In Zeiten von Anfeindungen, programmatischen Ablehnungen und Ideologievorwürfen gegenüber ganzen Disziplinen – wie den Gender und Queer Studies sowie anderen machtkritischen Feldern – sehen wir großen Handlungsbedarf. Auch die darauf aufbauende sozialarbeiterische Praxis ist betroffen. Hinzu kommen Angriffe auf die Freiheit von Forschung und Lehre sowie auf demokratische Strukturen. Gleichzeitig werden soziale Herausforderungen und notwendige Gestaltungsprozesse bagatellisiert oder dethematisiert – etwa durch Kürzungen und Streichungen von Projektfördermitteln für Soziale Arbeit und Kritische Politische Bildung.
All das veranlasst uns, ein Zeichen zu setzen. Wir stehen für den demokratieorientierten Auftrag unserer Fakultät. Wir setzen uns ein für Pluralismus und Menschenrechtsorientierung.
Aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen bereiten uns Sorge. Dazu zählt die öffentlichkeitswirksame Negierung der Relevanz von Geschlechterforschung. Das ist auch deshalb gravierend, da Soziale Arbeit und soziale Bewegungen – insbesondere die Frauenbewegungen – eng miteinander verwoben sind. Letztere haben die Entwicklung von Disziplin und Profession Sozialer Arbeit in Deutschland maßgeblich vorangetrieben. Diese Entwicklungen erschüttern sozialarbeiterische Fundamente.
Vor diesem Hintergrund schließen wir uns dem Statement der Fachgesellschaft Geschlechterstudien an: „Angriffen auf die Freiheit von Forschung und Lehre entschlossen entgegentreten.“