Unternehmerfrauen loten Kooperationsmöglichkeiten mit Hochschulen aus

Am Mittwoch, den 27.10.2021 waren die Unternehmerfrauen im Handwerk e.V. (UFH) zu Gast an der Hochschule Landshut, um sich über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit der Hochschule Landshut sowie den ostbayerischen Hochschulen zu informieren.

Unternehmerfrauen loten Kooperationsmöglichkeiten mit Hochschulen aus

Landshut. Am Mittwoch, den 27.10.2021 öffnete die Hochschule Landshut ihre Türen für die Unternehmerfrauen im Handwerk e.V. (UFH). Knapp 20 TeilnehmerInnen waren der Einladung an die Hochschule gefolgt, um sich über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit der Hochschule Landshut sowie den ostbayerischen Hochschulen zu informieren. Auch eine Führung über den Campus sowie der Besuch von zwei Laboren stand auf dem Programm.

Sowohl Unternehmen als auch die Hochschule Landshut können durch eine Kooperation in vielfältiger Weise profitieren, wie Marc Bicker, Leiter des Instituts für Transfer und Zusammenarbeit (ITZ) in seiner Begrüßung der TeilnehmerInnen ausführte. Ob im Praxissemester, Projekt- oder Abschlussarbeit, die Studierenden können bereits innerhalb ihres Studiums die Luft der Praxis schnuppern, ihr gelerntes Wissen und Know-how aber auch auf aktuelle Fragestellungen in den Unternehmen anwenden. Zusätzlich ermöglicht dies die Knüpfung erster persönlicher Kontakte, die bei der Suche nach einem Arbeitsplatz genutzt werden können. Dies durchaus bilateral: Auch die Unternehmen lernen frühzeitig potenzielle Nachwuchskräfte kennen. Die Hochschule bietet dazu vielfältigen Tätigkeitsfelder in der Ausrichtung an: Mittlerweile sind es rund 50 Studiengänge aus den Bereichen Technik, Wirtschaft, Soziale Arbeit und Interdisziplinäre Studien. Darüber hinaus bieten gemeinsame und finanziell durch verschiedene Fördermittelgeber finanzierte Forschungsaktivitäten im Besonderen für kleinere und mittelständische Unternehmen eine wertvolle Möglichkeit, um zusammen Innovationen zu schaffen.   

Durch das Projekt „Transfer und Innovation Ostbayern" (TRIO), das Miriam Maier (wissenschaftliche Mitarbeiterin TRIO) vorstellte, besteht zusätzlich die Möglichkeit, auch mit anderen ostbayerischen Hochschulen in Kontakt zu kommen bzw. zu kooperieren. Neben der Hochschule Landshut haben sich darin die OTH Regensburg, die OTH Amberg-Weiden, die TH Deggendorf, die Universität Passau und die Universität Regensburg sowie regionale Partner zusammengeschlossen. Ziel ist es, den Wissens- und Technologietransfer auszubauen. Der Austausch und der Kontakt zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft in der Region kann dadurch gestärkt werden.

Nach einem Rundgang über den zentralen Campus erhielten die BesucherInnen in zwei Laboren einen Einblick von der modernen technischen Ausstattung der insgesamt rund 80 Labore an der Hochschule Landshut. Im Labor für Energiewirtschaft und -technik zeigte dessen Leiter, Prof. Dr. Stefan Arlt den UFH das komplexe Zusammenspiel von Energiemessung- und Erzeugung (u.a. Photovoltaik, solare Stromerzeugung und Brennstoffzelle) in Kombination mit einer Wetterstation. Die Studierenden der Hochschule Landshut hätten hier optimale Bedingungen, um Einsparpotentiale und Verbesserungen zu erforschen und auszuarbeiten, die später für die Wirtschaft von großem Nutzen sein können. Ebenso stellt Prof. Dr. Arlt eine neuartige Methode zur Erfassung des Gasverbrauchs mittels Laser und Fotografie vor.

Im „IoT Innovation Lab“, gab Laborleiter Prof. Dr. Abdelmajid Khelil den BesucherInnen einen Einblick in das große Entwicklungspotenzial, das durch das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) entstanden ist.  Das IoT verbindet physische Objekte mit der virtuellen Welt. Es werden intelligente Geräte und Maschinen miteinander und mit dem Internet vernetzt. Diese Gegenstände erfassen relevante Informationen über ihre unmittelbare Umgebung, analysieren diese und verknüpfen sie. Im IoT Innovation Lab beschäftigen sich die Mitarbeitenden und Studierenden mit den Potenzialen und Nutzen von Künstlicher Intelligenz, verschiedenen Vernetzungsmöglichkeiten und der Digitalisierung von Gebrauchsgegenständen. Um dies zu veranschaulichen, zeigte Prof. Dr. Khelill den Gästen einige Praxisbeispiele, u.a. auch eine Speise-Gabel, die Verwendungsdaten speichert und überträgt. Sie könne in der Altenpflege nutzenbringend verwendet werden, so Khelil. Ebenso stellte er einen intelligenten Mülleimer vor, der Daten über den Füllgrad erfasst und weitergibt. Durch eine gezielte Leerung nur bei Bedarf, könnten zukünftig Reinigungskosten gespart werden. 

In einer abschließenden Frage- und Diskussionsrunde wurden Schnittstellen zwischen dem Handwerk und der Hochschule erörtert. Frau Manuela Nemela, Sprecherin der Unternehmensfrauen, zeigte sich angetan vom Campus und den modern ausgerüsteten Laboren: „Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, denen oft Know-how oder einfach die technische Ausstattung fehlt, um neue innovative Geschäftsideen umzusetzen, bietet die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und speziell der Hochschule Landshut vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit, dies vom wertvollen Potenzial der AbsolventInnen als MitarbeiterInnen von morgen bis hin zum gemeinsamen Forschungsprojekt“. Mit Dank verbunden für einen spannungsreichen Abend und der Verabredung für einen weiteren Austausch endete der Besuch.

Die UFH sind in der Weiterbildung aktiv tätig. Ziele der monatlichen Treffen sind neben der Netzwerkbildung auch fachliche Kompetenzen der Unternehmerfrauen zu stärken und eine betriebsnahe Fortbildung zu ermöglichen. Interessierte Frauen sind jederzeit herzlich eingeladen, siehe auch www.unternehmerfrauern-bayern.de/Landshut. Anfragen an Manuela Nemela, Telefon 0871/ 71438.