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24. Juli 2012

IHK-Preis für herausragende Landshuter Studierende

Über eine Auszeichnung durch die Wirtschaft können sich drei Studenten/in bzw. Absolventen/in der Hochschule Landshut freuen: Aus den Händen von Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch und IHK-Präsident Dr. Josef Dachs nahmen Nadine Tatjana Engelbrecht, Dominik Obermaier und Wolfgang Rohrmeier den mit jeweils 1000 Euro dotierten IHK-Preis entgegen. Ebenso wie 10 weitere Absolventen/innen von niederbayerischen Hochschulen wurden sie in Passau für ihre herausragenden Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Sie haben ihre wissenschaftlichen Arbeiten mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen und können nun mit dem IHK-Preis auch eine angesehene Auszeichnung im Lebenslauf vorweisen.

IHK-Präsident Dr. Josef Dachs zeigte sich beeindruckt von der Qualität und dem breiten inhaltlichen Spektrum der eingereichten Arbeiten aus Wirtschaft, Technik, Informatik und Geisteswissenschaften. Die Jury, die aus den Bewerbungen die besten Arbeiten aussuchen musste, hatte ihr Hauptaugenmerk auf den thematischen Bezug zum Wirtschaftsraum Niederbayern sowie einen hohen Praxisanteil gerichtet. Wissenschaftsminister Dr. Heubisch betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Diese sei besonders wichtig, um Innovationen generieren zu können, die der Schlüssel für die Zukunft seien.

Dr. Dachs brachte die ausgezeichneten Leistungen der Preisträger mit der positiven Entwicklung der „Hochschulregion“ Niederbayern in Zusammenhang: „Der IHK-Preis als Auszeichnung der niederbayerischen Wirtschaft würdigt letztlich auch den Mehrwert für die Region und unterstreicht damit die große Bedeutung, die durch den Wissenstransfer von Hochschulen und Betrieben insgesamt entsteht.“ Der IHK-Preis wurde heuer bereits zum 27. Mal verliehen. Insgesamt wurden bisher 279 Preisträger ausgezeichnet und in der Summe rund 208.000 Euro ausgeschüttet.

Die Preisträger der Hochschule Landshut

Nadine Tatjana Engelbrecht (Fakultät Soziale Arbeit) untersuchte in ihrer Bachelorarbeit die Qualitätsvorgaben, Standards und realen Arbeitsprozesse im Universitätsklinikum Regensburg. Das Thema ihrer Abschlussarbeit lautete: „Qualität durch Standard? Vom sozialen Anspruch zur ökonomischen Realität kontinuierlicher Qualität sozialer Dienste“. Ziel war es, zu erfahren, welche Bedeutung Qualitätsstandards für den Sozialdienst des Universitätsklinikums haben und inwieweit diese Ansprüche den realen Strukturen und Prozessen entsprechen. Die Arbeit ist in allen Belangen herausragend, von der Anlage der Studie über die methodische Durchführung der empirischen Anteile (Experteninterviews und begleitende Beobachtung), wie Betreuer Prof. Dr. Stefan Borrmann erklärte.

Eine Software, die eine neue Lösung zur Erhebung und Auswertung technischer und finanzieller Kennzahlen für ein Unternehmen bietet und individuelle Jahresberichte für alle Beteiligten automatisch generiert, entwickelte Dominik Obermaier (Fakultät Informatik). Das Thema seiner Abschlussarbeit lautete  „Qualitätssicherung einer Java EE 5 Webapplikation durch Continuous Integration mit Unit- und Integrationstests.“ Anforderungen wie Erweiterbarkeit und Wartbarkeit mussten bei seiner Softwarelösung berücksichtig werden. Der Schwerpunkt der Bachelorarbeit lag auf der Seite der Qualitätssicherung der Software. Nur wenige Bachelor-Studierende hätten die Fähigkeiten und Kenntnisse, eine Arbeit in diesem Umfeld anzugehen und in der hier vorliegenden Qualität umzusetzen, wie ihm Betreuerin Prof. Dr. Gudrun Schiedermeier attestiert.

Die Abschlussarbeit von Wolfgang Rohrmeier (Fakultät Maschinenbau) entstand am Kompetenzzentrum Leichtbau der Hochschule im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Leichtbau-Hybridstruktur für das Chassis von Reisemobilen (LeitHyb)“. Ziel ist eine Gewichtsreduzierung bei gleichzeitig verbessertem Insassenschutz im Fonbereich von Reisemobilen. Beteiligt sind neben dem Kompetenzzentrum Leichtbau die Unternehmen Knaus Tabbert GmbH (Jandelsbrunn), die Alois Kober GmbH (Köth), Altendorfer Kunststofftechnik (Neureichenau) und die CADFEM GmbH (Grafing). „Entwicklung und Validierung eines Finite-Elemente-Modells für ein Reisemobil“ lautet der Titel der Abschlussarbeit. Darin liegt der Schwerpunkt in der numerischen Simulation und Optimierung der hybriden Rahmenbodenstruktur mit dem Ziel einer Gewichtsreduzierung um mindestens 50 kg. Rohrmeier arbeitete bereits während der Antragstellung als hilfswissenschaftlicher Assistent im KPZ Leichtbau. Seine Ergebnisse stellen eine hochwertige Grundlage für die Forschungstätigkeiten dar, er zählt zur Spitzengruppe seines Jahrgangs, wie die Betreuer Prof. Dr.-Ing. Otto Huber und Dipl.-Ing. (FH) Sergej Diel betonen.


25. Juni 2012

Klebeverbindung Faserverbund und Plasma – für innovativen Leichtbau

Mit dem innovativen Thema Kleben von Faserverbundwerkstoffen befasste sich eine Fachveranstaltung des Leichtbau Cluster der Hochschule Landshut. Mehr... Beitrag lesen


23. Mai 2012

Klebtechnik und Oberflächen bei Netzwerktreffen im Fokus

Fast 50 Teilnehmer aus verschiedenen Branchen diskutierten beim Netzwerktreffen am 22. Mai 2012 über das breite Anwendungsspektrum der Klebtechnik in... Beitrag lesen


23. Mai 2012

Klebtechnik und Oberflächen bei Netzwerktreffen im Fokus

Fast 50 Teilnehmer aus verschiedenen Branchen diskutierten beim Netzwerktreffen am 22. Mai 2012 über das breite Anwendungsspektrum der Klebtechnik in der industriellen Praxis. Die Veranstaltung wurde durch den LEICHTBAU-CLUSTER (Hochschule Landshut) und den Cluster Bayonik (Hochschule Deggendorf) zum Thema „Klebtechnik und Oberflächen“  organisiert. Zahlreiche Vertreter von Firmen aus Bayern aber auch Österreich fanden den Weg zum Technologie Campus Freyung und nutzten die Möglichkeit, sich zum einen über neueste Trends und Entwicklungen in der Oberflächen- und Klebtechnik zu informieren und zum anderen neue Kontakte für ihre Geschäftstätigkeiten zu knüpfen.

In mehreren Vorträgen aus Wissenschaft und Wirtschaft wurde die Bedeutung und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Klebtechnik aufgezeigt, die als Alternative zu den seit Jahren etablierten Verbindungstechniken wie dem Schweißen oder Löten zunehmend Einsatz finden. Verschiedene Praxisbeispiele machten deutlich, dass Verklebungen, als ein Teilbereich der Füge- und Verbindungstechnik, entscheidende Vorteile haben können. Nahezu alle festen Materialien - Keramik und Kunststoff oder Glas und Metall - können mittels der Klebtechnik miteinander verbunden werden. Außerdem lassen sich auch Zusatzfunktionen wie Korrosionsschutz oder das Abdichten gegen Gase oder Flüssigkeiten über den Klebstoff in die Verbindung einbringen, so Professor Dr. Karl Friedrich Reiling, Leiter Labor Klebtechnik und Verbundwerkstoffe der Hochschule Landshut.

Dabei ist aber im Besonderen auf die Qualität der Klebverbindung zu achten: Die Kenntnis über die Eigenschaften der Oberflächen und die Vorbereitung der zu verklebenden Materialien ist bedeutend für die Haltbarkeit und damit Sicherheit der Klebverbindung. Zur Analyse der Oberfläche vor einer Verklebung zeigte Dr. Peter Oberschachtsiek (Dataphysics Instruments GmbH, Filderstadt) einige Methoden und Grundsätze. Die elementare Oberflächencharakterisierung kann bspw. durch den Wassertropfentest und mit Hilfe von Testtinten durchgeführt werden. Damit können schnell qualitative Aussagen über die freie Oberflächenenergie getroffen werden, so Dr. Oberschachtsiek. Zur quantitativen Bestimmung könne ein Kontaktwinkelmessgerät eingesetzt werden. Über das sog. Sessile-Drop-Verfahren mit zwei Testflüssigkeiten könne die Oberflächenergie eines Festkörpers, über das Pendant-Drop-Verfahren die von Flüssigkeiten ermittelt werden. Weitere Themen der Veranstaltung lauteten Oberflächen im Umfeld der Bionik und Klebtechnik im Leichtbau.Da in der Klebtechnik verschiedene Disziplinen zusammenarbeiten, ist die Vernetzung in der Zusammenarbeit ein ganz wesentlicher Faktor. Daher diente die Kooperationsveranstaltung auch der stärkeren Zusammenarbeit der beiden Cluster. Die große Resonanz an Fachteilnehmern zeigte damit die Bedeutung in der netzwerkübergreifenden Zusammenarbeit. „Innovation durch Kooperation“, so Marc Bicker, Projektmanager vom LEICHTBAU-CLUSTER, ist das Motto, welches nicht nur in einem Netzwerk gilt, sondern auch in der Kooperation zwischen Netzwerken.


11. Mai 2012

Energieherausforderungen mit neuem Bachelor meistern

Mit dem neuen Bachelor Energie- und Leichtbautechnik reagiert die Hochschule Landshut bzw. die Fakultät Maschinenbau auf die Herausforderungen der weltweiten Diskussion um die Themen Energiewende und Ressourcenknappheit. Neben soliden Grundlagen des Maschinenbaus, einschließlich einer umfangreichen konstruktionstechnischen Ausbildung, werden in dem neuen Studiengang weiterführende Kenntnisse aus den Bereichen der Energietechnik (z.B. effiziente Energiewandlung und -speicherung) und der Leichtbautechnik (z.B. Material- und Energieeinsparung) vermittelt; zwei Bereiche, in denen eine sprunghafte Dynamisierung und Weiterentwicklung stattgefunden hat.

Der klassische Maschinenbau sieht sich durch die geforderten Energieeinsparungen einem beschleunigten Innovationsdruck ausgesetzt und muss sich auch thematisch den geänderten Anforderungen anpassen. Dabei sind die beiden Gebiete Energietechnik und Leichtbau inzwischen stark miteinander verschmolzen: Der Trend zur Elektrifizierung der individuellen Mobilität fordert neue Fahrzeugkonzepte und konzeptionellen Leichtbau, da die Energiedichte der derzeit bekannten Speichermedien im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen deutlich geringer ist. Es ist deshalb ökonomisch und ökologisch günstiger, in den Leichtbau, statt in große und teure Energiespeicher, zu investieren.

Das Ziel des Studienganges ist es, auf einer soliden Grundlage des Maschinenbaus einschließlich einer umfangreichen konstruktionstechnischen Ausbildung aufzubauen und wichtiges Querschnittswissen der beiden Bereiche Energietechnik und Leichtbautechnik zu vermitteln. Ab dem 4. Semester können sich die Studierenden für verschiedene Profilierungsrichtungen entscheiden. Absolventen, die als Profilierungsmodul die Energieeffizienz und -versorgung wählen, erhalten neben den allgemeinen maschinenbaulichen Grundlagen auch fundierten Kenntnisse im Bereich Leichtbau und Werkstoffe, einschließlich Faserverbundwerkstoffe, und können mit diesem Wissen u.a. in der Windenergiebranche eine Tätigkeit aufnehmen. Die Profilierungsrichtung Strukturleichtbau inklusive der Faserverbundtechnologie bereitet besonders für einen Einsatz in der Luftfahrt- und Fahrzeugbranche vor.

Insgesamt qualifiziert der Studiengang für vielfältige Einsatzbereiche: Entwicklung von Leichtbauwerkstoffen und Werkstoffprüfung, Produktentwicklung und Konstruktion, Berechnung und Versuch, Fertigung und Produktion u.a. bei Zulieferunternehmen im Bereich der Energiebranche, Anlagenbau z.B. Biogas- und Holzgas, feste Biomasse, Energieeffizienz und Energieberatung, Recycling und Stoffstrommanagement, Entwicklung und Auslegung von Energiespeichersystemen. Für Absolventen also beste Aussichten in einem zukunftweisenden Berufsfeld.

Eine Informationsveranstaltung am 21. Juni 2012, 16.00 Uhr, im Raum HS 013 an der Hochschule Landshut bietet detaillierte Informationen zum Studiengang. Die Bewerbung zum Studium an der Hochschule Landshut ist  bis 15. Juli 2012 online möglich. 


02. Mai 2012

Leichtbau-Cluster: innovative Lösungen auf HANNOVER MESSE

Der Leichtbau-Cluster der Hochschule Landshut und die Deutsche Messe AG bildeten auch in diesem Jahr auf der HANNOVER MESSE (23. – 27. April 2012)... Beitrag lesen


02. Mai 2012

Leichtbau Cluster: innovative Lösungen auf HANNOVER MESSE

Der Leichtbau-Cluster der Hochschule Landshut und die Deutsche Messe AG bildeten auch in diesem Jahr auf der HANNOVER MESSE (23. – 27. April 2012) eine starke Partnerschaft. Zum einen präsentierte sich das Netzwerk für Leichtbautechnologien mit Partnerunternehmen und -Institutionen innerhalb eines Gemeinschaftsstandes, zum anderen war der Leichtbau-Cluster Impuls- und Ideengeber für die Solutions Area der Industrial Supply. Ergänzt wurde das Ganze durch das Werkstoff-Forum "Intelligenter Leichtbau meets Materials Café".

Zukunftsorientierte Zulieferlösungen in den Technologiebereichen des Leichtbaus und in der Materialeffizienz bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Industrie. Die „Industrial Supply“, internationale Leitmesse für industrielle Zulieferlösungen und Leichtbau im Rahmen der HANNOVER MESSE bot in diesem Jahr einen weiter gewachsenen Marktplatz für nationale und internationale Kontakte: Vom Werkstoffleichtbau und dem konstruktiven Leichtbau bis hin zum Fertigungsleichtbau und den dazugehörigen Dienstleistungen. Alles im Umfeld angewandter und branchenübergreifender Leichtbauanwendungen.

Leichtbaulösungen haben den Vorteil, dass sie durch Gewichtsreduktion und Optimierung von Konstruktion Rohstoffe und Energie einsparen und in positiver Konsequenz die Gesamtkosten senken können. Eine aktuelle McKinsey-Studie prognostiziert, dass der Anteil von Leichtbaumaterialien im Automobilbau von heute 29 % bis zum Jahr 2030 auf gut zwei Drittel steigen wird.

"Auf der Solutions Area zum Thema Leichtbau" wurden auf der HANNOVER MESSE aktuelle und greifbare Leichtbau-Exponate und Anwendungen für unterschiedliche Zielmärkte in Form von Entwicklungen, Systemen und Produktlösungen vorgestellt", so Leichtbau-Cluster-Manager Marc Bicker. In diesem Jahr waren es rund 50 Aussteller auf einer Fläche von über 1.200m², die technische Lösungen aus den Kerndisziplinen des Leichtbaus anschaulich präsentierten. Den Fachbesuchern wurde damit die Möglichkeit gegeben, über ihren eigenen fachlichen Tellerrand hinaus zu blicken und sich von technischen Entwicklungen und Trends anderer Branchen inspirieren zu lassen. Publikumsnah verstärkten Live-Demonstrationen und Vorführungen den praxis- und anwendungsorientierten Bezug in der Umsetzung der Innovationen im Leichtbau.

Insbesondere in dynamisch belasteten Bauteilen aus Verbundwerkstoffen ist die Qualitätssicherung ein bedeutendes Thema. So wurden auf der Solutions Area auch Testverfahren zur Prüfung und Qualitätssicherung von Bauteilen aus Verbundwerkstoffen gezeigt: Die Fa. GMA Werkstofftechnik GmbH zeigte in Demonstrationen die Prüfung CFK-Strukturen mit der Phased Array Technologie, die Technische Universität Chemnitz die Strukturprüfung durch Sensoren innerhalb eines GFK-Bauteil im Betrieb.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) präsentierte auf der Solutions Area eine Felge aus CFK mit einem Eigengewicht von nur 1,5 Kilogramm. Die Felge ist Grundlage einer Diplomarbeit. Gegenüber einer vergleichbaren Felge aus Aluminium bedeutet das eine Gewichtsersparnis von 2,5 Kilogramm. Auch der Fertigungsprozess der CFK-Felge wurde am KIT analysiert und optimiert. Durch Einsatz des Vacuum-Assisted-Resin-Transfer-Moulding-Prozesses (VARTM-Prozess) könne man gegenüber einem Pregpreg-/Autoklav-Verfahren die Materialkosten und die Fertigungszeit senken.

Wabenstrukturen aus CFK für Satellitenantennen, CCORE zeigt die Firma INVENT GmbH. Die Waben aus dem Kohlefaserverbundwerkstoff weisen ein geringes Raumgewicht, hohe Steifigkeit sowie Temperaturstabilität auf. Für die Fertigung dieser Waben wurde eine spezielle Fertigungstechnologie entwickelt, die es ermöglicht, die Wabenstruktur auf die erforderlichen Eigenschaften im Einsatz - hier zumeist in optischen Strukturen oder Reflektorantennen in der Raumfahrtindustrie - auszurichten.

Über einen Besuch der Solutions Area hinaus bot das "Werkstoff-Forum Intelligenter Leichtbau" eine ideale Ergänzung zum Austausch und bildete mit dem "Materials Café" eine Einheit. In hochkarätigen Fachvorträgen stellten Experten aus Wissenschaft und Unternehmen zukunftsweisende Werkstoffneuentwicklungen vor. Im "Materials Café" trafen Designer und Forschungsinitivativen auf Materialhersteller und -anwender. In einer Lounge-Atmosphäre erfolgte der kreative Austausch für neue Anwendungen. Die Themen reichten von intelligenten Oberflächen über Nanotechnologien bis hin zu Smart Materials sowie den Leichtbau- und Verbundwerkstoffen.

Weitere Informationen beim Leichtbau-Cluster.


30. April 2012

Verstärkte Zusammenarbeit mit BMW Werk Landshut

Gemeinsam mit seinem Leitungskreis und Vertretern der Fakultät Maschinenbau war der Präsident der Hochschule Landshut, Professor Dr. Karl Stoffel, am vergangenen Freitag zu Gast im BMW Werk Landshut. Im Fokus des Informationsbesuchs stand die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und dem BMW Werk.

Zwischen dem BMW Standortleiter Murat Aksel, der BMW Group Vertreterin im Hochschulrat, Barbara Bergmeier, dem Betriebsratsvorsitzenden Willibald Löw, dem gesamten Leitungskreis des BMW Werkes und den Vertretern der Hochschule Landshut fand ein reger Gedankenaustausch statt. Gemeinsame Forschungsaktivitäten sowie mögliche Kooperationsfelder, unter anderem im Bereich von Leichtbau-Technologien, standen im Mittelpunkt des Informationsbesuchs.

Verstärkte Zusammenarbeit im Leichtbau und weiteren Kompetenzfeldern 

Hochschulpräsident Professor Dr. Karl Stoffel betonte: „Basis für den Aufbau des Forschungsschwerpunktes Leichtbau an der Hochschule Landshut bildete eine Stiftungsprofessur für Leichtbau durch die BMW AG.“ Leichtbau-Kompetenzen von Verbundwerkstoffen, Leichtbaumechanik und -konstruktion sowie Klebtechnik bis zum Systemleichtbau und der Simulation könnten in einer Kooperation mit der BMW Group für beide Seiten deutliche Vorteile bringen. Weitere Anknüpfungspunkte sieht Stoffel beispielsweise in (Elektro-)Antriebs-, Fahrwerkskonzepten und -regelsystemen, aber auch im Bereich der Logistik und der Produktionssysteme. Für ausgewählte Mitarbeiter der BMW Group bietet die Hochschule bereits eine Logistik-Weiterbildung an.

„Die BMW Group zog aus dem Schwerpunkt Leichtbau der Hochschule Landshut bereits in der Vergangenheit einen deutlichen Nutzen“, so Murat Aksel, der Leiter des BMW Standorts Landshut. „Der gesamte Leitungskreis des BMW Werks ist sich deshalb darin einig, dass es Sinn macht, die zukünftige Zusammenarbeit noch deutlich zu intensivieren.“ So seien ehemalige Absolventen der Hochschule Landshut, die mittlerweile bei der BMW Group arbeiten, optimal auf das spätere Berufsleben in der Automobilindustrie vorbereitet.

Beispielhaft führte der Standortleiter die Zukunftstechnologie Carbon an. Konkret vereinbarten die Vertreter des BMW Werks und der Hochschule einen gemeinsamen Workshop auf Fachexpertenebene, in dem potenzielle neue Kooperationsfelder definiert werden sollen. Dabei gab es bereits erste konkrete Ideen wie etwa eine Zusammenarbeit im Bereich der Werkstoff- und Prozesstechnik, der Fügetechnik oder bei der Simulation und Prüftechnik.

Kooperation zum Nutzen der gesamten Region.
Gerade in den Regionen wie Niederbayern habe sich die enge Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft in den letzten Jahren zu einem echten Standortvorteil entwickelt, darin waren sich die Vertreter beider Seiten absolut einig. „Eine Hochschule kann sich in der Kooperation mit den Unternehmen vor Ort zu einem zugkräftigen Innovationsmotor entwickeln“, sagte Aksel. Basis dafür sei ein schneller Wissenstransfer von der Hochschule in die Praxis – und umgekehrt.

Ferner stellte der BMW Standortleiter die Rolle des BMW Werks Landshut als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region heraus. So profitierten auch Unternehmen und andere Institutionen aus der Region von der seit mehr als zehn Jahren bestehenden Leichtbaukompetenz des Werkes. Aksel betonte die seit vielen Jahren bestehende, sehr gute Zusammenarbeit mit der Hochschule Landshut, mit der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern, der Agentur für Arbeit sowie der örtlichen Berufsschule. "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Region Landshut als Kompetenzzentrum für die Faserverbundtechnologie zu etablieren", so Aksel. "Denn die Verarbeitung von innovativen Leichtbau-Werkstoffen wie Carbon verlangt ein hohes technisches Know-how sowie spezielle berufliche Kenntnisse."

Praxiseinblicke in modernste Produktionsprozesse

In einer anschließenden Besichtigung erhielten die Gäste der Hochschule Einblicke in die CFK (kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe)-Fertigung, und damit in die künftige Produktion von ultraleichten Carbon-Komponenten für die BMW i Modelle, die ab 2013 auf den Markt kommen werden. Ferner standen ein Besuch der Produktionsbereiche Cockpit und Ausstattung sowie Leichtmetallgießerei des BMW Werkes auf dem Besichtigungsprogramm. Die beiden Fertigungseinheiten waren im letzten bzw. vorletzten Jahr für ihr effizientes und schlankes Produktionssystem mit dem „Automotive Lean Production Award“ ausgezeichnet worden.

Des Weiteren besichtigten die Gäste die Austauschmotorenfertigung des BMW Werks, die aktuell vor einem Technologiewandel steht und sich auf die Produktion von Elektrifizierungskomponenten für die BMW i Modelle vorbereitet. Im Herbst dieses Jahres wird aufgrund des einzigartigen Motoren-Know-hows am BMW Standort Landshut ein neues Technologiezentrum für Elektroantriebe eröffnet, wie die Vertreter der Hochschule Landshut im Rahmen des Informationsbesuchs erfuhren.


10. April 2012

Der Leichtbau-Cluster auf der Hannover Messe 2012

Der Leichtbau-Cluster und die Deutsche Messe AG bilden auch in diesem Jahr auf der HANNOVER MESSE (23. – 27. April 2012) eine starke Partnerschaft.... Beitrag lesen


29. November 2011

Leichtbauprojekt - Reisemobile vom "Nutzfahrzeug" zum PKW

Das neue Verbund-Forschungsprojekt "LeitHyb" an der Hochschule Landshut hat sich zum Ziel gesetzt, das Gewicht von Reisemobilen des Herstellers Knaus-Tabbert GmbH (Jandelsbrunn) zu reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen. Das Gewicht der Nutzfahrzeuge soll so weit sinken, dass sie als PKW eingestuft werden können. Das Projektvolumen beträgt 286.000 Euro, gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesforschungsministerium.

Vertreter der beteiligten vier Unternehmen und zwei wissenschaftliche Einrichtungen trafen sich zum Start des Forschungsprojektes zur Entwicklung einer „Leichtbau-Hybridstruktur für das Chassis von Reisemobilen LeitHyb“ an der Hochschule Landshut.  Gefördert wird das Projekt für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) durch das Forschungsprogramm „FHprofUnt“, das anwendungsorientierte Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen unterstützt. Technischer Projektleiter ist Herr Dipl.-Ing. (FH) Sergej Diel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Landshut. Neben Knaus Tabbert sind weiterhin beteiligt: ALOIS KOBER GmbH (Kötz), Altendorfer Kunststofftechnik (KMU, Gsenget/Neureichenau), CADFEM GmbH (Grafing) sowie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die wissenschatliche Projektleitung übernimmt Herr Prof. Dr.-Ing. Otto Huber, Leiter des Kompetenzzentrums Leichtbau der Hochschule Landshut (LLK).

Gewicht unter 3,5 Tonnen - Fahrerlaubnis mit Klasse B

Ein familientaugliches Reisemobil besitzt 4 bis 6 Sitzplätze. Ein Fahrzeug dieser Kategorie weist bei einer Länge von etwa 7 m unter Berücksichtigung einer angemessenen Zuladungskapazität aktuell eine zulässige Gesamtmasse von mehr als 3,5 t aus. Die ersten Besitzer des EU-Führerscheines der Klasse B sind bereits in einem Alter von Ende 20 bis Anfang 30 und stellen einen wichtigen Kundenkreis dar. Wer aber diese Fahrerlaubnis besitzt, darf nur Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen führen, was  den Kundenkreis stark einschränkt. Darüber hinaus werden Fahrzeuge dieser Gewichtsklasse vom Gesetzgeber als LKW eingestuft und unterliegen dadurch einer deutlich höheren Betriebskostenstruktur.

Das Ziel des Verbundvorhabens ist deshalb die Entwicklung und Auslegung einer hybriden Leichtbaustruktur als Chassis für Reisemobile mit deutlich verbessertem Insassenschutz im Fondbereich. Eine signifikante Erhöhung des Leichtbaugrades soll durch den Einsatz von dünnwandigen geschlossenen höherfesten Stahlprofilen (z.B. Hut-Profile) erreicht werden, welche in den steifigkeitsbestimmenden und beulgefährdeten Bereichen (u.a. Knotenbereiche) durch hohle Stützkerne aus zellularem Verbundwerkstoff (syntaktischer Schaum aus Glasschaumgranulaten in Polymermatrix) lokal ausgesteift werden.

Bei der Verwendung von hochfesten Stählen können die Wandstärken so weit abgesenkt werden, dass als erste auftretende Versagensart Beulen auftritt, was durch die lokale Integration von spezifisch leichten zellularen Verbundwerkstoffen unterdrückbar ist. Die dünnwandigen Profile ermöglichen in Kombination mit dem zellularen Verbundwerkstoff ein verbessertes Steifigkeitsverhalten (Erhöhung der Beullasten) und insbesondere im Bereich der Fondspassagiere auch einen verbesserten Insassenschutz bei gleichzeitig geringerem Gewicht. Um eine weitestgehende Funktionsintegration (u.a. Steifigkeit, Festigkeit, Energieabsorption, Wärmeisolation) zu erreichen, wird der Aufbauboden durch eine feste Verbindung mit den Stahlprofilen mit zur Steifigkeit und Festigkeit der Gesamtstruktur herangezogen. So soll eine deutliche Gewichtsreduktion erreicht werden.

Kostengünstige zellulare Verbundwerkstoffe aus Recycling-Glas

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist der Einsatz von zellularen Verbundwerkstoffen mit Schaumgranulaten aus Recycling-Glas (Kosten ca. 0,5€/kg, Dichte ? = 0,2-0,3kg/l) vorgesehen. Es wird ein Gleichteilekonzept angestrebt, bei dem unterschiedliche Rahmenstrukturen aus wenigen unterschiedlichen Elementen montiert werden können. Durch diese modulare Bauweise sollen die Flexibilität in der Fertigung gesteigert und die Fertigungskosten gesenkt werden. 

Die im Fahrbetrieb auftretenden zyklischen mechanischen und thermischen Beanspruchungen erfordern einen Betriebsfestigkeitsnachweis und damit die Untersuchung des Schädigungsverhaltens der zellularen Verbundwerkstoffe sowie der Hybridstrukturen. Zur Charakterisierung des zyklischen Ermüdungsverhaltens der zellularen Verbundwerkstoffe soll ein Schädigungsmodell für den High Cycle Fatigue-Bereich (HCF) entwickelt werden, das mit einem deutlich verringerten Versuchsaufwand die Erstellung von Werkstoff- und Bauteilwöhlerlinien ermöglicht. Neben einem rechnerischen Betriebsfestigkeitsnachweis werden im Kompetenzzentrum Leichtbau auch Betriebsfestigkeitsversuche mit Hilfe einer servohydraulischen Versuchseinrichtung durchgeführt.

Produktionsweise auch für andere Fahrzeugtypen vorgesehen

Am Projektende werden Werkzeuge für die Entwicklung und Herstellung von Hybridkonstruktionen mit zellularen Verbundwerkstoffen sowie ein Prototyp eines Leichtbau-Chassis-Segments bereit stehen. Die entwickelte Technologie soll auch auf andere Fahrzeugkonzepte, wie z.B. Kleintransporter und PKW, transferierbar sein. Ein weiterer mittelfristiger Aspekt für die Leichtbauziele ist die Möglichkeit, neuartige  Antriebskonzepte in einem solchen Leichtbaufahrzeug zu integrieren. Dieses können Hybridantriebe sein, die auch rein elektrisch betrieben auf Grund der Gewichtsreduzierung im Gesamtfahrzeug bei moderaten Batteriekapazitäten eine hohe Reichweite aufweisen.

Die Verbundpartner sehen ein großes Marktpotenzial für den Einsatz der zellularen Verbundwerkstoffe als Konstruktionswerkstoff in Tragstrukturen sowie crash-relevanten Strukturbauteilen im Fahrzeug- und Nutzfahrzeugbau. Die im Projekt zu erarbeitende Technologieplattform „LeitHyb“ stellt die Grundlage für die produktspezifische Entwicklungskette dar. Das Forschungsprojekt bietet darüber hinaus die Möglichkeit zur Promotion eines wissenschaftlichen Mitarbeiters in Kooperation mit der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.