der Vernetzung, des Austausches und der Zusammenarbeit zum Thema „Gender und Soziale Arbeit“ voraus. Die Sektion verfolgt das Anliegen, Fragen der Theoriebildung, Forschung, Praxis- und Professionsentwicklung der Sozialen Arbeit unter geschlechter-, queer- und intersektionalitätstheoretischer wie männlichkeits*kritischer Perspektive nachzugehen. Ihre Mitglieder arbeiten daran, das Wissen zur Praxisrelevanz von Geschlecht zu erweitern und die Leistungen Sozialer Arbeit im Sinne einer menschenrechtsorientierten Sozialen Arbeit geschlechtergerecht weiterzuentwickeln.

Die Sektion ist im Jahr 2021 aus der Fachgruppe „Gender“ der DGSA hervorgegangen und versteht sich als ein Raum zur kollegialen Diskussion von Geschlechterfragen in Disziplin und Profession Sozialer Arbeit.

Hier geht’s zur Website der Sektion „Gender und Queer Studies in der Sozialen Arbeit“