Ein Zeichen setzen

Kulturpreis der 6. Deutschen Kulturtage der Gehörlosen geht an Prof. Sabine Fries von der Hochschule Landshut.

Bei den Deutschen Kulturtagen der Gehörlosen in Potsdam wurde Prof. Sabine Fries, die als deutschlandweit einzige gehörlose Professorin an der Hochschule Landshut im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen tätig ist, einer der Kulturpreise verliehen. Dieser Kulturpreis geht an Menschen, die einen besonderen Beitrag zum Wohl der Gebärdensprachgemeinschaft geleistet haben und mit ihrem Engagement zur Verbesserung der Lebensumstände Gehörloser beitragen.

Neben ihrem stetigen Einsatz als Professorin, angehende GebärdensprachdolmetscherInnen auszubilden und somit dem Mangel an qualifizierten DolmetscherInnen Abhilfe zu schaffen, leistet Sabine Fries auch in weiteren Bereichen wichtige Beiträge, von denen die Gehörlosengemeinschaft profitiert. So forscht sie beispielsweise aktuell als Pionierin zum bislang wenig untersuchten und doch so relevanten Thema „Gewalterfahrungen gehörloser Frauen“. Für dieses Engagement und für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Deutschen Gehörlosen-Bund e.V., zuletzt als Präsidiumsmitglied und Frauenbeauftragte wurde sie mit dem Kulturpreis geehrt.

Die Hochschule Landshut ist stolz darauf, durch das besondere Engagement einzelner Menschen wie Sabine Fries ein Zeichen setzen zu können – dafür, dass hier die Gehörlosenkultur als inklusiv und gleichwertig betrachtet wird – mit Gebärdensprache.

Potsdam hatte sich unter dem Motto „Unsere Kultur mit Gebärdensprache: inklusiv und gleichwertig“ im Mai für drei Tage in eine kleine Gehörlosen-Stadt verwandelt. 2.500 TeilnehmerInnen tauchten ein in drei Tage voller gebärdensprachlicher Kunst, Poesie und Theater und diskutierten aktuelle politische Themen, die die Gebärdensprachgemeinschaft nicht nur in Deutschland bewegen.

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