Auftaktveranstaltung des Forschungs- und Praxisverbundes

„Inklusion an Hochschulen und barrierefreies Bayern“ am 08.05.2017 in Würzburg

Seit Januar 2017 arbeiten sechs bayerische Universitäten und Hochschulen am Forschungs- und Praxisverbund „Inklusion an Hochschulen und barrierefreies Bayern“ mit dem Ziel, inklusionsorientierte Prozesse zusammenzuführen und zu begleiten, praxisorientierte Forschung auszubauen, neue Lehrformen zu entwickeln und Handlungsempfehlungen auszusprechen. Nach intensiver Vorbereitung fand am Montag den 08.05.2017 nun die Auftaktveranstaltung des Verbundes an der Julius-Maximilian Universität Würzburg statt, in deren Rahmen auch das Teilprojekt „Gehörlos studieren in Bayern“ (Prof. Benner/Prof. Dannenbeck/Carmen Böhm) vorgestellt wurde.

Staatssekretär Bernd Sibler stellte in seinen Grußworten die Bedeutung des Themenspektrums Inklusion und Hochschulbildung vor dem Hintergrund des Regierungsprogramms „Bayern barrierefrei 2023“ heraus und verwies mit Blick auf die Themenvielfalt der Verbundprojekte auf die Komplexität des Inklusionsbegriffes, der mehr bedeuten müsse als bloße bauliche Barrierefreiheit. Irmgard Badura gab den anwesenden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis in ihrem Impulsvortrag „barrierefrei studieren – Aufgaben von Politik und Hochschulen“ den Anstoß mit auf den Weg, den Blick auch in die Universitäten und Hochschulen selbst zu richten, da dort nach wie vor kaum Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Behinderung anzutreffen seien. Bezugnehmend auf das Leitmotiv der Disability Studies „Nichts ohne uns über uns!“ übergab sie das Wort anschließend den Teilprojekten, die ihre Vorhaben in prägnanten Inputs vorstellten. Neben Projekten zu Gelingensbedingungen inklusiver Hochschulbildung und Weiterbildungen (Universität Würzburg), der Zugänglichkeit von Kultureinrichtungen (Universität Bayreuth) und der architektonischen Barrierefreiheit im öffentlichen Raum (HAW München), der Entwicklung eines multimedialen Leitsystems für Hochschulen (HAW Ansbach) und barrierefreien digitalen Lehrformen (THD Deggendorf) ist auch die Hochschule Landshut mit einem Projekt vertreten. Die Vorstudie „Gehörlos studieren in Bayern“, geleitet von Prof. Dr. Uta Benner und Prof. Dr. Clemens Dannenbeck verfolgt das Ziel, die derzeitige Bildungssituation gehörloser Menschen in Bayern zu beleuchten und Implikationen für eine inklusionsorientierte Hochschulgestaltung abzuleiten. Laut Carmen Böhm, wissenschaftlicher Mitarbeiterin im Projekt, gehe es darum, gehörlose Menschen als Expertinnen und Experten ihrer Erfahrungswelt und als Subjekte der Forschung zu achten und entsprechend auf diese zu reagieren.

Ziel des Verbundes, der ein Jahr lang durch den bayerischen Landtag finanziert wird, ist es, mit Hilfe der so gesetzten Impulse die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben weiter voranbringen, auch über Bayern hinaus.