Wichtiger Schritt hin zur Energiewende

Forschungsteam der Hochschule Landshut erhält Patent für neuartige Betriebsstrategie für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

Mit ihrem Forschungsschwerpunkt Energie hat sich die Hochschule Landshut vor allem einem Ziel verschrieben: die Energiewende aktiv mitzugestalten. Im Bereich „Intelligente Stromerzeugung und stabile Stromnetze“ konnte sich ein Forschungsteam der Hochschule vor kurzem über eine Patenterteilung freuen. Prof. Dr. Tim Rödiger, Georg Heyer, Barbara Poisl, Felix Gackstatter (alle Hochschule Landshut) und Fabian Herzog (Firma Wolf Heiztechnik) entwickelten die speichergeführte Anlagensteuerung für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

Die Patentanmeldung erfolgte im Rahmen des Projekts EKOSTORE, an dem das Forschungsteam von 2015 bis 2018 am Technologiezentrum Energie der Hochschule Landshut in Ruhstorf a. d. Rott arbeitete. EKOSTORE ist dabei die Abkürzung für „Hybride, dezentrale Eigenenergieversorgung durch die Systemkombination von Batteriespeicher, Photovoltaik und (Mikro/Mini-) Blockheizkraftwerk“.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich Energiesysteme mit Blockheizkraftwerk (BHKW), PV-Anlage sowie elektrischem und thermischem Speicher sinnvoll kombinieren lassen, so dass das Gesamtsystem einen möglichst hohen elektrischen Autarkiegrad erzielt und wirtschaftlich arbeitet. „Durch die Betriebsstrategie wird der Kraft-Wärme-Kopplungsstrom unmittelbar im Gebäude genutzt beziehungsweise im Batteriespeicher vorgehalten. Gleichzeitig wird im Vergleich zu konventionellen Betriebsweisen weniger PV-Strom ins Netz eingespeist und kann vor Ort genutzt werden“, erklärt Rödiger.

Photovoltaik und Blockheizkraftwerk als Einheit

Die Grundidee des Projekts war, die beiden relativ häufig auftretenden Systeme aus PV-Anlage mit elektrischem Speicher einerseits und BHKW mit thermischem Speicher andererseits zusammen als ein System arbeiten zu lassen. Dabei ist der Betrieb des BHKW nicht wie üblich auf den Wärmebedarf, sondern auf den Ladezustand des elektrischen Speichers ausgerichtet. Dafür wurden mit Hilfe eigens erstellter Simulationsmodelle Betriebsstrategien entwickelt und an einem dafür aufgebauten Prüfstand getestet. Untersucht wurde zudem, welche Anforderungen sich daraus an Speichertechnologien ergeben.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher zeigte sich sehr erfreut über das entwickelte Patent und gratulierte dem Forscherteam zu seiner wissenschaftlichen Leistung: „Mit unserer praxisnahen Forschung hier am Campus sowie an unseren Technologiezentren können wir wichtige Impulse für eine erfolgreiche Energiewende setzen.“ Eine Patenturkunde sei dabei der beste Beweis dafür, dass sich die Hochschule auf dem richtigen Weg befinde und ihrer Verantwortung in der Forschung sowie für die Gesellschaft nachkomme.