„Können Sie bitte lauter sprechen? Ich habe Sie nicht verstanden!“ Altersschwerhörigkeit gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Leben von Erwachsenen. Bleibt eine Schwerhörigkeit unbehandelt, kann sich das negativ auf verschiedene Aspekte des Lebens auswirken und die Lebensqualität beeinträchtigen. So empfinden Betroffene oftmals Frustration oder Scham, ziehen sich aus dem sozialen Umfeld zurück oder haben große Problem bei alltäglichen Aufgaben, wie z.B. beim Einkaufen, Arztbesuch und Telefonieren sowie in Gesprächssituationen mit mehreren Personen, beispielsweise in Restaurants oder bei Geburtstagsfeiern. Hier setzt das neue Forschungsprojekt HörTrain der Hochschule Landshut unter Leitung der beiden Professorinnen der Ingenieurpsychologie Dr. Bettina Williger und Dr. Nicole Maria Trübswetter an. Gemeinsam mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Martina Tyrach entwickeln sie ein digitales Trainingsprogramm für junge und alte Schwerhörende mit und ohne Hörgerät. Betroffene erlernen damit Anpassungsstrategien, die sie in ihren Alltag integrieren und dadurch ihre Lebensqualität steigern können. Der Vorteil dabei: Die Nutzerinnen und Nutzer können das Training selbständig durchführen, so dass kein geschultes Fachpersonal nötig ist. Das Projekt läuft bis Dezember 2026 und wird vom Bayrischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur mit über 296.000 Euro gefördert.