Großartige Leistung der vier Landshuter Masterstudierenden Katharina Dunkel, Jonas Schwarz, Tobias Krone und Kevin Gerstberger. Alle vier studieren berufsbegleitend „Prozessmanagement und Ressourceneffizienz“ und können sich seit Ende September über die Zertifizierung zum „Six Sigma Green Belt“ freuen. Wesentlicher Bestandteil dieser Zusatzqualifizierung ist die Optimierung eines realen Produktions- oder Dienstleistungsprozesses unter Anwendung der Six Sigma-Methodik. Das heißt konkret: die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung der betrachteten Prozesse, wobei statistische Methoden zur Auswertung intensiv genutzt werden.
Dank der exzellenten Anwendung der Six Sigma-Methodik konnten alle Masterstudierenden messbare Einsparungen für das entsprechende Unternehmen erzielen. Die im Rahmen der durchgeführten Projekte erreichten Einsparungen belaufen sich auf 20.000 bis über eine Million Euro pro Jahr. „Alle vier haben außerordentliche Erfolge in ihren Projekten vorzuweisen“, betont Prof. Dr. Thomas Faldum, der das Six Sigma-Training an der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen verantwortet. „Es freut mich daher sehr, dass ich gleich vier Mal den Six Sigma Green Belt verleihen darf.“
Die Projekte im Überblick
Katharina Dunkel befasste sich mit der „Optimierung des Reklamationsprozesses“ bei Kühne + Nagel in Wallersdorf. Mithilfe der Six Sigma-Methodik wurden im Rahmen der Masterarbeit die Hauptursachen der Qualitätsprobleme im Reklamationsprozess analysiert. Mit der Umsetzung gezielter Maßnahmen konnte die Fehlerquote im Prozess so um mehr als 50 Prozent verringert werden.
Jonas Schwarz erreichte mit der Six Sigma-Methode eine Ausschussminimierung der Produktgruppe „Ringe und Scheiben" bei der Firma Holm. Durch den erstmaligen Einsatz der Six Sigma-Methode im Unternehmen wurden die Hauptursachen identifiziert und eliminiert. Dies hatte eine Ausschussminimierung von 37 Prozent zur Folge.
Tobias Krone reduzierte den Ausschuss im Bereich von Innenhochdruckformen. Das Six Sigma-Projekt zur Ausschussreduzierung wurde im Produktionsbereich Innenhochdruckumformen im BMW Werk Dingolfing durchgeführt. Durch eine umfangreiche Analyse der Teilprozesse entlang der Wertschöpfungskette war es möglich, den Prozessausschuss mehr als zu halbieren. Die Erkenntnisse aus dem Projekt wurden in ein Folgeprojekt überführt.
Kevin Gerstberger beschäftigte sich mit der Analyse der Prozesseinflüsse am Hi-Pot Testverfahren der Coin Power Wickelanlagen der VARTA AG und deren Optimierung zur Erhöhung der Ausbeute. Das Six Sigma-Projekt zur Analyse der Einflüsse auf den Hochspannungstest (Hi-Pot Test) führte Gerstberger im Rahmen einer groß angelegten Aktion zur Maximierung der Anlagenverfügbarkeit und Ausbeute der VARTA AG durch. Der Hi-Pot Test rückte dabei aufgrund der vergleichsweise hohen Ausfallsquote an diesem Prozessschritt in den Fokus der Untersuchungen, mit dem Ziel, die negativen Einflussfaktoren auf die Zellqualität zu erkennen und zu minimeren. Durch die umfangreiche Digitalisierung der Produktion der VARTA und mit Hilfe von Six Sigma-Analysemethodik konnten die Haupteinflüsse lokalisiert und die Ausschussquote auf ein Sechstel des ursprünglichen Wertes reduziert werden.
Foto: Hochschule Landshut
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