Qualifikation für nachhaltiges Unternehmertum
Qualifikation für nachhaltiges Unternehmertum
Wie begegnen wir den großen globalen Herausforderungen unserer Zeit? Wie entwickeln wir eine lebenswerte Zukunft? Und welche Auswirkungen hat unternehmerisches Handeln auf Umwelt und Gesellschaft? Mit ihrem neuen Projekt „Impact for Future – IFF“ setzen die Hochschule Landshut, die Technische Universität München (TUM) und die Hochschule München das Thema Impact-orientiertes Entrepreneurship (IoE) in den Fokus. Ihr Ziel ist es, Qualifikationsprogramme für Studierende, Gründungsinteressierte und Hochschulpersonal zu schaffen, in denen u.a. Themen wie die Entwicklung von verantwortungsvollen Persönlichkeiten sowie nachhaltige Unternehmensgründung im Sinne von Social Entrepreneurship im Mittelpunkt stehen. Durch diese neue IoE-Ausbildung wollen die Hochschulen einerseits die Wahrnehmung der Teilnehmenden für kommende Herausforderungen schärfen und andererseits deren systematische Denk- und Herangehensweise erweitern, sodass nachhaltige Lösungen und Geschäftsmodelle entstehen. Das Projekt läuft noch bis Februar 2026 und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit insgesamt 2,3 Millionen Euro gefördert.
Bisher keine Konzepte für IoE-Ausbildung
„Aus unserer Erfahrung gibt es bisher wenig Konzepte, die einen eigenständigen Ansatz zur IoE-Qualifizierung aufzeigen“, berichtet Prof. Dr. Martin Prasch, Projektleiter an der Hochschule Landshut und Wissenschaftlicher Leiter des Gründerzentrums an der Hochschule Landshut. „Dies ist aber notwendig, wenn wir die aktuellen Herausforderungen nicht mit alten Herangehensweisen lösen wollen“, ergänzt Prof. Dr. Karin Müller-Beck, Gründungsdekanin der Fakultät Interdisziplinäre Studien, die ebenfalls am Projekt beteiligt ist. So reiche es nicht, bestehende Lösungen und Technologien nur etwas anzupassen oder bestehende Entrepreneurship-Lehrangebote durch Nachhaltigkeitsziele und Verantwortung zu ergänzen. Wichtiger sei hingegen, systemische Probleme als solche zu erkennen und in ihren Zusammenhängen aus unterschiedlichen Perspektiven zu erfassen, um auf dieser Basis innovative, ganzheitliche Lösungen und impact-orientierte Business-Modelle zu entwickeln. „Kurz gesagt: Unser Fokus liegt darauf, die Wirtschafts- und Technikausbildung mit mehr Relevanz für gesellschaftliche Probleme auszustatten – und umgekehrt“, so Prasch.
Großes Interesse bei Studierenden
Die drei Hochschulen wollen daher Studierenden aller Fachrichtungen die Möglichkeit geben, sich mit diesen Themen vertraut zu machen und durch systematische IoE-Qualifizierung entsprechende Kompetenzen zu erlangen. Denn die Nachfrage ist groß: „Wir konnten in den letzten Jahren beobachten, dass sich immer mehr Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen für Themen rund um die Entwicklung einer lebenswerten Zukunft interessieren“, berichtet der Landshuter Professor. Gleichzeitig kann bisher nur eine begrenzte Anzahl an Studierenden an den vorhandenen Programmen teilnehmen. Neben den Sozialwissenschaften sei dieser Trend jetzt auch verstärkt bei MINT-Studierenden zu beobachten. Seine Kollegin Müller-Beck betont: „Es findet also ein Umdenken statt, weg von einer rein technischen Ausrichtung, hin zu einer ganzheitlich-systemischen Denkweise im Sinne von interdisziplinärer Zusammenarbeit und sinnstiftender Orientierung.“ Es läge nun in der Verantwortung der Hochschulen, diese neuen Werte und die Ausrichtung der jungen Generation zu unterstützen und zu fördern. Prasch fordert: „Dafür müssen wir das Angebot erweitern – sowohl in der Breite als auch in der Spitze.“
Angebote für Studierende, Start-ups und Lehrende
So ist an der Hochschule Landshut eine Lehrkraft-Stelle für „Impact-orientiertes Entrepreneurship“ vorgesehen sowie zwei weitere Stellen für wissenschaftliche Mitarbeitende, um das Thema voranzutreiben. Mit dem neuen Angebot will das Projektteam in erster Linie Studierende aus der Metropolregion München erreichen, später auch aus ganz Bayern. Sie sollen verschiedene neuartige Formate zum Thema Impact belegen können. Dabei werden moderne Lehrangebote wie Microcredentials in die Hochschullehre integriert, die es ermöglichen, Angebote aus unterschiedlichen Hochschulen miteinander zu kombinieren. Darüber hinaus ist am Ende des Projekts ein neuer, hochschulübergreifender Studiengang geplant. Neben den Studierenden sprechen die Hochschulen auch Gründungsinteressierte an und wollen beispielsweise impact-orientierte Start-ups beraten. Zudem sollen auch Lehrende Programme zur Aus- und Weiterbildung belegen können, um langfristig selbst im Bereich Impact-Orientierung ihr Wissen weitergeben zu können. Prasch ergänzt: „Sicherlich reicht der Impact-Gedanke auch weiter und kann Unternehmen in der Region sowie Organisationen im sozialen Bereich erreichen. Nachhaltige Unternehmensgründung und -führung betrifft schließlich viele Zielgruppen.“
Über das Projekt
Das Projekt Impact for Future (IFF) läuft noch bis Februar 2026 und wird von der Hochschule Landshut in Kooperation mit der Technischen Universität München (TUM) sowie der Hochschule München durchgeführt. Die Gesamtprojektleitung liegt bei Prof. Dr. Oliver Alexy von der TUM, die Leitung an der Hochschule Landshut übernimmt Prof. Dr. Martin Prasch, Wissenschaftlicher Leiter des Gründerzentrums. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Vorhaben mit insgesamt 2,3 Millionen Euro.
Projektname: | Impact for Future (IFF) |
Laufzeit: | 01.03.2022 – 28.02.2026 |
Projektpartner:
| Hochschule Landshut Technische Universität München (TUM) Hochschule München |
Gesamtprojektleitung: | Prof. Dr. Oliver Alexy, TUM |
Programm: | Förderung der impact-orientierten Entrepreneurship-Qualifizierung |
Gesamtprojektsumme: | 2.300.000 Euro |
Finanzierung: | Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst |
Neuwahl der Stellvertretenden Institutsleitung bei IKON

In der Institutsratssitzung vom 4. Mai 2021 wurde mit einstimmiger Mehrheit Prof. Dr. Uta Benner, Professorin im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen und Studiendekanin der Fakultät Interdisziplinäre Studien, zur neuen stellvertretenden Leitung des Instituts Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung (IKON), gewählt. Sie übernimmt das Amt von Prof. Dr. Hubert Beste, welcher zum Ende des Wintersemesters in Pension ging.
Das im November 2013 gegründete interdisziplinäre Forschungsinstitut IKON definiert den sozio-ökonomischen Wandel als gesamtgesellschaftliche Herausforderung für die Gestaltung von Ökonomie, Technik und sozialem Zusammenleben. Hintergrund sind die Veränderungen von der Industriemoderne zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. Zu beobachten sind dabei sowohl soziale Reformen und Inklusionsprozesse als auch zunehmende soziale Ungleichheits- und Ausschließungsverhältnisse. Zentrales Anliegen der Kohäsionsforschung ist ein immer wieder neu zu findender Zusammenhalt von Gesellschaften in Wandlungsprozessen.
Vor diesem Hintergrund bietet das Institut den Forschenden der Fakultäten Soziale Arbeit (SozA) und Interdisziplinäre Studien (IDS) die Möglichkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit, um Synergien aller beteiligten Fachgebiete zu nutzen.
Prof. Dr. Uta Benner, die am Aufbau der 2016 gegründeten Fakultät Interdisziplinäre Studien stark beteiligt war, ist in der Forschung und Lehre in den Bereichen Translations- und Dolmetschwissenschaften, Gebärdensprachdolmetschen, Linguistik, Inklusion und soziale Teilhabe tätig. Sie hat die Projektleitung des Projekts „Deaf Pal – Kommunikation in der Palliativversorgung gehörloser Menschen“, welches im Januar 2021 startete, inne. In Kooperation mit den Projektpartnern Oberarzt Wolfgang Sandtner (LAKUMED Krankhaus Landshut-Achdorf) und Prof. Dr. Stefan Lorenzl (Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) Salzburg) wird untersucht, was für eine gute Versorgung gehörloser Menschen in der Palliativmedizin benötigt wird und welche Ressourcen hierfür bereits vorliegen. Ziel des Projektes ist eine Verbesserung der grundlegenden Palliativversorgung gehörloser Menschen entsprechend ihrer Minderheitensprache und kulturellen Identität.
Als Studiendekanin der Fakultät IDS, als Senatsmitglied, aktiv Forschungstreibende und Gebärdensprachdolmetscherin engagiert sie sich nicht nur an der Hochschule Landshut, sondern fungiert als Bindeglied in die Gehörlosencommunity, für die sie durch ihre Forschungsschwerpunkte und ihr Mitwirken an der qualifizierten Ausbildung von dringend gebrauchten Gebärdensprachdolmetscher/-innen einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Barrieren leistet.
Durch die Übernahme des Amts der stellvertretenden Leitung durch Prof. Dr. Uta Benner, werden die Interdisziplinarität des Instituts und die Zusammenarbeit der beiden Fakultäten noch einmal gestärkt.
Prof. Dr. Barbara Thiessen, Vorsitzende des Instituts und Prodekanin der Fakultät Soziale Arbeit, freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit Uta Benner.
Forschungslandkarte 2019

Durch die Evaluierungsrunde 2018/2019 ist es dem Forschungsschwerpunkt IKON gelungen, als selbständiger Forschungsschwerpunkt der Hochschule Landshut, in der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), weiterhin mit aufgeführt zu werden.
Die Forschungslandkarte verschafft einen Überblick über herausragende Forschungsschwerpunkte deutscher Hochschulen, welche fachlich und thematisch selektiert werden können.
Weiter Informationen zur Forschungslandkarte finden Sie HIER.
Fraktionsmitglieder des Bayerischen Landtages zu Besuch an der Hochschule Landshut

Die Fakultät Soziale Arbeit und das Institut Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung (IKON) im Austausch mit Abgeordneten des Bayerischen Landtages
Anfang Oktober haben Ulrike Gote, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtages und ihre Fraktionskollegin und Landshuter Abgeordnete, Rosi Steinberger, die Fakultät Soziale Arbeit und das Institut Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung (IKON) besucht. Großes Interesse galt vor allem den zentralen Themen: Sozialer Zusammenhalt, Migration, Rechtsextremismus und Rassismus, Diversitätsstrategien in Institutionen und Geschlechtergerechtigkeit.
Nach einer kurzen Einführung in die Verbindung von Lehre und Forschung und den thematischen Schwerpunkten Kinderschutz, soziale Kohäsion und Diversität, bekamen die Politikerinnen in der lebhaften Diskussion, Antworten auf einige Fragen, die ihnen von Bürgerinnen und Bürgern häufig gestellt werden. Mitnehmen werden sie nicht nur inhaltliche Anregungen, sondern auch die Einsicht bislang mangelnder Forschungsförderung des Landes Bayern für sozialwissenschaftliche Disziplinen an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
„Wir haben uns sehr über den Austausch und das Interesse seitens der Abgeordnetinnen gefreut und sind gespannt, wie diese Gespräche fruchten“, so Dekan Prof. Dr. Stefan Borrmann und Prof. Dr. Barbara Thiessen, Leiterin des Instituts IKON an der Hochschule Landshut.
Erfolgreicher Eintrag in die HRK Forschungslandkarte

Seit Februar 2015 ist die Hochschule Landshut nach Prüfung aller erforderlichen Kriterien mit insgesamt zwei Forschungsschwerpunkten auf der HRK Forschungslandkarte vertreten.
Einer dieser zwei Schwerpunkte ist der Forschungsbereich "Sozialer Wandel und Kohäsion", IKON.
HRK Forschungslandkarte