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Digitale Beratung bei Essstörungen: Forschung an der Hochschule Landshut geht in die nächste Runde

Im Projekt DigiEss wird ein idealtypisches Konzept für ein bundesweites Blended-Online-Counseling-Angebot zum Thema Essstörungen entwickelt. Das Projekt basiert auf den im abgeschlossenen Forschungsprojekt DigiBEssst entwickelten Qualitätsleitlinien für professionelle Online-Beratung bei Essstörungen.

Frau mit einem Handy in der Hand
Frau mit einem Handy in der Hand

Professionelle Beratungsstellen sind in der Behandlungskette von Essstörungen unabdingbar. Sie sind oftmals die erste Anlaufstelle für Menschen mit Essstörungen und ihre Angehörigen und ebnen den Weg in weitere Behandlungsmaßnahmen und in Richtung Genesung. Digitale Medien spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Nicht zuletzt durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen und Einschränkungen hat Online-Beratung, sei es per Video, E-Mail oder Chat, einen deutlichen Aufschwung erlebt.

Beratungsstellen mit Online-Angebot sind ortsunabhängig erreichbar und bieten somit verschiedenen Zielgruppen einen niedrigschwelligen Zugang zu professioneller Unterstützung, beispielsweise jüngeren Menschen, die besonders häufig von Essstörungen betroffen sind und für die digitale Räume eine wichtige Lebenswelt darstellen, oder Menschen in ländlichen Gebieten mit schlechterer Versorgungslandschaft. Häufig fehlt es jedoch an einer adäquaten Finanzierung, um Ratsuchende bundesweit online beraten zu können. Das Info-Telefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Ratsuchenden zum Thema Essstörungen diesbezüglich eine zentrale und deutschlandweite Anlaufstelle.


Foto: Hochschule Landshut / Veronika Barnerßoi

 

Ein bundesweites Online-Erstberatungsangebot existiert bislang jedoch nicht. Dieses würde Ratsuchenden Orientierung bieten und eine zielgruppen- und bedarfsgerechte Weiterleitung an längerfristige Unterstützungsangebote im Rahmen einer geschlossenen Behandlungskette ebnen. Blended-Online-Counseling ermöglicht einen kombinierten Einsatz von Online-Medien in Beratungen, und somit eine an die zielgruppenspezifischen Bedarfe und Wünsche von Ratsuchenden angepasste Online-Beratung.

Zielsetzung des Projekts DigiEss

Im Projekt „Digitale Beratung bei Essstörungen: Konzeption eines Blended-Online-Counseling-Angebots in der Erstberatung bei Essstörungen unter Anwendung der DigiBEssst-Qualitätsleitlinien – DigiEss“ werden bestehende Online-Beratungsangebote zum Thema Essstörung und psychische Gesundheit im Hinblick auf „good-practice“ und Transfermöglichkeiten für die digitale und telefonische Erstberatung zum Thema Essstörungen analysiert.

Basierend auf den Analyseergebnissen und den im abgeschlossenen Forschungsprojekt „DigiBEssst“ entwickelten Qualitätsleitlinien zur Online-Beratung bei Essstörungen wird ein idealtypisches Konzept eines bundesweit zentralen professionellen Blended-Online-Counseling-Angebots bei Ess­störungen für betroffene Personen und Angehörige entwickelt. Darüber hinaus wird die Dissemination der Ergebnisse aus dem Projekt DigiBEssst ausgebaut. Das aktuelle Projekt „DigiEss Konzept“ wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gefördert. Das Forschungsteam besteht aus Prof. Dr. Eva Wunderer, Anna Hofer, Kathrin Harrach, Cäcilia Hasenöhrl und Elisabeth-Maria Root und wird ergänzt durch ein Beratungs-Board, welches neben den Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis auch von Essstörungen betroffene Personen und Angehörige als „experts by experience“ umfassen soll.

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