Der erste gehörlose Lehrer Deutschlands, Olaf Tischmann, hat kürzlich an der Hochschule Landshut einen Vortrag über die Lebensrealität gehörloser Menschen gehalten. In Präsenz und online sprach er mit den Studierenden des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen über die Bedeutung von Inklusion.
In seinem Vortrag schilderte Tischmann seinen Lebensweg: Trotz gesellschaftlicher Vorurteile und schwieriger persönlicher Umstände verfolgte er konsequent sein Ziel, Lehrer mit Gebärdensprachkompetenz zu werden.
Die Studierenden und Gäste erhielten Einblicke in die Lebensrealität gehörloser Menschen und in die Bedeutung von Inklusion in Bildung und Gesellschaft. Viele der Teilnehmenden zeigten sich bewegt - einerseits von den Diskriminierungen, die Tischmann in seinem Leben erfahren musste, andererseits von seinem Optimismus und seinem Engagement für Gleichberechtigung.
Studierende des Gebärdensprachdolmetschens sollen künftig zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen
Seine Ausführungen machten deutlich, dass Bildung weit mehr bedeutet als den Erwerb eines Abschlusses: Sie ist eng verbunden mit der persönlichen Entwicklung.
Die Studierenden des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen sollen dieses Wissen künftig in der Praxis anwenden und als kommunikative Brücke zwischen hörenden und gehörlosen Menschen zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen.
Tischmann selbst ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, das ihm für sein besonderes Engagement für die Anerkennung der Gebärdensprache von der Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch verliehen wurde.
Foto: Hochschule Landshut / Jung-Woo Kim
(Frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)
Foto 1: Olaf Tischmann ist der erste gehörlose Lehrer Deutschlands und Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Foto 2: Von links: Olaf Tischmann im Austausch mit Dozierenden und Mitarbeitenden Ulrike Walter, Prof. Dr. Sabine Fries, Prof. Dr. Jens Heßmann, Dawei Ni, Margit Hillenmeyer des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen.

