Ingenieurin und dann ein Traineeprogramm bei einem internationalen Unternehmen – ein klasse Einstieg

Eine ehemalige Absolventin berichtet von ihrem Berufseinstieg während des dritten Studentinnennetzwerktreffens

„Unser Studentinnennetzwerktreffen hat das Ziel, Frauen aus technischen Studiengängen miteinander zu vernetzen, den Austausch untereinander zu fördern und Karrieremöglichkeiten für Frauen in technischen Berufsfeldern aufzuzeigen“, erläutert Petra Denk, Professorin und Frauenbeauftragte an der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen zum Einstieg des dritten Studentinnennetzwerktreffens.  

Das Netzwerktreffen wurde am 23. Mai 2019 in der Mittagspause angeboten – und wieder kamen zahlreiche Studentinnen der verschiedenen technischen Fakultäten. Veranstalter waren die Professorinnen und Frauenbeauftragten der Fakultäten der Hochschule, in denen technische Studiengänge angeboten werden: Petra Denk von der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Barbara Höling von der Fakultät Maschinenbau und Diana Hehenberger-Risse von der Fakultät Interdisziplinäre Studien.     

Bei dieser Veranstaltung stand der Lebenslauf und die Erfolgsgeschichte der ehemaligen Studentin der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Sabrina Retzer, im Vordergrund. Sie studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Fakultät. Jetzt arbeitet sie bei Texas Instruments, einem der größten US-amerikanischen Technologieunternehmen mit Sitz in Dallas, Texas. „Ich habe mir heute gerne ein paar Stunden freigenommen, um den Studentinnen der Hochschule Landshut mein Berufsbild vorzustellen“, sagt sie. „Es ist mir ein Anliegen, Studentinnen an der Hochschule ein Beispiel zu geben, was man als Frau mit einem technischen Studium alles anfangen kann.“ Nach ihrem Studienabschluss hatte Frau Retzer mehrere Joboptionen. Texas Instruments war jedoch das einzige Unternehmen, das ein Traineeprogramm anbot, für das sie sich dann entschied. Eine Wahl, die sie bis dato noch nicht bereut habe.  

„Ein Trainee-Programm ist wie eine praktische Ausbildung nach dem Hochschulabschluss“, erläutert Retzer. „Es vermittelt Berufseinsteigern wichtige Kenntnisse und Kompetenzen für den Karrierestart, oft bilden Unternehmen über das Traineeprogramm ihre Führungskräfte der Zukunft aus“, sagt sie. Sie selbst lernte als Trainee sowohl europäische Standorte als auch den Hauptsitz des Unternehmens in Dallas kennen. Durch diese internationalen Aufenthalte konnte sie sich ein weltweites Netzwerk aufbauen. Bereits während des Programms arbeitete Retzer wie alle Trainees bei Texas Instruments an herausfordernden Projekten. Dadurch lernte sie das breite Produktportfolio sowie die Kunden des Unternehmens kennen. Den finalen Einstieg wählte sie dann im technischen Vertrieb.  

„Diesen Werdegang und dieses Berufsbild könnte ich mir auch vorstellen“, sagt eine Studentin nach dem Vortrag. Dies ist ein Ziel der Veranstaltung. „Dieses Beispiel zeigt, dass Lebensläufe oder Role Models von Frauen in technischen Berufen dazu beitragen können, um Studentinnen zu motivieren“, findet Denk. „Sie können dazu inspirieren, das eigene Potential voll auszuschöpfen.“ Aus dem Grund sind gerade die Veranstaltungen an der Hochschule, die außerhalb des regulären Lehrangebots stattfinden, so wichtig. Durch direkten Kontakt mit den Unternehmen der Region, wie sie an der praxisorientierten Hochschule Landshut üblich sind, werden oftmals Initialzündungen ausgelöst, die den Werdegang der Studierenden positiv beeinflussen. Ähnlich war es auch bei Retzer. Sie kannte die Firma Texas Instruments schon von einer Exkursion aus ihrer Zeit als Studentin. Damals organisierte ihr Professor eine Besichtigungstour zum Standort des Technologieunternehmens in Freising.

Weitere Links zum Thema Frauenförderung finden Sie hier:  

Podiumsdiskussion „Frauen in MINT – wie gelingt es?“ Mo., 24.06.2019, 19 Uhr,  Hochschule Landshut, Raum C0 13. Weitere Informationen finden Sie hier.  

Lise Meitner und ‚ihre Töchter‘: Physikerinnen stellen sich vor. Aktuelle Ausstellung im Lichthof der Hochschule Landshut. Neben der Kernphysikerin Lise Meitner werden viele weitere Biografien deutscher und österreichischer weiblicher Role Models aus der Physik vorgestellt. Weitere Informationen hier.   

Bayern Mentoring ist ein Karriereförderprogramm speziell für Mädchen und junge Frauen vorrangig in MINT-Studien- und Berufsfeldern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Es ermöglicht einen guten Einstieg in Studium und Beruf. Weitere Informationen finden Sie hier.