Online-Podiumsveranstaltung: 150 Jahre §218
150 Jahre § 218 ist ein Anlass, auf die Geschichte der Debatten und Positionen zum Schwangerschaftsabbruch zurückzublicken und gegenwärtige Diskurse zu sortieren. Interessant ist, dass Ende des 19. Jahrhunderts drei Entwicklungen zusammengetroffen sind. Mit der Reichsgründung 1871 wurde erstens das Strafrecht neu gefasst. Die jahrhundertelange wechselvolle Geschichte des Umgangs mit Schwangerschaftsabbruch fand damit eine strafrechtliche Verankerung, die frühere Regelungen, die in Teilen höhere Strafen vorsahen, vereinheitlichte. Zeitgleich begann zweitens mit den sich formierenden Frauenbewegungen eine Debatte um Selbstbestimmung und reproduktive Rechte. Drittens wurde in dem um die Jahrhundertwende entwickelten neuen Berufsfeld Soziale Arbeit der Blick auf die Not ungewollt schwangerer Frauen, alleinerziehender Mütter und nichtehelich geborener Kinder gerichtet. Die fachlichen Konzepte und wissenschaftlichen Analysen zu ihrer Unterstützung und Begleitung sind bis heute bedeutsam.
Gegenwärtig werden Debatten um Schwangerschaftsabbruch in vielen Ländern kontrovers geführt. Einerseits sind in den letzten Dekaden reproduktive Rechte und sexuelle Selbstbestimmung im Völkerrecht verankert und in nationalen rechtlichen Kodizes gestärkt worden. Gleichzeitig formieren sich länderübergreifend rechtspopulistische und rechtsextreme Bewegungen, die mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch eine Rücknahme von sexuellen und reproduktiven Selbstbestimmungsrechten und die Rückkehr zu als traditionell verstandenen Familienmodellen anstreben. Die aktuelle Frage einer ausreichenden gesundheitlichen Versorgung stellt sich gerade in Bayern durch einen erheblichen Rückgang medizinischer Angebote und mangelnder Ausbildungsstrukturen für Schwangerschaftsabbruch. Für die Beratungsarbeit ist ein fachlich angemessener Umgang mit dem widersprüchlichen gesetzlichen Auftrag von Ergebnisoffenheit einerseits und Lebensschutz andererseits immer wieder zu überprüfen. Die Podiumsdiskussion lädt ein zu informierten Rück- und Ausblicken auf Kontroversen, die auch nach 150 Jahren nicht an Schärfe verloren haben.
Podiumsgäste
Teresa Bücker, Journalistin und Autorin
Kristina Hänel, Fachärztin für Allgemeinmedizin
Dr. Gisela Notz, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin
Sabine Simon, Stellvertr. Vorsitzende der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft der staatlich anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen in freier Trägerschaft
Moderation
Thoralf Fricke, Landesverband pro famila Bayern
Prof. Dr. Barbara Thiessen, Hochschule Landshut, Fakultät Soziale Arbeit
Hinweis
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Anmeldung
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