Kommunales Energienutzungskonzept Pilsting

Auftaktveranstaltung fand sehr großes Interesse

Pilsting (syl): Hervorragend besucht war die Auftaktveranstaltung "Kommunales Energienutzungskonzept Pilsting". Mit hoher Aufmerksamkeit und großem Interesse verfolgten die Zuhörer aus dem gesamten Gemeindegebiet die Ausführungen von Prof. Dr. Petra Denk von der Hochschule Landshut (Institut für Systemische Energieberatung).

Bürgermeister Josef Hopfensperger freute sich über den vollbesetzen Pfarrsaal und konnte viele Gäste begrüßen sein besonderer Gruß galt, Pfarrer Irberseder, Prof. Dr. Petra Denk. Katharina Garbe, Dr. Konrad Auwärter, Xaver Maier, 2. Bürgermeister Martin Hiergeist, die Gemeinderäte: Günter Räder, Josef Salzberger, Hans Weichselgartner, Martin Laimer, Helmut Lau und Josef Beer, Bauhofmitarbeiter Helmut Weichselgartner und Stefan Räder, Ingenieurbüro Dionjs Stelzenberger, Forstamt Landau Martin Dickgißer, Gemeindeverwaltung: Johannes Lichtschläger, Harald Kindermann , Stephanie Wendl, Sprecher der DE Ganacker Werner Glück.
Energiewende, Energie der Zukunft, ein Thema mit dem wir uns sicherlich in den nächsten Jahren befassen müssen und werden , so das Gemeindeoberhaupt. Im Mai letzten Jahres hat Staatsminister Helmut Brunner die Förderung bis zu 100 Gemeinden im Freistaat angekündigt, die als erste eigene Energiekonzepte erarbeiten. Pilsting, der Marktgmeinderat hat in Absprache mit dem ALE sofort reagiert und unsere Teilnahme an dem Projekt signalisiert. Dieses Energiekonzept entspricht voll der Ziele unserer Gemeinde zur Energiewende. Um die Abhängigkeit von Energielieferanten aus Russland und den Ölstaaten zu reduzieren, werden und wollen wir die Energieversorung von gemeindlichen und in Absprache von privaten Einrichtungen reduzieren. Als eine von 14 niederbayerischen Gemeinden erhielt man die Zusage einer Förderung von 75 Prozent für die Erstellung des Energiekonzeptes. Als Träger hierfür steht das Amt für Ländliche Entwicklung , in Vertretung von Dr. Thomas Kerscher zur Verfügung. Für die Erstellung des kommunalen Energiekonzeptes in Pilsting konnte die Gemeinde als kompetener und hochqualifizierter Partner das Institut für Systemische Energieberatung von der Hochschule Landshut unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Denk gewinnen. Die Gemeinde beschäftigt sich ja bereits seit längerem mit dem Thema Energiewende und deren Bewältigung. In der Gemeinde Pilsting gibt es derzeit 700 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 25.000 KW und fünf Solarparks mit einer Leistung von 20.000 KW, Zudem werden in der Gemeinde zwei Biogasanalgen betrieben. Ferner verfügen wir über mehrere kleine Wasserkraftanlagen und der Stützstaustufe in Harburg.Hopfensperger konnte hervorheben das die Pionierarbeit von Dr. Konrad Auwärter der seine Firma "Neoplan" bereits seit dem Jahre 1995 mit nachwachsenden Rohstoffen, mit einer Hackschnitzelheizung mit Energie versorgt. Dr. Auwärter entwickelte zusammen mit der Familie Hubert Zeller ein innovatives Heizkonzept, die Fernwärme Pilsting. Von der Fernwärme Pilsting wird der Kindergarten, das Seniorenheim, die Kirche, Parrheim, Pfarrhaus, sowie auch der Neubau des alten Rathauses versorgt. Geplant mit einer weiteren Ausbaustufe der Fernwärme ist die Versorgung unserer Grund- und Mittelschule geplant. Das Herzstück des Fernwärmenetzes ist eine elektronisch gesteuerte Hackschnitzelheizanlage. Steigende Öl- und Gaspreise müssen zu einem Umdenken in unserem Energieverbrauch führen. Die Reserven an fossilen Brennstoffen sind in absehbarerer Zeit aufgebraucht, so dass die Nutzung regenerativer Energieträger zwangsweise erfolgen muss. Die Nutzung von erneuerbaren heimischen Energieträgern ist ein entscheinender Beitrag zum Klima- und Umweltschutz , so Bürgermeister Josef Hopfensperger bei seiner Begrüßung. Prof. Dr. Petra Denk, technisch Unterstütz von ihrer Assistentin Katharina Garbe, erläuterte zu Beginn ihrer Ausführung das Kommunale Energienutzungskonzept Pilsting. Die Bekämpfung des globalen Klimawandels ist eine der schwersten Aufgaben dieser Zeit. Die Bundesrepublik hat deshalb klare Ziele definiert. So sollen u.a. die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 % und bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 % gesenkt werden. Dieses Ziel kann jedoch nur dann erreicht werden, wenn jede einzelne Kommune dieser Vision nachstrebt, eine klare Strategie verfolgt und die entsprechenden Maßnahmen ergreift. Denn in den Kommunen wird zum einen durch die unterschiedliche Nutzung des Gemeinde/ Marktgebiets der Großteil der Emissionen erzeugt, zum anderen befinden sich jedoch auch dort die Potenziale zur Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz sowie zum Ausbau der erneuerbaren Energiene. Aus diesem Grund kommt den Kommunen bei der Umsetzung der Energiewende eine eine herausragende Rolle zu. Zusätzlichliche Bialanz gewinnt das Thema durch den in Deutschland beschlossenen Kernenergieausstieg bis 2022. Für Bayern, das seinen Strombedarf derzeit zu cirka 60% durch die Kernenergie deckt, bedeutet dies momentan eine Deckungslüge bei der Stromversorgung im Jahr 2022 von cirka 30 %.
Angesichts dieser Veränderung der Energielandschaft auf nationaler Ebene und insbesoendere in Bayern sowie der Tatsache, dass eine nationale Energiewende in Deutschland nur dann funktionieren kann, wenn die umsetzung der maßnahmen auf kommunaler Ebene erfolgt, ist es für den Markt Pilsting notwendig strkturiert und systematisch vorzugehen. Prof. Dr.Denk erläutere anschließend die Vorgehensweise: Der Markt Pilsting hat das Ziel ,die CO2-Emmissionen im Markt bis 2020 deutlich zu verringern. Aus diesem Grund soll zum einen Energie eingespart bzw. möglichst effizient genutzt und zum anderen der Anteil erneuerbarer Energieträger erhöht werden. Dies soll unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit, bzw. dem möglichst zielgerechtem und nachhaltigem Einsatz finanzieller Mittel realisiert werden. Im Einzelnen verfolgt es folgende Zielsetzungen:
1. Detaillierte und umfassende Analyse des aktuellen energetischen IST-Zustandes sowie der daraus resultierenden CO2-Emissionen des Marktes. 2. Ausarbeitung einer Potenzialbetrachtung zur Energieeinsparung bzw. Effizienzsteigerung und zu den Möglichkeiten für erneuerbare Energien im Marktgebiet. 3. Entwicklung unterschiedlicher Szenarien zum Aufzeigen der Handlungsspielräume innerhalb des Marktes und als Basis für die Erarbeitung einer individuellen Energiestrategie. 4. Aktive Einbindung der Bürgerinnen /Bürger durch partizipative Erarbeitung des Konzepts. 5. Ausarbeitung eines den Zieldefinitionen und ermittelten Potenzialen entsprechenden Maßnahmekatalogs und sechsten Erarbeitung eines Controlling Konzepts zur Steuerung der Konzeptimplementierung. Es sollen Arbeitsgruppen gegründet werden. Treffpunkt hierfür am Montag 4.3. um 19 Uhr im Rathaus. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen. Revierförster Martin Dickgißer konnte anschließend noch über den Nachhaltigkeitsplan für Waldbesitzer in der Gemeinde berichten. Es befinden sich 905 Hektar Wald in der Gemeinde davon sind 431 Waldbesitzer, es gibt vorwiegend Fichtenbestände und ein paar Kiefern und Lärchen in Harburg findet man ausschließlich Laubbäume wir Esche und Buche. Auch das Jagdverhältniss hat sich gebessert . Es wird ein Waldumbau als Folge des Klimawandels erfolgen bis cirka im Jahre 2100 werden neun Hektar Wald umgebaut . Jeder Waldbesitzer kann sich einen Nachhaltigkeitsplan-Waldumbauplan erstellen lassen.Die Waldbesitzer erhalten dazu eine Karte mit allen Waldflächen und empfohlene Maßnahme wie Pflanzung, Pflege oder Durchforstung, Auch werde die Dringlichkeit der Eingriffe eingestuft. Zugleich bekommt die Gemeinde Informationen über ein nachhalitges Nutzungspotenzial. Informationen erteilt Förster Martin Dickgißer. Bürgermeister Josef Hopfensperger bedankte sich bei Referentin Prof. Dr. Petra Denk und Revierförster Martin Dickgißer recht herzlich .