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Zusammen zur Smart City werden

Hochschule Landshut möchte Stadt bei ihrem Digitalisierungsvorhaben unterstützen

Die Digitalisierungsquote in Stadt und Region stärken – dieses Ziel haben sich die Hochschule, die Stadt Landshut, die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH sowie der VDE Bayern gesetzt. Ein erstes Treffen dazu gab es bereits Anfang März. Im Zentrum des dabei vorgestellten Konzepts „Smart Cities und Regions“ stehen die gezielte Vernetzung von kommunalen Bedarfen und Lösungen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie ein breiter Wissenstransfer zwischen erfahrenen und weniger erfahrenen Kommunen. Zusätzlich könnte in diesem Zusammenhang, idealerweise in Kooperation mit der Hochschule Landshut, auch eine VDE-Geschäftsstelle für Niederbayern in Landshut entstehen.

In einem Folgetermin am vergangenen Freitag bekräftigten Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, Zweiter Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger, Wirtschaftsförderer Michael Luger, Peter Rief, Leiter VDE Bayern und Dr. Joachim Lepping, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, den Wunsch einer engen Kooperation. In einem virtuellen Meeting, an dem dieses Mal auch acht Professorinnen und Professoren der Hochschule, ein Postdoc des TZ PULS sowie Prof. Dr. Holger Timinger und Prof. Dr. Marcus Jautze, die beiden Vizepräsidenten für „Forschung und Transfer“ und „Digitalisierung, Gründung und Weiterbildung“, teilnahmen, wurde über konkrete Projektideen diskutiert.

Ideensammlung von Hochschule, Wirtschaft und Politik

Zu einer Smart City könnte Landshut zum Beispiel die Messung von Lärm- und Feinstaubbelastung machen, die über Sensoren auf einzelnen Linienbussen realisiert wird. Entsprechende Prototypen gibt es an der Hochschule bereits. Zur Sprache kamen unter anderem auch digitale Assistenzsysteme für Senioren sowie die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen. Mit einer breiten Installation des Wissenschaftsnetzwerks „eduroam“ im Stadtgebiet könnten sich außerdem deutsche und internationale Studierende sicher in die Netzwerke ihrer Heimathochschulen einloggen und so von unterwegs Vorlesungen verfolgen.

Im Bereich der Digitalisierung des Verwaltungswesens sehen auch die Stadt und der VDE großes Entwicklungspotenzial. „Landshut könnte damit Best Practice-Model werden, das auch andere Kommunen übernehmen“, so Peter Rief, Leiter des VDE Bayern. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger sieht zusätzlich im Bereich Smart Factory und Open Data (Daten die von der Stadt oder Hochschule bereitgestellt und frei weiterverwendet werden dürfen) großes Kooperationspotenzial. „Vor allem im Handwerk wäre eine digitale und maschinelle Unterstützung wünschenswert“, erklärte Haslinger. „So könnte man auch den Fachkräftemangel kompensieren.“ Über künstliche Intelligenz und Robotik-Anwendungen sei das in Zukunft nicht mehr ausgeschlossen, betonte Jürgen Welter, Studiengangsleiter des Studiengangs „Intelligente Systeme und Smart Factory“.

Letter of Intent an Staatsregierung geplant

Die Stadt möchte sich nun zeitnah intern beraten, welche Ideen umsetzbar sind und auf welche Ressourcen zurückgegriffen werden kann. „Unser Plan ist in Abstimmung mit der Hochschule einen Letter of Intent zu verfassen und anschließend dem bayerischen Ministerium für Digitalisierung vorzulegen“, so Haslinger. Ein weiteres Treffen zwischen Hochschule, Wirtschaft und Politik ist bereits fest ins Auge gefasst und soll im Mai stattfinden.

Als weiteres Ergebnis der Gesprächsrunde einigten sich Hochschule und VDE darauf, die Eröffnung einer VDE-Geschäftsstelle am Campus in Angriff zu nehmen. Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher sicherte zu, die interne Kommunikation zu übernehmen und nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für die Leitung zu suchen.

Screenshot: Hochschule Landshut/Thomas Kolbinger

(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)