Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Stefan-Alexander Arlt, dem Leiter des Labors für Energiewirtschaft- und technik sowie Prof. Dr. Elisabeth Berger.
Originaltitel: Feasibility Study of an Agricultural Waste Pyrolysis Plant for the Production of Eco Fuels
Auf Deutsch erklärt: Eine Machbarkeitsstudie für eine Pyrolyseanlage, die Ernte- und Holzreste zu flüssigem Bioöl verarbeitet.
Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas verursacht den größten Teil der weltweiten CO₂-Emissionen. Gleichzeitig fallen in der Landwirtschaft große Mengen an Reststoffen an. Im Rahmen ihrer Arbeit prüfte Ávila, ob aus diesen Stoffströmen vor Ort ein erneuerbarer Energieträger gewonnen werden kann und zwar technisch, wirtschaftlich und ökologisch.
Kern der Arbeit ist die Schnellpyrolyse. Dabei wird trockene, holzartige Biomasse ohne Sauerstoff erhitzt. Es entstehen drei Produkte: ein flüssiges Bioöl für Wärme- und gekoppelte Stromerzeugung, Gas und Biokohle. Isabel Ávila analysierte den gesamten Prozess, legte Betriebsbedingungen und Anlagentechnik dar und verglich Referenzfälle.
Die Ergebnisse fallen positiv aus
Methodisch folgt die Thesis dem PDCA-Zyklus: planen, umsetzen, prüfen, verbessern. Sie liefert damit nicht nur ein Anlagenkonzept, sondern auch eine übertragbare Vorgehensweise für Regionen mit ähnlichen Bedingungen. Das Fazit: Eine Pyrolyseanlage für Agrarabfälle ist in der Region Landshut technisch, wirtschaftlich und ökologisch machbar und kann die lokale Energiewende vorantreiben.
„Mich überzeugt der nüchterne Ansatz: regionale Stoffströme analysieren, Technik sinnvoll skalieren, Kosten und Emissionen ehrlich bilanzieren. So wird aus Abfall ein Baustein der Energiewende“, erklärt Prof. Dr. Stefan-Alexander Arlt.
Foto: Hochschule Landshut
(Frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)
Bildunterschrift: (v.l.) Prof. Dr. Stefan-Alexander Arlt, Isabel Ávila und Prof. Dr. Elisabeth Berger. In der Mitte Prof. Dr. Mª del Pilar Dorado Pérez, Universidad de Córdoba (per Zoom zugeschaltet).