Wirtschaft trifft Hochschule beim IHK-Unternehmergespräch

Rund 60 Vertreter/innen von Unternehmen trafen sich beim Unternehmergespräch „Wirtschaft trifft Hochschule“ an der Hochschule Landshut, um sich über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu informieren. Eingeladen hatte das IHK-Gremium Landshut, das mit der Veranstaltung Wirtschaft und Wissenschaft zum beiderseitigen Nutzen enger verzahnen will.

Bei seiner Begrüßung betonte Hans Graf, IHK-Gremiumsvorsitzender, die Bedeutung des Kontaktes zwischen Hochschule und Wirtschaft für die Region "Es ist für beide Seiten unverzichtbar, sich auszutauschen," wie er erklärte. Er bedankt sich bei der Hochschule und ihrem Präsidenten, Prof. Dr. Karl Stoffel, der den Kontakt zur Wirtschaft suche. Graf rief die Unternehmensvertreter auf, sich an der Hochschule einzubringen, dies einmal im Freundeskreis,  aber beispielsweise auch in Netzwerken oder Arbeitsgruppen ihr Wissen einzubringen. Er betont die Bedeutung der Hochschule Landshut für ganz Niederbayern und fordert dazu auf, für die Arbeitsplätze hier Werbung zu machen, um Akademiker nach ihrem Studium auch in der Region halten zu können.

"Für Unternehmen gibt es viele Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Landshut", wie Hochschulpräsident Prof. Dr. Stoffel erklärte. Die Vernetzung könne in der Lehre, der angewandten Forschung und Entwicklung, im Dienstleistungsbereich oder auch über Stiftungsprofessuren erfolgen. Er betont die Bedeutung der interdisziplinären Lehre sowie der internationale Ausrichtung der Hochschule.  Die Studierenden erhielten wertvolle Kompetenzen, die sie bei Praktika, Abschlussarbeiten oder auch im Berufsleben zum Nutzen der Wirtschaft einsetzen würden. Auch versuche die Hochschule im eben gestarteten Projekt „hochschule international“, ausländische Studenten bzw. Akademiker  für ein Studium in Landshut zu gewinnen. Bereits vor ihrem Studium sollen diese in Unternehmen ein Praktikum absolvieren. Dieses Modell biete der Wirtschaft die Gelegenheit, die internationalen Kompetenzen der Akademiker zu nutzen und diese als wertvolle Fachkräfte in der Region zu halten.

Von den zahlreichen Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Landshut wurden in der Veranstaltung  exemplarisch Bereiche mit Bezug zur heimischen Wirtschaft vorgestellt. So können die Mitarbeiter/innen der Unternehmen der Region vom breiten Weiterbildungsangebot der Hochschule profitieren, das im Institut für Weiterbildung und Technologietransfer gebündelt ist. Neben berufsbegleitenden Master- bzw. Bachelor-Programmen werden vielfältige Seminare, Kurse, Fachtagungen etc. initiiert, in denen Fachwissen erweitert und zusätzliche Kompetenzen aufgebaut werden können.

Das EU-geförderte, grenzüberschreitende INTERREG-Projekt „Von der Rohstoffkrise zur Ressourceneffizienz“ stellte Projektmitarbeiterin Katrin Spanner vor. Bei mittelständischen produzierenden Unternehmen in Oberösterreich und Niederbayern die Effizienz im Rohstoff- und Materialverbrauch zu verbessern, lautet das Ziel der Projektpartner; dies sind neben der Hochschule Landshut von oberösterreichischer Seite der Umwelttechnik-Cluster (Linz) und das Produktions-Forschungsinstitut "Profactor"  (Steyr).

Ein ähnliches Ziel, es Unternehmen zu ermöglichen, ressourcenschonend zu produzieren, verfolgt das Kompetenzzentrum Produktion und Logistik (PuLL) der Hochschule. In vielen Veranstaltungen oder auch Forschungsprojekten können Studierende und Vertreter von Unternehmen vom Wissen über optimierte Produktionsprozesse profieren und diese auch erleben: dies in einer nach Lean-Prinzipien aufgebauten Musterfabrik auf dem Campus der Hochschule.

Das heuer gegründete Netzwerk Medizintechnik, das sich zum Ziel gesetzt hat, Unternehmen in der Region den Einstieg in den Wachstumsmarkt Gesundheits- und Medizintechnik zu ermöglichen, wurde ebenso präsentiert wie der etablierte Leichtbau Cluster. Dieser bietet Unternehmen und Forschungseinrichtungen im innovativen Bereich des Leichtbaus eine wertvolle Plattform, um miteinander in Kontakt zu kommen, neuste Erkenntnisse auszutauschen oder auch gemeinsam Forschung zu betreiben.

Abschließend lud Prof. Dr. Stoffel die Teilnehmer/innen zur Zusammenarbeit ein, „ich würde mich freuen, wenn wir Sie als Förderer gewinnen könnten“, wie er betonte. Das anschließende get together nutzten die Teilnehmer/innen rege, um  Kontakte zu intensivieren oder neue zu knüpfen, Wirtschaft und Wissenschaft waren im intensiven Gespräch.