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Wissenschaft meets Gründerzentrum – Die Zukunft gemeinsam gestalten

Wie kann ich aus meiner wissenschaftlichen Tätigkeit heraus gründen? Lohnt sich das? Was gibt es zu beachten und wer sind meine Ansprechpartner*innen? Zu diesen und weiteren Fragen trafen sich am 20. Januar 2023 im Landshuter Gründerzentrum LINK Vertreter der Hochschulleitung mit etwa 25 wissenschaftlich Mitarbeitenden und Professor*innen der Hochschule Landshut.

Initiiert und organisiert wurde die Veranstaltung vom

Gründerzentrum der Hochschule Landshut in Zusammenarbeit mit dem

Forschungsreferat. „Die Veranstaltung ist ein erster Auftakt, um den Gründungsbereich und die Forschung zusammenzubringen, für das Thema Gründung zu sensibilisieren und gemeinsam herauszufinden, wie Forschungsergebnisse sinnvoll verwertet werden können,“so Prof. Dr. Martin Prasch zur Eröffnung des Events. Er ist Wissenschaftlicher Leiter des Gründerzentrums, Vorstandsmitglied im

LINK e.V. und führte als Moderater durch den Nachmittag.

Der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, betonte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit des Themas Gründung, vor allem im Hinblick auf das kürzlich in Kraft getretene Bayerische Hochschulinnovationsgesetz, das neue und größere Handlungsspielräume für Hochschulen ermögliche.

Prof. Dr. Marcus Jautze, Vizepräsident für Digitalisierung, Gründung und Weiterbildung, bestärkte diese Aussage und betonte, dass die Hochschule Landshut allen Forschenden und Studierenden anbieten möchte mit dem Thema Gründung und Unternehmertum unverbindlich in Berührung zu kommen, eigene Ideen reifen zu lassen und bei Bedarf aktiv zu unterstützen.

Der Vizepräsident für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Holger Timinger, zielte in seinem Grußwort vor allem auf die Entstehung disruptiver Geschäftsmodelle ab, also innovative Ideen, die alte Modelle komplett verdrängen. Sie seien in der Digitalen Transformation gefragter denn je und lassen sich nur durch einen stetigen, fachübergreifenden Austausch und Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft realisieren.

Forschungsergebnisse gemeinsam sinnvoll verwerten

Um den Aspekt der gemeinsamen Zusammenarbeit zu verdeutlichen, traten im Anschluss Prof. Dr. Prasch, Eva Rohrmüller, Projektleiterin im Gründerzentrum und Dr. Hedwig Maurer, Forschungsreferentin der Hochschule Landshut, auf.
Prof. Prasch betonte, dass die Themen Entre- und vor allem Intrapreneurship nicht nur für Gründende wichtig seien, sondern in allen Arbeitswelten genutzt werden können. Ziel sei es die Vorteile der Hochschule Landshut zu nutzen, die mit ihren kurzen Wegen und direkten Draht zur regionalen Politik, Wirtschaft und dem Gründerzentrum LINK ideale Voraussetzungen biete. Zu den wichtigsten Anlaufstellen zählt das hauseigene Gründerzentrum der Hochschule, dessen Förderprogramme, Beratungsleistungen und Veranstaltungsformate Eva Rohrmüller vorstellte. Für kreatives und interdisziplinäres Arbeiten biete sich außerdem das Creative Labs im C-Gebäude an, das allen Hochschulangehörigen zur Nutzung offensteht.

Dr. Hedwig Maurer, erklärte sehr anschaulich ihre Aufgabe und Beratungsangebot als Forschungsreferentin sowie Erfinder- und Patentberaterin an der Schnittstelle zwischen Forschenden, Projektleitern und der Hochschule Landshut. Ein Patent sei in einem Gründungsprozess ein Gütesiegel für Investoren, da im Patentprüfungsverfahren neben Neuheit der Idee und erfinderischer Tätigkeit ja auch die gewerbliche Anwendbarkeit geprüft werden. Sie legte Wert darauf, dass eine gründliche Abstimmung zwischen den verschiedenen Abteilungen, Zentren und Instituten an der Hochschule wichtig sei. Denn durch eine wissenschaftliche Ausgründung sollen gemeinsam mit den Mitarbeitenden Wege gefunden werden, wie deren Forschungsergebnisse für alle Beteiligten gewinnbringend verwertet werden können.

Fraunhofer Gesellschaft, Bayern Kapital und zwei Startups aus der Region zeigen vielversprechende Möglichkeiten auf

Zu der Verwertung geistigen Eigentums war Linus Frank eingeladen. Der Investment Manager von

Fraunhofer Venture stellte die Ausgründungs- und Beteiligungsstrategie der

Fraunhofer Gesellschaft vor und zeigte somit auf beeindrucke Art und Weise, wie Ausgründungsprozesse innerhalb eines Unternehmens zur Win-Win-Situation für alle Beteiligten werden können.
Dr. Stefan Blöchl, Geschäftsführer bei

IFOX Systems GmbH, ist ebenso ein Musterbeispiel, jedoch aus einer anderen Perspektive. Blöchl promovierte bei Prof. Schneider am

TZ PULS in Dingolfing und erklärte wie er und sein Kollege Dr. Mathias Michalicki aus dessen Doktorarbeit ein Startup geformt haben, mit Unterstützung der Hochschule Landshut, des TZ PULS und gefördert durch das

EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. IFOX zeigt mit seiner Software Industriebetrieben, wieviel und an welchen Stellen Geld unnötig ausgegeben wird.

Abschließend trat Benjamin Schwiewagner, Beteiligungsmanager bei

Bayern Kapital auf. Als Absolvent der Fakultät Betriebswirtschaft ist er an der Hochschule bereits mit dem Thema Gründung in Kontakt gekommen und vermittelt nun langfristige Beteiligungen an Technologieunternehmen. Eine dieser Firmen ist das Automotive-Startup

DeepDrive, das Mit-Gründer Alexander Rosen vorstellte. Das mittlerweile über 20 Personen starke Startup konnte mithilfe von Bayern Kapital und diversen Business Angels seinen Prototyp fertigstellen und die Eigenvermarktung gezielt vorantreiben.

„Jetzt kenne ich alle Ansprechpartner“

Beim anschließenden get together bei Fingerfood und Drinks im

LINK-Café hatten alle Beteiligten die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzen. In einer Feedbackrunde zeigten sich die Teilnehmenden teils noch etwas zögerlich, dafür sehr interessiert, teils begeistert. So erklärte eine Wissenschaftlerin aus dem TZ PULS, dass sie immer der Meinung war, ihr Thema sei für eine Ausgründung völlig irrelevant. Sie müsse diesen Standpunkt nach der Veranstaltung jetzt aber überdenken. Auf jeden Fall kenne sie jetzt alle wichtigen Ansprechpartner, die ihr auf dem weiteren Weg helfen können.

Wegen des sehr positiven Feedbacks plant das Gründerzentrum und das Forschungsreferat der Hochschule Landshut in Zukunft ähnliche Veranstaltungen durchzuführen, um innovative Geschäftsmodelle zu fördern, Potentiale rechtzeitig erkennen zu können und den Gründungsgedanken Stück für Stück wachsen zu lassen. Das Team des

Gründerzentrums freut sich über Fragen und Anregungen und konkrete Problemstellungen, um die Möglichkeiten für wissenschaftliche Ausgründungen in der Hochschullandschaft erweitern zu können.