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Energieverlusten auf der Spur

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept für den Markt

Altdorf.  Kürzlich fand im Bürgersaal ein Vortragsabend zum Thema "Energieverlusten auf der Spur" statt. Die Landshuter Hochschule für angewandte Wissenschaften, e-on Bayern und die beiden ortsansässigen Banken unterrichteten in äußerst interessanten Referaten die Bürger über das Konzept im allgemeinen, zur Gebäudesanierung und über den optimalen Einsatz öffentlicher Fördermittel.

Professorin Dr. Petra Denk vom Institut für systemische Energieberatung (ISE) an der Hochschule stellte nicht nur das Leistungsspektrum des ISE vor und betonte, dass Energie- und Klimaschutzkonzepte eine koordinierte Vorgehensweise sicher stellen. Vielmehr schilderte sie die Ziele der "Arbeitsgruppe (AG) Energie", zu der neben Vertretern der Gemeinde und der Verwaltung auch Ehrenamtliche, Initiativen und Organisationen ebenso gehören wie Verbände aus Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft und interessierte Bürger. Ziele der AG sind die Umsetzung von Maßnahmen bereits während der Konzepterstellung, Organisation und Planung von Maßnahmen, Anregungen und Ideen für das Konzept und die Unterstützung bei der Umsetzung. Dazu sind während der Projektlaufzeit drei Maßnahmen geplant. Nach diesem Vortrag zu Thermographie-Quick-Checks folgt im Mai ein Referat zum Thema Umwälzpumpenaustaschaktion mit dem Titel "Intelligent heizen, Strom sparen" und ein weiterer Vortrag, der noch nicht terminiert ist, widmet sich dem Thema "Energie sparen ohne Komfortverlust". Bei der Einsparung thermischer Energie liegt in der Regel ein großes Potential im Bereich der Gebäudesanierung, weshalb die erste Maßnahme der "Energie AG Altdorf" eine Thermographieaktion ist, wozu auch dieser Vortragsabend diente. Ein Workshop Ende Mai bietet zudem die Möglichkeit, sich aktiv am Gesamtkonzept zu beteiligen.

Erster Hauptredner war Dipl.Ing. Christian von Sieg von der e-on Bayern, dessen Ausführungen zunächst mit der Schilderung der Ausgangssituation begannen und schließlich Lösungsmöglichkeiten aufzeigten. Die Bundesregierung, so der Referent, hat sehr ambitionierte Ziele für die Energieeinsparung im Gebäudebestand. Ist-Situation ist, dass rund 85 Prozent des Endenergieverbrauchs im Haushalt für Raumheizung und Warmwasser aufgewendet werden. Hier könne man hohe Einsparungen durch Wärmedämm-Maßnahmen erzielen. Doch sollte man vor Investitionen eine ganzheitliche vorausschauende Betrachtung des Objektes zur Entscheidungsfindung heranziehen, wobei eine Erstbetrachtung schon wichtige Hinweise liefert. Die Berechnungen einer Zustandsanalyse bilden dann eine Entscheidungsbasis und ein erarbeitetes Gesamtkonzept schafft endlich Planungssicherheit und sichert zudem Fördermittel. Als Wege zum Energiesparen nannte von Sieg das Vermeiden von unnötigen Nutzenergieverbrauch, Wärmedämmung, das Senken von Verlusten bei der Umwandlung, zum Beispiel bei Heizungspumpen oder Heizkessel, die Energierückgewinnung und den Einsatz regenerativer Energien, wie durch Solarthermie oder Wärmepumpen. Weiters zählte der Redner Maßnahmenbeispiele zur energetischen Gebäudesanierung auf und stellte Daten von bereits sanierten Gebäuden den Kosten vor der Sanierung gegenüber. Sein Fazit: Die energetische Gebäudesanierung ist ein wichtiges energiepolitisches Instrument zur Umsetzung der Klimaschutzziele und ein großes Potential für die Energiewende. "Energetische Sanierungen sind aber mit vielen Hemmnissen behaftet, die eine Einzelfallbetrachtung erforderlich machen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden". Hierzu bedarf es Fach-Know-How und übergreifend wirkende Partner, so Christian von Sieg abschließend..

Beendet wurde der Vortragsabend von Thomas Stallwanger von der Sparkasse und Axel Schmid von der Raiffeisenbank. Beide informierten die Besucher über den optimalen Einsatz öffentlicher Fördermittel. Dabei angesprochen wurden die Förderprogramme der KfW für den Wohnungsbau zum energieeffizienten Bauen und zum entsprechenden Sanieren. Aber auch weitere Fördermöglichkeiten, wie unter anderen für den Einsatz erneuerbarer Energien, wurden erklärt. Beide Redner erläuterten, wer schlussendlich antragsberechtigt und wann ein Antrag zu stellen ist, welche Zinssätze maßgeblich sind und wie eine Darlehensrückzahlung zu erfolgen hätte. Beide Geldinstitute im Markt stünden Interessenten zu detaillierten Beratungen jederzeit zur Verfügung, war schließlich noch der Hinweis der Referenten, ehe die Besucher selbst noch Gelegenheit hatten, mit allen Vortragenden dieses Abends zu diskutieren.


Peter W. Fuhrmann