Erfolgreicher Transfer im Arbeitskreis „Taktische Logistikplanung“ – Reduktion der Durchlaufzeit um 75 %

Bereits ein Jahr vor Projektende kann ein erstes positives Fazit gezogen werden: das seit Projektbeginn am Arbeitskreis „Taktische Logistikplanung“ teilnehmende mittelständische Unternehmen Heinzinger electronic GmbH aus Rosenheim konnte durch die Anwendung der transferierten Planungsmethoden die Durchlaufzeit in der Produktion um 75 Prozent, von 2 Wochen auf 0,5 Wochen pro Großgerät, eigenständig reduzieren. Doch was bewegte den Geschäftsführer, Herr Werndl, am Arbeitskreis teilzunehmen und was war prägend für ihn?

Der Arbeitskreis „Taktische Logistikplanung“ des EFRE-Technologietransferprojekts „Kompetenznetzwerk Intelligente Produktionslogistik (KIP)“, welcher von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Frau Weindl und Herrn Prof. Dr. Schneider geleitet wird, fokussiert die Vision klein- und mittelständische Unternehmen zu einer intelligenten taktischen Logistikplanung zu befähigen. Grundsätzlich beschäftigt sich die taktische Logistikplanung mit der Ausgestaltung des Logistiksystems und der dazugehörigen Prozesse. Intelligent meint hierbei mitunter eine ganzheitliche Logistikplanung. Ganzheitlich bedeutet, dass alle Planungsphasen – Kommunikationsfluss, Materialfluss, Informationsfluss, Kapitalfluss – und dafür notwendige Planungswerkzeuge berücksichtigt werden.

Bereits ein Jahr vor Ende des Projekts kann Herr Prof. Dr. Schneider ein erstes positives Fazit ziehen: „Es ist erfreulich, dass einer unserer Teilnehmer bereits vor Projektende mit Hilfe unseres Transfers sehr erfolgreich eine Optimierung im Unternehmen eigenständig durchführen konnte.“

Konkret ist hierbei das am Arbeitskreis „Taktische Logistikplanung“ teilnehmende mittelständische Unternehmen Heinzinger electronic GmbH aus Rosenheim gemeint. Herr Werndl, Geschäftsführer der Heinzinger electronic GmbH, hat sich dazu entschlossen, den Arbeitskreis „Taktische Logistikplanung“ zunächst nur auszuprobieren, da er eigentlich gerade mit der Umgestaltung seiner Produktion zeitlich stark eingebunden war.

Schon nach den ersten beiden Arbeitskreisen, in welchen die Wertstrommethode und die produktionslogistischen Verschwendungsarten transferiert wurden, war er begeistert. „Meine Denkweise als Entscheider in der Produktionslogistik hat sich dadurch vollständig geändert. Besonders die „5 Why“-Methode war prägend für mich. Ich gehe heute oft durch mein eigenes Unternehmen und hinterfrage wahrgenommene Symptome, um die wahren Ursachen der Probleme zu identifizieren und zu lösen. So wurde aus dem anfänglichen „Ausprobieren des Arbeitskreises“ eine regelmäßige Teilnahme. Zudem betont Herr Werndl: „Es war ein Glücksfall, dass ich meine Planungen im eigenen Unternehmen mit den Arbeitskreisen parallelisieren konnte“.

Hilfreich war für ihn der angebotene Mix an Transfermethoden im Arbeitskreis. So lernte er beispielsweise mit dem Thema „Von der Werkstatt zur Fließfertigung“ anhand eines Planspiels sehr praxisnah die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Materialflusskonzepte kennen. Dies ermöglichte ihm einen vereinfachten Übertrag auf die eigene Fertigung. Zudem verdeutlichte ihm die Schaltbau GmbH, ein impulsgebendes Großunternehmen des Projekts, dass auch er den Weg zu einer intelligenten Produktionslogistik schaffen kann.

Der erfolgreiche Beitrag zur Optimierung seiner Produktionslogistik durch den Arbeitskreis misst sich nicht nur in Herrn Werndls Begeisterung für den Arbeitskreis „Taktische Logistikplanung“, sondern auch durch die erhebliche Reduktion der Durchlaufzeit in seinem Unternehmen. So konnte die Firma Heinzinger electronic GmbH unter anderem durch die Anwendung der transferierten Planungsmethoden die Durchlaufzeit in der Produktion um 75 Prozent, von 2 Wochen auf 0,5 Wochen pro Großgerät, reduzieren. Herr Werndl brachte sein Unternehmen dadurch auch ein Stück näher an seine Vision „Weiß“. Die Farbe „Weiß“ assoziiert er unter anderem mit hell, klar, deutlich, sauber, ordentlich, gepflegt, strukturiert, genau und präzise. Dies zeigt sich auch am Vergleich der Bilder vor und nach der Optimierung in der Produktionslogistik, vgl. Bild 1. Das Beispiel von Heinzinger electronic GmbH bestätigt somit den Erfolg des Transfers im Arbeitskreis „Taktische Logistikplanung“. Gleichzeitig bestärkt es das Technologiezentrum Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Zukunft weiter kleine und mittelständische Unternehmen dabei zu unterstützen an einem Hochlohnstandort, wie Deutschland, wettbewerbsfähig zu bleiben.