Cloud-Lösungen: Verantwortung für IT-Sicherheit bei Unternehmen

Die Digitalisierung stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen in der IT-Sicherheit, dies besonders durch Cloud-Lösungen, wie die jüngste Veranstaltung der Reihe „Digitalisierung und Transformation" am 30.01. an der Hochschule Landshut zeigte.

Das Thema der Veranstaltung an der Hochschule Landshut lautete „IT-Sicherheit von Industrieanlagen“. Die große Resonanz von rund 90 TeilnehmerInnen, viele aus klein- und mittelständischen Unternehmen, zeigt die große Bedeutung des Themas für die Wirtschaft. Dabei betonten die Referenten Dr. Thomas Pröll von der Siemens AG und Prof. Dr. Johann Uhrmann von der Hochschule Landshut die hohe Eigenverantwortung und damit das in den Unternehmen erforderliche Know-how, um einen hohen Standard an IT-Sicherheit erreichen zu können.

In seiner Begrüßung hob Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel die Bedeutung des Wissens- und Technologietransfers hervor. Die Hochschule Landshut engagiere sich in diesem Bereich seit vielen Jahren intensiv. Dies auch im hochschulübergreifenden Netzwerk INDIGO (Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern), das mit insgesamt rund 220 WissenschaftlerInnen vielfältige Ansätze für den Transfer im Bereich der Digitalisierung biete. Er bedankte sich bei den Vertretern von INDIGO und des Zentrums Digitalisierung.Bayern (ZD.B) für die Unterstützung der Veranstaltung. Das Ziel des ZD.B, des größten Digitalisierungszentrums Deutschlands, wie Dr. Klaus Funk (ZD.B) erklärte, sei es, Synergieeffekte zu nutzen, Forschung, Industrie und auch die Start-up-Szene miteinander zu vernetzen.

„Cloud-Lösungen können sicher, aber auch unsicher sein“, betonte Prof. Dr. Johann Uhrmann von der Fakultät Informatik an der Hochschule Landshut, in seinem Vortrag „Informationssicherheit von der Fertigungsanlage zur Public Cloud“. Die Grundforderungen von Informationssicherheit seien Vertraulichkeit, Integrität der Daten und Verfügbarkeit. Dass eine Cloud nicht administriert werden müsse, hält Prof. Dr. Uhrmann für einen Mythos. Entgegen dem Wunsch nach Personaleinsparung bei Unternehmen, sei sogar zusätzliches IT-Spezialwissen erforderlich. Sicherheitslücken durch laienhafte Cloud-Nutzung stellen ein großes Risiko dar.

Gerade im Bereich von Cloud-Lösungen ist für die Industrie eine enorme Dynamik zu beobachten, wie Prof. Dr. Christian Seel, wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltungsreihe, in seiner Einführung erläuterte. Dabei sei das Thema IT-Sicherheit von besonderer Bedeutung. Die zunehmende Vernetzung, Cloud-Systeme und Internet of Things (IoT) würden zusätzliche Anforderungen an die IT-Sicherheit stellen.

Dass gerade die Vernetzung und die zunehmende Zahl an Protagonisten Auswirkungen auf die IT-Security haben, zeigte Dr. Thomas Pröll (Siemens AG – Research an Development for Digitalization and Automation) in seinem Vortrag „IoT Security – A Joint Approach”. Auch er betonte, dass jeder Anwender selbst für die IT-Sicherheit seiner Cloud-Lösung verantwortlich sei. Durch die engere Vernetzung werden auch die Abhängigkeiten größer, wie er erklärte. Das Handling von Schwachstellen und im schlimmeren Fall von bereits eingetretenen Schadensfällen und Computerforensik stellt für ihn den Arbeitsalltag dar.

Die vielen interessierten Fragen im Anschluss an die Veranstaltung zeigten, dass das Thema IT-Sicherheit für die Unternehmen eine große Herausforderung darstellt, mit der sie sich intensiv befassen. Die nächste Veranstaltung der Reihe "Digitalisierung und Transformation", organisiert vom Institut für technologiebasierte Zusammenarbeit der Hochschule, wird im Sommer 2019 stattfinden.  


Fotos: Hochschule Landshut
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