Traumberuf Hochschulprofessor

Alexander Neumeier ist ab März neuer Professor für Elektrische Messtechnik und Elektrotechnik und erfüllt sich damit einen langgehegten Wunsch

Profisport, Lehramt oder Ingenieurwesen – für viele sind das die angestrebten Berufsbilder. Die Hochschulprofessur allerdings fehlt in der Liste der Wunschberufe von Jugendlichen. Für Alexander Neumeier gilt das nicht: „Ich wollte schon immer Professor werden, erst recht nach meiner Promotion in Physik.“ Das war 2015. Sechs Jahre später hat der gebürtige Moosburger sein Ziel erreicht. Ab 1. März ist er Professor für „Elektrische Messtechnik und Elektrotechnik“ an der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen. Im kommenden Sommersemester unterrichtet er das Fach Ingenieurmathematik II und betreut die Praktika Sensorik sowie Elektrotechnik und Messtechnik. Im Wintersemester übernimmt er planmäßig außerdem das Modul „Elektrische Messtechnik“.

Der 35-Jährige studierte von 2006 bis 2012 Technische Physik an der TU München, im Anschluss promovierte er dort in Experimenteller Kern- und Teilchenphysik. Nach einigen Monaten als wissenschaftlicher Mitarbeiter wechselte Neumeier 2016 in die freie Wirtschaft zu Dräxlmaier. Als Entwicklungsingenieur im Bereich Prüftechnik war er damit betraut, Prüfkonzepte für elektrische Parameter von Kabelbäumen, die messtechnisch schwierig zu fassen waren, zu erarbeiten und generische Lösungen für die Serienproduktion zu entwickeln. 2017 wechselte Neumeier schließlich zu SCHOTT und arbeitete dort als Entwicklungsingenieur für medizinische LED-Produkte.

Ziel Hochschulprofessur als ständiger Begleiter

„Der Wunsch Professor zu werden, hat mich auf meinem beruflichen Weg aber ständig begleitet“, so Neumeier. Über eine von ihm betreute Masterarbeit bei SCHOTT kam der Moosburger mit Prof. Dr. Christian Faber in Kontakt. Dieser Kontakt führte auch dazu, dass Neumeier nebenberuflich und mit großer Begeisterung als Lehrbeauftragter an der Hochschule Landshut arbeitete. „Das hat mir sehr deutlich gezeigt, was meine Berufung ist, und als die Professur für elektrische Messtechnik ausgeschrieben wurde, musste ich es einfach probieren“, erinnert sich Neumeier. Sein Fachgebiet sieht er dabei als große Chance, etwas zu bewirken: „Heutzutage wird praktisch jede physikalische Messgröße mit einem passenden Sensor in ein elektrisches Signal umgewandelt, digitalisiert und mit einem Rechner weiterverarbeitet. Folglich ist die elektrische Messtechnik eine der tragenden Säulen der Digitalisierung.“

Seiner neuen Aufgabe ab 1. März fiebert der 35-Jährige mit großer Vorfreude entgegen. „Für mich ist es ein Privileg, in so einer Umgebung mit jungen und wissbegierigen Menschen zu arbeiten“, betont Neumeier. Trotz aller Begeisterung habe er aber auch viel Respekt vor seinem neuen Arbeitsalltag. In der Industrie sei das tiefe Fachwissen eines Professors nicht unbedingt notwendig. Ihn freue es daher sehr, dass er auf bereits vorhandenen Grundlagen aufbauen und diese „Stück für Stück um persönliches Wissen erweitern“ könne. Für die Arbeit seiner Fakultätskolleginnen und -kollegen leistete Neumeier bereits eine wichtige Unterstützung. So organisierte er über seinen ehemaligen Promotionsbetreuer ein von der TUM nicht mehr verwendetes Teleskop, das nun in Landshut für eine im Aufbau befindliche Sternwarte genutzt werden kann.

Foto: Hochschule Landshut/Thomas Kolbinger

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