Wettbewerbsfähigkeit durch Ressourceneffizienz steigern

Am 23.01.2013 fand in Ruhstorf an der Rott im Technologiezentrum Energie der Hochschule Landshut der erste Expertenworkshop des Projekts „Von der Rohstoffkrise zur Ressourceneffizienz“ statt. Projektleiter Herr Klaus-Peter Krista (Umwelttechnik-Cluster, Linz) sowie Bürgermeister Erich Hallhuber konnten über 30 Teilnehmer zu Vorträgen und verschiedenen Workshops begrüßen.

Das zwei Jahre laufende EU geförderte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Effizienz im Rohstoff- und Materialverbrauch zu verbessern, dies bei mittelständischen produzierenden Unternehmen in Oberösterreich und Niederbayern. Im Projekt gewonnene Erkenntnisse aus einer breit angelegten Expertenbefragung sowie einer fundierten Untersuchung zur Situation in 100 niederbayerischen und oberösterreichischen Unternehmen wurden in der Veranstaltung weiter vertieft. Bei Vorträgen durch die Referenten Willibald Kaltenbrunner (Denkstatt GmbH, Wien), Dr. Markus Vorderwinkler (PROFACTOR GmbH, Steyer) und Prof. Dr. Carsten Röh (Hochschule Landshut, Projektleiter auf deutscher Seite) standen Fragestellungen zur betrieblichen Ressourceneffizienz im Mittelpunkt.

Die drastischen Preisschwankungen und vor allem die Preisanstiege im Bereich der Rohstoffe stellen gerade klein- und mittelständische Unternehmen (KMUs) vor immer größere Herausforderungen, schon kleine Preisanstiege können zu einer starken Reduzierung des Gewinnes führen, wie Prof. Dr. Röh erklärte. „Das Geld liegt im Einkauf“ habe ein Teilnehmer der Unternehmensbefragung festgestellt. Dem kann Prof. Dr. Röh nur zustimmen, gerade die Reduzierung der Beschaffungskosten kann für KMUs eine erste Maßnahme sein, um die Wettbewerbsfähigkeit deutlich zu steigern. Größere Unternehmen seien beim Thema Ressourcen und Energieeffizienz schon einen Schritt weiter, wie die Studie auch gezeigt habe.

Das Projekt und der Workshop will gerade den KMUs die Bedeutung von Rohstoff- und Ressourceneffizienz nahe bringen und sie dabei unterstützen, Maßnahmen in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Recyling durchzuführen. „Wir verfügen dank dieses Projektes über Informationen zum Pulsschlag der mittelständischen Unternehmen der Region in Sachen Ressourceneffizienz und können jetzt gezielte Handlungsempfehlungen abgeben,“ wie Prof. Dr. Röh erläutert. Genau in diese Richtung gingen die folgenden Expertenworkshops zu Fachthemen der Branchen Kunststoffverarbeitung, Metall- und Elektroindustrie.

Die Teilnehmer - überwiegend Vertreter aus Unternehmen der Region -  hatten die Möglichkeit, sich mit Experten ihrer Branche auszutauschen, Fragen zu stellen und auf Augenhöhe zu diskutieren. Markus Manz, Leiter des Umwelttechnik-Clusters in Linz: „Für die Teilnehmer entsteht dadurch eine win-win Situation: Zunächst haben wir die Unternehmen befragt, nun spiegeln wir ihnen Erkenntnisse zurück und vertiefen diese noch im Dialog.“

Zum einen konnten sich Unternehmensvertreter Anregungen für Lösungsansätze ihrer Produktionsabläufe holen sowie sich generell über verschiedene Methoden der Ressourceneffizienz im Unternehmen informieren. Zum anderen hatte das Projektteam der Studie die Möglichkeit detailliert in die noch bestehenden Probleme der unterschiedlichen Branchen Einsicht zu gelangen, um daraus weitere Ansatzpunkte für explizite Lösungsvorschläge zu erhalten.

Im Anschluss an die kleineren Workshopgruppen versammelten sich alle Teilnehmer wieder im Plenum, wo die Ergebnisse von den Moderatoren vorgestellt wurden und Herr Klaus-Peter Krista noch einen kurzen Einblick in mögliche Fördermöglichkeiten für Unternehmen gab. Zur praktischen Abrundung der Veranstaltung folgte gegen Mittag eine ausführliche Besichtigung der Motorenfabrik Hatz GmbH & Co.Kg. Dabei hatten die Teilnehmer Gelegenheit, en detail die verschiedenen Aktivitäten der Firma Hatz in der Montage und in der Fertigung kennenzulernen und Aspekte der Ressourceneffizienz „am lebenden Objekt“ zu vertiefen.

Voll im Geiste der grenzüberschreitenden INTERREG-Projekte fand am Folgetag eine Veranstaltung mit österreichischen Unternehmen im benachbarten Ried im Innkreis statt.

In den folgenden Wochen wird das Projektkonsortium die Ergebnisse aus der Unternehmensbefragung zu einer Publikation verdichten und über ein Symposium der interessierten Öffentlichkeit und den Unternehmen präsentieren.