Am 16. und 17. April 2018 fand am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen die Endrunde des NXP Cups für Europa, den Mittleren Osten und Afrika (EMEA) statt. Dieser Wettbewerb für Studierendenteams wird von der Firma NXP, einem der führenden Halbleiterhersteller insbesondere im Automobilbereich, seit sieben Jahren organisiert. Modellfahrzeuge im Maßstab von 1:18 treten auf einer vorab unbekannten Rennstrecke gegeneinander an. Es gewinnt das Team, welches die Strecke in der kürzesten Zeit durchfährt, ohne die Strecke zu verlassen. Jedes Team hat drei Versuche, wobei die Zeit des ersten erfolgreichen Durchfahrens gewertet wird.
Die Fahrzeuge fahren komplett autonom, das heißt, während des Rennens haben die Studierenden keine Möglichkeit, das Fahrzeug zu beeinflussen. Das von einer Kamera erfasste Bild der Fahrbahn wird von einem Minicomputer ausgewertet und ist die Grundlage für die Berechnung von Lenk- und Geschwindigkeitsbefehlen. Herausforderungen sind bei diesem Wettbewerb Kreuzungen und Hügel, weil dort das Fahrzeug plötzlich für eine gewisse Zeit keine Fahrbahnmarkierungen sieht.
In sechs Vorausscheiden wurden aus mehr als 110 Teams die Besten ermittelt, die sich zum Europawettbewerb in Erlangen trafen. Nach einem Tag Training, welches zum Abstimmen der Parameter auf die örtlichen Gegebenheiten genutzt wird, mussten die Teams zeigen, wie gut ihre Fahrzeuge die Anforderungen erfüllen.
Die 61 Meter lange Strecke wurde gleich im ersten Versuch vom Team der Hochschule Landshut in 22,5 Sekunden fehlerfrei durchfahren, was der schnellsten Zeit entsprach und den Europatitel bedeutet. Die anderen Teams folgten mit mehreren Sekunden Abstand. Dass die Aufgabe keineswegs einfach ist, zeigt die Tatsache, dass nur die Hälfte der Fahrzeuge das Ziel ohne Verlassen der Fahrbahn erreichte.
Der Wettbewerb wurde live über das Internet übertragen, so dass Studierende, Lehrkräfte und Freunde die Möglichkeit hatten, das Geschehen live zu verfolgen und die Teams – wenn auch nur virtuell – anzufeuern. Für alle, die das Rennen noch einmal sehen wollen, gibt es zwei Links:
www.iis.fraunhofer.de/de/muv/2018/nxp-cup.html
Dabei sind die interessantesten Stellen ab 0:36:40 und 1:57:30 zu sehen.
Autor: Prof. Dr. Mathias Rausch