Von Gebärdensprache, Robotern und Innovation

Drei Dozierende hielten Antrittsvorlesungen an der Hochschule Landshut

„Um Probleme zu lösen, muss man aus seiner gewohnten Denkweise ausbrechen. Dabei helfen Kreativitätstechniken“, sagte Prof. Andrea Badura in ihrer Antrittsvorlesung am Montag an der Hochschule Landshut. Die Professorin für Industriegütermarketing & Technischen Vertrieb zeigte, wie der richtige Umgang mit Kreativität beispielsweise zu Innovationen und neuen Entwicklungen in Unternehmen führen kann. Essenziell sei dabei: „Die Anwender müssen wissen, wie sie mit den Methoden umgehen müssen und was sie damit erreichen können.“

Forschungsfeld Gebärdensprache

Ihre Kollegin Prof. Dr. Uta Benner gab in ihrer Antrittsvorlesung einen Überblick über die Geschichte der Gebärdensprache. Die Linguistin erklärte, dass jahrhundertelang die irrige Meinung herrschte, gehörlose Menschen seien nicht lernfähig. Erst im 16. Jahrhundert begann die Gehörlosenbildung in Europa. „Trotzdem war die Gebärdensprache immer noch der gesprochenen Sprache untergeordnet“, so Benner. Das änderte sich erst 1960, als wissenschaftlich gezeigt wurde, dass Gebärdensprache eine vollwertige Sprache mit Grammatik und Syntax ist. „Seitdem hat sich auch die Forschung auf diesem Feld entwickelt“, so Benner. 2002 wurde die deutsche Gebärdensprache als eigenständige Sprache in Deutschland anerkannt – woraufhin sich auch der Beruf Gebärdensprachdolmetscher professionalisierte. Benner leitet den Studiengang Gebärdensprachdolmetschen an der Hochschule Landshut – eine von deutschlandweit sechs Universitäten, die dieses Studium anbieten.

Prof. Dr. Jörg Mareczek von der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen bot am Montag einen Einblick in die Welt der Roboter. Der erste Industrieroboter beispielsweise wurde 1954 patentiert: ein sogenannter Manipulatorarm, der später bei General Motors KfZ-Karosserien zusammenschweißte. Doch Roboter können heute weit mehr: Manche Maschinen können Bomben entschärfen, unterstützen bei komplizierten Operationen oder bringen als Drohnen automatisch Pakete vor die Haustür. Andere Roboter können als Außenskelett gelähmten Menschen helfen, wieder gehen zu können. Mareczek baut derzeit ein Robotiklabor an der Hochschule auf.

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