Action und Spaß beim Programmierworkshop

Texas Instruments begeistert Studierende der Hochschule

„Sie haben höchstwahrscheinlich jeden Tag mit einem unserer Chips zu tun”, sagt Lukas Badura, Testingenieur bei Texas Instruments, einer der weltweiten Marktführer in Halbleiterdesign und -produktion, der meist kurz TI genannt wird. Am 13. Dezember 2019 ist Badura mit einem Team der Freisinger Niederlassung an die Hochschule Landshut gekommen, um einen Workshop für Studierende der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen zu veranstalten.

Von 9 bis 15 Uhr ist geballter Input angesagt. „TI-RSLK MAX heißt der kleine Roboter, um den sich der Workshop dreht“, erklärt Badura. Das faszinierende kleine feuerrote Hightech-Gerät ist noch nicht zu sehen. Es ist noch in einem Paket verpackt, von dem ein ganzer Stapel im Hörsaal aufgebaut ist. Immer zwei Studierende arbeiten gemeinsam an einem Gerät. Beim Auspacken kullern die sorgfältig in Tüten eingepackten zahlreichen Einzelteile auf den Tisch. In weniger als 15 Minuten wird daraus ein mit zwei Rädern angetriebener Roboter, der mit verschiedenen Sensoren ausgestattet ist.

„Die erste Herausforderung ist, den TI-RSLK Max zusammenzubauen und vor- und rückwärts fahren zu lassen“, erläutert Badura. „Dann soll er sich in einer Box so geschickt bewegen, dass er nicht ständig an den Rand stößt, sondern gleich rückwärts weiterfährt. Am Ende besteht dann die Herausforderung darin, den TI-RSLK MAX so zu programmieren, dass er auf einer kurvigen schwarzen Linie so schnell wie möglich fährt.“

Die Challenge nehmen die Studierenden mit großer Begeisterung an. Viel Action und Spaß kommen auf, als es darum geht, den vorgegebenen Parcours möglichst schnell abzufahren. Wie bei einem richtigen Autorennen sind alle fieberhaft dabei, in ihrem Team die beste Strategie zu entwickeln und zu programmieren. Großen Jubel gibt es, als das Team ‚Schwaben‘ die Challenge gewinnt. Den beiden Studierenden der Automobilwirtschaft und -technik gelingt es, den Roboter so geschickt durch die Innenkurven zu steuern, dass sie als Schnellste aus dem Wettbewerb hervorgehen. Knapp dahinter liegen die Teams ‚Vollgas‘ und ‚Turbo‘ der Studiengänge Elektro- und Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen.

„Die Begeisterung für die Technik und die Freude über die eigene Leistung in den Augen der Studierenden zu sehen, das ist das Wichtigste an diesem Tag“, freut sich Prof. Dr. Tippmann-Krayer, die auch am Workshop teilnimmt. Sie ist nicht nur Vizepräsidentin für Lehre und Qualität an der Hochschule, sondern leitet auch zwei Studiengänge der Hochschule, den Bachelor Elektro- und Informationstechnik und den sich daran anschließenden Master Elektrotechnik.

Wir brauchen Sie

Schon am frühen Morgen – weit vor Beginn des Workshops – sind die TI-Mitarbeiter angereist, um die Veranstaltung vorzubereiten. Ihre Arbeit bei TI bleibt an dem Tag liegen. Warum investiert das weltweit tätige US-amerikanische Technologieunternehmen so viel Zeit und Geld, hat extra ein Campus-Team für die Hochschule Landshut zusammengestellt? „Wir brauchen Sie“, appelliert Badura an die Studierenden. Dieses Format ist ein idealer Weg, um die dringend benötigten Fachkräfte zu rekrutieren. Am Ende des Workshops zeigt dann auch eine Mitarbeiterin aus der Personalabteilung den Studierenden, welche Karriere sie bei dem als TOP-Arbeitgeber ausgezeichneten Unternehmen machen können. Ein typisches Core-Team bei TI besteht aus einem Spektrum verschiedenster Ingenieurberufe. Da ist für jeden etwas dabei. Auch das in einem Bachelorstudium integrierte Praxissemester oder die Bachelorarbeit können bei TI absolviert werden.

Look around you, we are there – das steht auf einer Powerpoint-Folie, die beim Workshop gezeigt wird. In der Technik, die jeden von uns umgibt, steckt unglaublich oft das Know-how von TI. Das Unternehmen, das vielen aus der Schule nur durch seine Taschenrechner bekannt ist, ist eines der größten US-amerikanischen Halbleiterunternehmen mit Sitz in Dallas und einer immensen Produktpalette. Die Taschenrechner sind nur ein kleiner Bestandteil des Portfolios. Die Analog- und Embedded-Processing-Technologien von TI sind in vielerlei Hinsicht Bestandteil des täglichen Lebens: Angefangen bei Automobiltechnik und Industrieautomatisierung über Lösungen im Medizin- und Gesundheitsbereich bis zu Sicherheits- und Haustechnik sowie digitaler Kommunikation und Unterhaltung.  

Vom Programmiervirus infiziert

Tippmann-Krayer, die Professorin, nimmt sich die Zeit, sitzt in Jeans und Sneakers unter den Studierenden und baut genau wie diese das kleine Kraftpaket TI-RSLK MAX zusammen. „Ich möchte aus erster Hand erfahren, wie die Roboter funktionieren und programmiert werden, um zu überprüfen, ob wir den Studierenden das dafür notwendige Wissen auch vermitteln“, lächelt sie, während sie aus den Einzelteilen eine bestimmte Schraube heraussucht.

„Wir machen mit den Landshuter Studierenden sehr gute Erfahrungen“, bestätigt das TI-Team. Badura hat selbst an der Hochschule Landshut Elektro- und Informationstechnik studiert und ist dann direkt vom Hörsaal weg bei dem Unternehmen eingestiegen. Er weiß, was die Studierenden in Landshut lernen und dass sie äußerst praxisorientiert ausgebildet werden. Während des Studiums – zum Beispiel im Modul Mikrocontrollertechnik – werden auch Prozessoren von TI eingesetzt. Auch genau der, der den Roboter steuert. Wer dann später dort arbeitet, kennt viele Produkte schon und weiß, wie sie funktionieren. Berufseinsteiger können dann sofort im Unternehmen produktiv werden und dabei helfen, die analoge Welt zu digitalisieren. Für die Studierenden war die Veranstaltung ein voller Erfolg. „Der Workshop war sensationell und ich habe viel dazugelernt“, sagt eine angehende Ingenieurin. „Das Unternehmen ist so attraktiv, dass ich mir tatsächlich sehr gut vorstellen kann, mich für das Praxissemester dort zu bewerben."

„Mindestens ebenso wichtig wie die Karrieremöglichkeiten ist bei dieser Veranstaltung, die Studierenden für aktuelle Technik zu begeistern“, meint Tippmann-Krayer. Das ist offensichtlich gelungen. Einige Studierende sind vom Programmiervirus infiziert. Vier Roboter bekommt die Fakultät von TI zur Verfügung gestellt. In den nächsten Semesterferien sind diese bereits reserviert. Dann wollen die Studierenden auf eigene Faust mit dem TI-RSLK MAX weiterarbeiten und ihre Programme perfektionieren.

Weitere Informationen zu den Studiengängen der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen sind auf der Fakultäts-Website zu finden.

Fotos: Hochschule Landshut

(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)