Mit agilen Projektmanagementansätzen zum Unternehmenserfolg

Auftakt einer neuer Seminarreihe an der Hochschule Landshut befasste sich mit Scrum und Kanban

Agile Projektmanagementansätze standen im Fokus der ersten Veranstaltung einer neuen Seminarreihe. "Expertenwissen Projektmanagement - Scrum und Kanban" lautete das Thema am 1. Juni 2016, in dem die Teilnehmer aus der Industrie wichtige Aspekte agilen Projektmanagements, wie transparente Planung, Statusermittlung und Steuerung, einzusetzen lernten. 

Im Rahmen der "IPIM Academy" bietet das Institut für Projektmanagement und Informationsmodellierung (IPIM) der Hochschule Landshut gemeinsam mit dem Institut für technologiebasierte Zusammenarbeit (ITZ) der Hochschule ein umfangreiches Seminarangebot für Fach- und Führungskräfte, die sich auf akademischem Niveau praxisnah und ergebnisorientiert weiterbilden wollen. Agiles Projektmanagement verspricht kundenorientierte, qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Ergebnisse sowie motivierte Teams" erläuterte Prof. Dr. Holger Timinger, bei seiner Themeneinführung. Er stellte das agile Projektmanagement sowie Vorgehensweisen wie Kanban und Scrum vor, ehe Prof. Dr. Christian Seel das Thema Scrum vertiefte und an Praxisbeispielen mit den Teilnehmern die Umsetzung übte. 

Traditionelle Projektmanagementmethoden bedienen sich eines sequenziellen Modells, das versucht, den Ablauf eines Projekts strikt, Stufe für Stufe, bis ins Detail zu planen. Kundenwünsche werden dabei am Projektbeginn erfasst, umgesetzt und am Ende auf Erfüllung geprüft. Gerade bei komplexen Projekten und bei Projekten mit unklaren oder sich ändernden Kundenwünschen stößt diese Art des Managements oft an seine Grenzen. Das agile Projektmanagement setzt dagegen auf Flexibilität und regelmäßiges Feedback des Kunden. So kann im Laufe eines Projekts erarbeitet werden, welche Ziele im Sinne eines maximalen Kundennutzens tatsächlich umgesetzt werden sollen und der Projektplan flexibel danach angepasst werden. Dies wird dadurch ermöglicht, dass im Zuge eines agilen Vorgehens nicht das gesamte Projekt im Detail von Anfang bis Ende durchgeplant wird, sondern nur die nächsten Phasen im Detail, der Rest hingegen nur grob. 

Eine Methode, um agiles Management umzusetzen, nennt sich Scrum. Darin definiert eine Vision das Projektziel, in sogenannten User Stories werden Features bzw. Aufgaben festgelegt, die anschließend in abzuarbeitende Aufgaben gepackt werden und der Umsetzungsaufwand eingeschätzt wird. Durch einige wenige Regeln wird ein mit allen erforderlichen Kompetenzen ausgestattetes Team in die Lage versetzt, selbstorganisiert und innerhalb fester Zeitspannen Arbeitsschritte zu erledigen oder bei Bedarf anzupassen. Die Umsetzung von Teilaufgaben erfolgt in sogenannten Sprints, das heißt fixen Zeitspannen. Die Methode verspricht die Minimierung von Risiken und schnell vorzeigbare und evaluierbare Ergebnisse bei hoher Selbstverantwortung des gesamten Projektteams. In der täglichen Praxis der Projektarbeit sorgen Kanbanboards für eine hohe Motivation der Beteiligten. Dabei werden für alle sichtbar an Tafeln Aufgaben, Status sowie Verantwortlichkeiten definiert. 

Nach der Vermittlung der theoretischen Kenntnisse konnten die Teilnehmer am Beispiel einer zu organisierenden "Landshuter Projektmanagement-Messe" die praktische Umsetzung des Erlernten erproben. Dabei wurde schnell deutlich, dass schon die Definition und die Priorisierung von Arbeitspakete bei unterschiedlichen Meinungen zeitaufwändig sein kann. "Dies zeigt auch, dass trotz des Teamgedankens die Führungsrolle in der Gruppe von grundlegender Bedeutung ist", wie Prof. Dr. Seel zusammenfasst. 

Das Thema Führen steht daher auch im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung der Seminarreihe: "Führung in Projekten - Steuerung ohne disziplinarische Macht", lautet am 8. Juli 2016 das Thema. Den Abschluss der Reihe bietet eine Veranstaltung am 21. Oktober 2016, sie befasst sich mit "Geschäftsprozessmanagement - Prozessmodellierung mit BPMN 2.0". 

Weitere Informationen und Anmeldung unter http://weiterbildung.ipim.institute.