Wissenschaft in der Fußgängerzone

Der Hochschulverbund TRIO bringt mit der außergewöhnlichen Aktion „Science Bench“ das Thema Energiewende in die ostbayerischen Innenstädte; die Hochschule Landshut beteiligt sich mit einer Aktion in der Altstadt am 6. Juli.

Raus aus den Hochschulen und rein in die Innenstadt: Der ostbayerische Hochschulverbund TRIO (Transfer und Innovation Ostbayern), dem auch die Hochschule Landshut angehört, startet in der ersten Juliwoche die außergewöhnliche Aktion „Science Bench“. Dabei setzen sich fünf Wissenschaftler in Amberg, Deggendorf, Landshut, Passau und Regensburg jeweils auf eine Bank in der Innenstadt. Alle, die möchten, dürfen sich dazusetzen und mit den Forschern abseits von Hörsälen und Laboren über das Thema Energiewende plaudern oder Fragen stellen zur Energieversorgung der Zukunft, zu Windrädern und Sonnenenergie, zu intelligenten Netzen und effizienten Energiesystemen. Von der Hochschule Landshut beteiligt sich Prof. Dr. Josef Hofmann, Leiter des Forschungsschwerpunkts Energie. Er wird am 6. Juli zwischen 10:30 und 12:00 Uhr auf einer in der Landshuter Altstadt Platz nehmen (Parkbank-Karree beim Rathaus). Sein Thema lautet: „Energiewende ja – aber wie kann sie gelingen?“.

Energiewende als zukunftsweisendes Thema

Hofmann freut sich schon auf das Gespräch mit den Landshuter Bürgerinnen und Bürgern: „Ich halte es für wichtig, dass sich Wissenschaft und Gesellschaft auf Augenhöhe begegnen, um sich über so zukunftsweisende Themen wie die Energiewende auszutauschen. Daher gefällt mir die Idee der Wissenschafts-Bank in der Innenstadt sehr gut.“ Den Forschern der ostbayerischen Hochschulen ist daran gelegen, den Menschen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es bei der Energiewende gibt, wie die Dinge zusammenhängen und was dies konkret für sie bedeutet. „Die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, können wir nur gemeinsam meistern“, betont Hofmann, „das heißt, wir müssen miteinander im Gespräch bleiben – Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.“

Begegnung auf Augenhöhe

Dazu gehöre eben auch, ungezwungen miteinander zu diskutieren, zuzuhören und Fragen zu beantworten. "Mit TRIO wollen wir einerseits den Austausch zwischen den ostbayerischen Hochschulen und der Wirtschaft intensivieren, wir wollen aber vor allem auch den Kontakt zu den Menschen in unserer Region suchen und verständlich machen, was an den Universitäten und Hochschulen passiert. Genau das ist das Ziel der Aktion Science Bench,“ beschreibt Prof. Dr. Tomas Sauer, wissenschaftlicher Leiter des Projekts TRIO, das Konzept. Dr. Jörg Kunz, Koordinator der hochschulübergreifenden Aktion, ergänzt: „Wir wollen keine Vorlesung am Markplatz, sondern auch das aufnehmen, was die Leute bewegt und welche Ideen sie selbst für eine bessere Welt haben.“

Wissenschafts-Bank als Treffpunkt

Die Science Bench ist ein Kommunikationsformat, das auf eine Idee von Prof. Katja Becker, Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, zurückgeht. Der Charme dieser Art von Wissenschaftskommunikation besteht in der persönlichen Nähe, die zwischen den Menschen auf der Straße und den Forschenden geschaffen wird. Das TRIO- Organisationsteam der sechs Hochschulen hofft, mit diesem Format in den ostbayerischen Innenstädten Menschen zu erreichen, die mit Wissenschaft nicht oder nur selten in Berührung kommen. Hofmann betont: „Ich kann nur jeden und jede ermutigen: Stellen Sie Ihre Fragen zum Thema Energiewende – ich werde versuchen, sie so gut es geht zu beantworten."