Gerade hat das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) sein neues Ranking veröffentlicht, das die Gleichstellungsleistung deutscher Hochschulen anhand offizieller Daten des Statistischen Bundesamts misst. Die Hochschule Landshut behauptet sich dabei erneut in der Spitzengruppe. Besonders überzeugend sind der Frauenanteil am wissenschaftlichen Personal sowie die Entwicklungen beim Anteil von Frauen auf Professuren.
Insgesamt wurde die Hochschule Landshut in Ranggruppe 2 (von insgesamt 8) eingestuft – ein klares Zeichen für die Wirkung des kontinuierlichen Engagements. In den vier bewerteten Kategorien erzielte die Hochschule folgende Ergebnisse:
- Top-Gruppe beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur mit einem Frauenanteil von rund 44 Prozent
- Top-Gruppe bei der Steigerung des Frauenanteils im wissenschaftlichen Personal seit 2018*
- Top-Gruppe bei der Steigerung des Frauenanteils an den Professuren seit 2018 mit einer Steigerung von rund 7 Prozent
- Mittelfeld bei den Professuren mit einem Frauenanteil von rund 28 Prozent
Das CEWS-Ranking wird alle zwei Jahre veröffentlicht und gilt als wichtiges Instrument zur Bewertung und Förderung von Gleichstellung an Hochschulen. Es berücksichtigt unter anderem die Entwicklung von Frauenanteilen auf verschiedenen Karrierestufen und stellt somit Transparenz über Fortschritte und Handlungsbedarfe her. Die jetzt erschienene Ausgabe präsentiert Daten aus dem Jahr 2023.
Gleichstellungsbeauftragte: „Wir werden nicht nachlassen“
„Die Ergebnisse des Gleichstellungsrankings sind ein großer Erfolg der Frauenpolitik an der Hochschule und würdigt die Arbeit von Prof. Dr. Diana Hehenberger-Risse als ehemalige Gleichstellungsbeauftragte für Frauen in Wissenschaft und Kunst“, sagt Prof. Dr. Mechthild Wolff, die im Mai 2025 dieses Amt übernommen hat. „Trotz des guten Abschneidens gibt es noch viele Gleichstellungsmaßnahmen umzusetzen. Wir werden nicht nachlassen“, betont Wolff.
In ihrem Hochschulvertrag für die Jahre 2023 bis 2027 hat die Hochschule Landshut in Anlehnung an das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz konkrete Zielvorgaben zur Erhöhung des Frauenanteils im wissenschaftlichen Personal festgelegt. Beim wissenschaftlichen Personal unterhalb der Professur strebt die Hochschule an, den Frauenanteil bis 2027 auf mindestens 45 Prozent zu erhöhen. Im Bereich der Professuren wird ein Zielwert von 30 Prozent angestrebt. „Damit setzt die Hochschule Landshut ambitionierte Maßstäbe, die über dem bundesweiten Durchschnitt liegen, wie er vom aktuellen CEWS Ranking ermittelt wurde“, erläutert Gleichstellungsbeauftragte Wolff.
Hochschulpräsidentin Wirtz: „Gleichstellung kein Nice-to-have“
„Gleichstellung und die Freiheit von Diskriminierung sind nicht Nice-to-have, sondern wesentliche Bestandteile von Qualität. Sie stärken uns als Institution“, erklärt Hochschulpräsidentin Wirtz. „Ich bin sehr stolz auf das gute Abschneiden unserer Hochschule und danke allen, die durch ihre engagierte Arbeit zu diesem Erfolg beigetragen haben. Die Top-Platzierung soll uns aber auch ein Ansporn sein, noch besser zu werden. Als Präsidentin dieser Hochschule ist es mir wichtig, unsere Strukturen weiter zu verbessern, sodass jede und jeder die gleichen Chancen hat, sich zu entfalten.“
Arbeitsgemeinschaft entwickelt Maßnahmen gegen Diskriminierung und (sexualisierte) Gewalt weiter
An der Verbesserung ihrer Strukturen arbeitet die Hochschule Landshut jüngst unter anderem in einer im Dezember 2024 neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft. Mitglieder der verschiedenen Hochschulbereiche und -gremien, darunter auch die Studierendenvertretung, entwickeln gemeinsam konkrete Maßnahmen gegen Diskriminierung und (sexualisierte) Gewalt. Dazu zählen eine wissenschaftlich fundierte, hochschulweite Umfrage zu Machtmissbrauch und Diskriminierung, die Ausarbeitung einer Verhaltens-Ampel sowie die Weiterentwicklung der bestehenden Leitlinien gegen Diskriminierung, Benachteiligung, sexuelle Belästigung, sexualisierte Gewalt und Stalking.
Chancengerechtigkeit ist ein strategischer Leitsatz der Hochschule Landshut: Alle Hochschulangehörigen sollen sich ihren persönlichen Ressourcen und Fähigkeiten entsprechend einbringen können.
Weitere Informationen zum Ranking unter: www.gesis.org/cews
*Beim wissenschaftlichen Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur betrug die Steigerung zwischen 2018 und 2023 rund 1 Prozent. Die Eingruppierung in die Top-Gruppe erfolgte, weil der Frauenanteil sowohl 2018 als auch 2023 bereits über 40 Prozent lag.
Foto:Hochschule Landshut
(Frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)
Bildunterschrift: Gleichstellung im Fokus: Prof. Dr. Mechthild Wolff mit Studierenden