Verstärkte Zusammenarbeit mit BMW Werk Landshut

Gemeinsam mit seinem Leitungskreis und Vertretern der Fakultät Maschinenbau war der Präsident der Hochschule Landshut, Professor Dr. Karl Stoffel, am vergangenen Freitag zu Gast im BMW Werk Landshut. Im Fokus des Informationsbesuchs stand die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und dem BMW Werk.

Zwischen dem BMW Standortleiter Murat Aksel, der BMW Group Vertreterin im Hochschulrat, Barbara Bergmeier, dem Betriebsratsvorsitzenden Willibald Löw, dem gesamten Leitungskreis des BMW Werkes und den Vertretern der Hochschule Landshut fand ein reger Gedankenaustausch statt. Gemeinsame Forschungsaktivitäten sowie mögliche Kooperationsfelder, unter anderem im Bereich von Leichtbau-Technologien, standen im Mittelpunkt des Informationsbesuchs.

Verstärkte Zusammenarbeit im Leichtbau und weiteren Kompetenzfeldern

Hochschulpräsident Professor Dr. Karl Stoffel betonte: „Basis für den Aufbau des Forschungsschwerpunktes Leichtbau an der Hochschule Landshut bildete eine Stiftungsprofessur für Leichtbau durch die BMW AG.“ Leichtbau-Kompetenzen von Verbundwerkstoffen, Leichtbaumechanik und -konstruktion sowie Klebtechnik bis zum Systemleichtbau und der Simulation könnten in einer Kooperation mit der BMW Group für beide Seiten deutliche Vorteile bringen. Weitere Anknüpfungspunkte sieht Stoffel beispielsweise in (Elektro-)Antriebs-, Fahrwerkskonzepten und -regelsystemen, aber auch im Bereich der Logistik und der Produktionssysteme. Für ausgewählte Mitarbeiter der BMW Group bietet die Hochschule bereits eine Logistik-Weiterbildung an.

„Die BMW Group zog aus dem Schwerpunkt Leichtbau der Hochschule Landshut bereits in der Vergangenheit einen deutlichen Nutzen“, so Murat Aksel, der Leiter des BMW Standorts Landshut. „Der gesamte Leitungskreis des BMW Werks ist sich deshalb darin einig, dass es Sinn macht, die zukünftige Zusammenarbeit noch deutlich zu intensivieren.“ So seien ehemalige Absolventen der Hochschule Landshut, die mittlerweile bei der BMW Group arbeiten, optimal auf das spätere Berufsleben in der Automobilindustrie vorbereitet.

Beispielhaft führte der Standortleiter die Zukunftstechnologie Carbon an. Konkret vereinbarten die Vertreter des BMW Werks und der Hochschule einen gemeinsamen Workshop auf Fachexpertenebene, in dem potenzielle neue Kooperationsfelder definiert werden sollen. Dabei gab es bereits erste konkrete Ideen wie etwa eine Zusammenarbeit im Bereich der Werkstoff- und Prozesstechnik, der Fügetechnik oder bei der Simulation und Prüftechnik.

Kooperation zum Nutzen der gesamten Region

Gerade in den Regionen wie Niederbayern habe sich die enge Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft in den letzten Jahren zu einem echten Standortvorteil entwickelt, darin waren sich die Vertreter beider Seiten absolut einig. „Eine Hochschule kann sich in der Kooperation mit den Unternehmen vor Ort zu einem zugkräftigen Innovationsmotor entwickeln“, sagte Aksel. Basis dafür sei ein schneller Wissenstransfer von der Hochschule in die Praxis – und umgekehrt.

Ferner stellte der BMW Standortleiter die Rolle des BMW Werks Landshut als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region heraus. So profitierten auch Unternehmen und andere Institutionen aus der Region von der seit mehr als zehn Jahren bestehenden Leichtbaukompetenz des Werkes. Aksel betonte die seit vielen Jahren bestehende, sehr gute Zusammenarbeit mit der Hochschule Landshut, mit der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern, der Agentur für Arbeit sowie der örtlichen Berufsschule. "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Region Landshut als Kompetenzzentrum für die Faserverbundtechnologie zu etablieren", so Aksel. "Denn die Verarbeitung von innovativen Leichtbau-Werkstoffen wie Carbon verlangt ein hohes technisches Know-how sowie spezielle berufliche Kenntnisse."

Praxiseinblicke in modernste Produktionsprozesse

In einer anschließenden Besichtigung erhielten die Gäste der Hochschule Einblicke in die CFK (kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe)-Fertigung, und damit in die künftige Produktion von ultraleichten Carbon-Komponenten für die BMW i Modelle, die ab 2013 auf den Markt kommen werden. Ferner standen ein Besuch der Produktionsbereiche Cockpit und Ausstattung sowie Leichtmetallgießerei des BMW Werkes auf dem Besichtigungsprogramm. Die beiden Fertigungseinheiten waren im letzten bzw. vorletzten Jahr für ihr effizientes und schlankes Produktionssystem mit dem „Automotive Lean Production Award“ ausgezeichnet worden.

Des Weiteren besichtigten die Gäste die Austauschmotorenfertigung des BMW Werks, die aktuell vor einem Technologiewandel steht und sich auf die Produktion von Elektrifizierungskomponenten für die BMW i Modelle vorbereitet. Im Herbst dieses Jahres wird aufgrund des einzigartigen Motoren-Know-hows am BMW Standort Landshut ein neues Technologiezentrum für Elektroantriebe eröffnet, wie die Vertreter der Hochschule Landshut im Rahmen des Informationsbesuchs erfuhren.