Studierende des Seminars „Soziale Ungleichheit im Kindes- und Jugendalter“ im 4. Semesters der Sozialen Arbeit begaben sich in Landshut auf Spurensuche nach Armutsphänomenen in der Stadt.
Exkursionen führten u.a. zum Projekt „Buntstift“, einem Angebot im „Hab und Gut“, dem Sozialkaufhaus der Diakonie Landshut. Hier werden Schulranzen und andere Schulmaterialien zu stark reduzierten Preisen an sozial benachteiligte Menschen verkauft. Die Studierenden machten zudem eine Begehung der Inobhutnahmestelle des Jugendamts Landshut, in der momentan vier minderjährige unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge wohnen, die vom Katholischen Jugendsozialwerk Landshut betreut werden.
Deutlich wurde bei den Exkursionen und Diskussionen, dass Armut junger Menschen viele Gesichter hat. Konkret bedeutet soziale Armut für die jungen Menschen mit Fluchterfahrung, dass sie bis jetzt über keinerlei soziale Kontakte in Landshut verfügen und wenig aus der Inobhutnahmestelle rauskommen. Am Ende des Semesters wurden darum einige Aktionen organisiert, um wenigstens ein wenig Abhilfe zu leisten: Am Opferfest kochten die jungen Männer ein typisches afghanisches Gericht für ein Beisammensein, die Studierenden sorgten für Kuchen und Getränke, danach gab es einen Stadtspaziergang und ein Eis. Eine weitere studentische Gruppe besuchte mit den jungen Männern aus Afghanistan das Jugendzentrum Poschinger Villa und zeigte ihnen, was man dort alles gemeinsam spielen und unternehmen kann: es wurde Billiard, Tischfußball gespielt.
Auch wenn sich die Gesamtsituation der jungen Menschen durch die Aktionen nicht grundlegend verändert hat, haben sie neue Menschen kennengelernt und es war für alle eine Win-Win-Situation. Künftig soll es weitere derartige Aktionen mit Studierenden geben, die in Lehrveranstaltungen integriert werden. Die Seminarleitung hatte Prof. Dr. Mechthild Wolff.