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Die Best-Practice-Fabrik der Hochschule Landshut

Rund elf Millionen Euro für den Bau des Technologiezentrums in Dingolfing

So wird das zukünftige Technologiezentrum der Hochschule Landshut in Dingolfing aussehen
So wird das zukünftige Technologiezentrum der Hochschule Landshut in Dingolfing aussehen

Nach den Planungen der letzten Monate nimmt das Gebäude des neuen Technologiezentrums der Hochschule Landshut in Dingolfing Gestalt an. Am Mittwoch präsentierten Vertreter der Stadt Dingolfing und der Hochschule das Gebäude. Auf zwei Etagen sollen ab 2016 über 20 Wissenschaftler und Mitarbeiter lehren, forschen und arbeiten. Vier Professoren des Forschungsschwerpunkts „Produktions- und Logistiksysteme“ werden hier ein vielfältiges Aus- und Weiterbildungsangebot sowie Forschungsaktivitäten rund um eine Musterfabrik etablieren und realisieren. Zusammen mit Netzwerkpartnern aus der Industrie soll der intensive Austausch und der Aufbau von Best-Practice-Plattformen umgesetzt werden.

Vollständige Wertschöpfungskette unter einem Dach

Wie sollen Fabriken aussehen, wie Lagerräume angeordnet und der gesamte Produktionsprozess ablaufen? Am Technologiezentrum beginnt die Lehre und Forschung bereits bei der Planung und Gestaltung von Produktions- und Logistiksystemen. Über einen Produktions- und Energieleitstand können Prozesse gesteuert und kontrolliert werden. Das Herzstück des Technologiezentrums ist die circa 800 m² große Musterfabrik. Sie soll die Rolle als Technologietreiber für Produktions- und Logistiksysteme einnehmen. Hier können neuartige Prozesse und Technologien zusammen mit neuestem Know-how aus der Welt der Produktions- und Logistiksysteme betrachtet werden. Beispielsweise wird hier ein Real-Time Location System installiert, ein System das genau weiß, wann und wo sich ein Produkt bzw. ein Produktionselement innerhalb der Halle befindet. Ein dezentraler Schwarmroboter ermöglicht zudem jederzeit den Transport von Objekten innerhalb der Fabrik. Neben zahlreichen Büro- und Seminarräumen wird eine circa 300 m² große und individuell anpassbare Projektfläche entstehen. Zeitlich begrenzte Projektlandschaften von und für Unternehmen können hier aufgebaut werden. Diese Fläche bildet die Schnittstelle zwischen Theorie und Umsetzung in ein produktionsnahes Umfeld. Lehre, Forschung und praktische Anwendung werden dabei in ihrer ganzen Bandbreite abgedeckt. In Laboren können in Versuchen Abläufe getestet und produktionsrelevante Geräte überprüft werden. Zudem bietet das Technologiezentrum einen Veranstaltungsraum für fast 200 Personen.

Enge Kooperation zwischen Hochschule, Stadt und Industrie

Das Technologiezentrum „Produktions- und Logistiksysteme“ der Hochschule Landshut in Dingolfing wird von der intensiven Verknüpfung zwischen Wissenschaft, Lehr und Industrie profitieren – und selbst ein wesentlicher Teil dieser Verknüpfung sein: Ein Best-Practice-Zentrum für Wirtschaft und Wissenschaft. Rund 11 Millionen Euro wird die Stadt Dingolfing aufwenden, um den Neubau des Technologiezentrums der Hochschule Landshut in Dingolfing zu finanzieren. Bürgermeister Josef Pellkofer betont, dass dies nach einstimmiger Meinung des Stadtrats eine wichtige Investition in die Zukunft des Standortes Dingolfing ist. Dingolfing bietet hochwertige und sichere Arbeitsplätze und kann dies mit attraktiven Wohn-, Freizeit-  und Kulturangeboten vor Ort verbinden. Daher ist es wichtig, dass der Bau dieses Technologiezentrums begleitet wird von hochkarätigen Netzwerkpartnern aus der Region. Diese bringen ihr Wissen um die Anforderungen an Forschung, Lehre und Weiterbildung ein.

Voraussetzungen schaffen für die Zukunft

Da neben der Forschung und der Lehre auch immer die Weiterbildung und der Erfahrungsaustausch im Technologiezentrum eine Hauptrolle spielen soll, werden alle Führungskräfte der Wirtschaft Angebote vorfinden, die ihnen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtige Impulse für ihre weitere Arbeit geben werden. Damit hat die Stadt Dingolfing die weitere Entwicklung der Region im Blickfeld und leistet wieder einmal erhebliche Beiträge zur wirtschaftlichen Stärke Niederbayerns. Die Zusammenarbeit der Hochschule und der Netzwerkpartner sind der Garant dafür. Mit dem Technologiezentrum wird es gelingen, junge Menschen in Dingolfing zu halten und nach Dingolfing zu holen. Nicht erst die demographische Entwicklung hat uns davon überzeugt, dass die Aufgaben der Zukunft nur mit gut ausgebildeten und engagierten Menschen zu bewältigen sind. Die Stadt Dingolfing schafft mit dem Technologiezentrum die baulichen Voraussetzungen dazu.

Kooperation mit den Stadtwerken

„Wir möchten die Ansiedlung des Technologiezentrums auch nutzen, um unseren Stadtwerken Impulse für die Aufgaben der Zukunft zu geben. Wir ergreifen daher die Chance, die uns dieses Technologiezentrum bietet, um mit unseren Stadtwerken im Technologiezentrum präsent zu sein.“ Im Showroom der Stadtwerke GmbH kann das vorhandene Potential in den Bereichen Wärme, Strom, Wasser, Nah- und Individualverkehr präsentiert werden. Bürgermeister Josef Pellkofer betont, dass er sicher ist, dass mit diesem Konzept sowohl der Hochschule als auch der Stadtwerke ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Standortes Dingolfing als wirtschaftliches Herz Niederbayerns geleistet werden könne. Er bedankt sich bei allen, die an der Entwicklung der Konzepte und an der Planung beteiligt sind. „Diese breite Zusammenarbeit der Hochschule, der Netzwerkpartner und der Stadt Dingolfing ist vorbildlich. Diese Zusammenarbeit macht aber auch deutlich, dass nur unter Einbeziehung aller Agierenden Antworten auf die Anforderungen der Zukunft gegeben werden können.“

So wird das zukünftige Technologiezentrum der Hochschule Landshut in Dingolfing aussehen
Das Herzstück: Die Musterfabrik mit 800 m² Lehr- und Forschungsfläche
Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel (2.v.re.), Dingolfingens Bürgermeister Josef Pellkofer (Mitte) und Prof. Dr. Markus Schneider (li.) zusammen mit den Netzwerkpartner aus der Industrie
Großes Interesse an der Gebäudepresentation bei Politik, Wirtschaft, Hochschule und den Medien