Oberflächenmessung vereinfacht

Hochschul-Alumnus Simon Hartel entwickelt in seiner Masterarbeit neues Verfahren zu Fehlerkontrolle und erhält dafür den Kulturpreis Bayern

Die Hochschule Landshut freut sich über den Erfolg ihres Alumnus Simon Hartel, der am Donnerstag den Kulturpreis in der Kategorie Wissenschaft bekommen hat. Ausgezeichnet wurde Hartels Masterarbeit im Bereich Elektrotechnik, die er im Rahmen eines von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Forschungsprojekts in Kooperation mit dem Ortenburger Messtechnik-Spezialisten Micro-Epsilon verfasst hat. Wegen des Lockdowns fand die Preisverleihung erstmals in einem digitalen Format statt. Der Kulturpreis wird von der Bayernwerk AG verliehen und ist mit 2000 Euro dotiert.

Hartel hat erst vor kurzem seinen Master im Studiengang Elektrotechnik erfolgreich abgeschlossen. In seiner Abschlussarbeit, die Prof. Dr. Christian Faber gemeinsam mit seiner Doktorandin Hanning Liang betreute, befasste sich Hartel mit einem hochpräzisen Verfahren zur Vermessung und Fehlerkontrolle spiegelnder Oberflächen – der sogenannten „phasenmessenden Deflektometrie“. Diese kommt in der Industrie zum Beispiel bei der Kontrolle von Gleitsichtgläsern für Brillen, Kfz-Karosserieteilen und Smartphone-Displays zum Einsatz. Bei dem Verfahren sind bislang mehrere Kameraaufnahmen mit unterschiedlichen Beleuchtungen erforderlich, während derer sich die zu prüfenden Objekte nicht bewegen dürfen.

Ergebnisse sprechen für sich

Will man eine Prüfung durchführen, während die Gegenstände auf einem Fließband zum nächsten Produktionsschritt fahren, so treten aufgrund fehlender Informationen Mehrdeutigkeiten bei der Auswertung auf.  Simon Hartel hat in seiner Arbeit eine kontextbetrachtende Methode zur Auflösung dieser Mehrdeutigkeiten entwickelt. Faber zeigte sich stolz und beeindruckt über den großen Erfolg seines Schützlings. „Herr Hartel hat viel Fleiß und Engagement in seine Masterarbeit gesteckt. Er hat nicht nur gezeigt, warum das zu Beginn der Arbeit von mir ursprünglich vorgeschlagene Verfahren nicht gut funktioniert, sondern hat sich als Alternative eine eigene – deutlich bessere – Lösung ausgedacht“, so Faber. Das Ergebnis spreche für sich. „Die von ihm entwickelte Methode löst ein wichtiges Problem in unserem Forschungsprojekt zur Prüfung von blanken Oberflächen in Bewegung.“

Der 24-jährige Elektrotechniker wurde nach seinem Abschluss von Micro-Epsilon übernommen und plant im Rahmen eines weiteren Forschungsprojekts mit der Hochschule Landshut dort auch seine Doktorarbeit in der optischen 3D-Messtechnik zu schreiben. „Die Auszeichnung mit dem Kulturpreis ist eine große Ehre“, betonte Hartel. „Die Bronze-Statue wird künftig auf meinem Schreibtisch stehen und mich motivieren, immer weiterzumachen um meine Ziele zu erreichen.“ Hartel dankte vor allem auch seinem Betreuer, Prof. Faber, für die konstruktive und sehr enge Zusammenarbeit: „Ich bin mir sicher, dass diese auch künftig so weiterlaufen wird.“

Foto: Simon Hartel

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