BMBF-Verbundprojekt Demenz-Context Landshut (DemConLA)

Beim 2. Projektworkshop des BMBF-Verbundprojektes „Demenz-Context Landshut“ wurden kürzlich die zentralen Ergebnisse einer Bestandserhebung zum Entlastungsangebot für Angehörige von Demenzkranken präsentiert. Das von Prof. Dr. Hubert Beste geleitete Vorhaben (Fakultät Soziale Arbeit) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einem Volumen von 312.000 Euro gefördert.

Beim 2. Projektworkshop des BMBF-Verbundprojektes „Demenz-Context Landshut“ wurden an der Hochschule Landhsut kürzlich die zentralen Ergebnisse der im September durchgeführten Bestandserhebung zum Entlastungsangebot für Angehörige von Demenzkranken präsentiert. Das von Prof. Dr. Hubert Beste geleitete Vorhaben (Fakultät Soziale Arbeit) wird im Rahmen der Förderlinie SILQUA-FH 2012 (Soziale Innovationen für mehr Lebensqualität im Alter) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einem Volumen von 312.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren ab dem 01.07.2012 gefördert. Als wissenschaftliche Mitarbeiter fungieren Anja Wiest und Dimitrios Zagoudis.

Ziel des Vorhabens ist der Aufbau und die Erprobung eines lokalen Netzwerksystems zur Beratung und Unterstützung von Angehörigen Demenzkranker in der Stadt Landshut. In diesem Rahmen soll ein Vier-Säulen-Programm realisiert werden, das aus folgenden Elementen besteht: (1) Ausbau eines Tagesstättensystems für demenzkranke Menschen; (2) Entwicklung eines flexiblen Betreuungssystems zur Entlastung von Angehörigen Demenzkranker; (3) Entwicklung eines flexiblen Betreuungssystems für Angehörige unter besonderer Berücksichtigung der Frühdemenz; (4) Aufbau eines Vernetzungssystems stationärer, teilstationärer und ambulanter Versorgung von Demenzkranken unter den Bedingungen aktiver Angehörigenbeteiligung.

Für die konzeptionelle Entwicklungsphase werden insgesamt drei Forschungsjahre (07/2012 bis 06/2015) zugrunde gelegt. Nach einer 3-monatigen Einführungsphase erfolgt der Aufbau des Vier-Säulen-Programms mit 21 Monaten, das im dritten Forschungsjahr erprobt wird. Aufbau und Erprobung des integrierten Verbundsystems werden durch eine wissenschaftliche Begleitstudie flankiert, die das Konzept der methodischen Triangulation verfolgt. Mittels vollstandardisierter Befragung wird in drei Wellen die nachgefragte Unterstützungsfunktion der Angehörigen Demenzkranker erhoben (Längsschnittdesign).

Ergänzt wird dieser Zugriff durch vier qualitativ unterschiedliche Fallstudien: (a) ambulante Versorgung, (b) teilstationäre Versorgung, (c) stationäre Versorgung, (d) Versorgungsmix. Angestrebt werden Aufbau, Erprobung und Weiterentwicklung eines Demenz-Context Landshut (DemConLA), der als integriertes Verbundsystem für Angehörige von demenzkranken im mittelstädtischen Raum figuriert. In Kooperation mit der Fakultät Betriebswirtschaft und den maßgeblichen Trägern (Alzheimer Gesellschaft e.V., Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Landshut e.V., Bezirkskrankenhaus Landshut, Caritasverband Landshut e.V., Diakonisches Werk Landshut e.V., Landshuter Netzwerk e.V.) soll ein Verbundsystem für Angehörige von Demenzkranken entwickelt werden, das auf vergleichbare strukturierte Regionen bundesweit übertragbar ist. Kurzfristig sollen zunächst die enge Vernetzung sowie der intensive Informationsaustausch der Kooperationspartner erreicht werden. Mittelfristig soll das Unterstützungssystem DemConLA implementiert und evaluiert werden, um die Funktionstüchtigkeit und Effektivität des Angebots einer praktischen Testung zu unterziehen. Langfristig soll das ständig weiter zu entwickelnde Angebotsmodell als Gesundheits-Cluster für entsprechende Aktivitäten fungieren. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis soll zur Profilierung neuer Berufsfelder beitragen („Employability“).